FRANZÖSISCH-ASSISTENTIN ANNE GUAYRIN „Es stört mich nicht, wenn Schülerinnen ein Kopftuch tragen.“ Anne Guayrin aus Toulouse verbrachte heuer ihr 3. Jahr in Österreich und war, wie schon im vorletzten Schuljahr, wieder an der HAK Steyr tätig. Wir, Natalie Wallner und Daniel Ecklbauer, haben sie zu aktuellen Themen, wie etwa den Anschlag auf die Redaktion der Wochenzeitschrift „Charlie Hebdo“ oder zum Bestseller „Unterwerfung“ von Michel Houellebecq, auf Französisch interviewt und das Gespräch danach ins Deutsche übersetzt: Natalie: Quelle est ton opinion - en ce qui concerne les musulmans et les minorités - sur l’attentat contre le journal «Charlie Hebdo» ? - Wie ist deine Meinung über die Muslime und die Minderheiten nach dem Anschlag auf die Zeitung „Charlie Hebdo“? Anne: Je pense qu’ils n’ont rien à voir avec les attentats. Il ne faut pas confondre musulmans (la religion) et les islamistes qui sont des extremistes religieux. Il y a aussi des extremistes dans d’autres religions. - Ich denke, dass sie nichts mit den Anschlägen zu tun haben. Man darf Muslime nicht mit radikalen Islamisten verwechseln. Extremisten gibt es jedoch auch in anderen Religionen. Natalie: Comment vois-tu l´attentat? A ton avis, quels sont les raisons de l´attentat? - Wie siehst du das Attentat? Was sind deiner Meinung nach die Gründe für das Attentat? Anne: Je vois l’attentat comme quelque chose d’horrible et d’inacceptable. La raison principale de cette tuerie est la religion. - Ich sehe das Attentat als etwas sehr Schreckliches und Inakzeptables an. Der Hauptgrund dieser Anschläge ist die Religion. Natalie: Qu´est-ce que tu penses de la laïcité? Trouves-tu bien de séparer l´état et la religion? - Was denkst du über den Laizismus? Findest du es gut, Staat und Religion zu trennen? Anne: J’ai grandi dans un pays laïque, je trouve cela très bien mais cela ne me dérangerais pas que les élèves d’origine musulmane portent le voile en cours. - Ich wuchs in einem Land mit Laizismus auf. Ich finde den Laizismus sehr gut, und es stört mich nicht, wenn muslimische Schülerinnen bzw. Frauen ein Kopftuch tragen. Daniel: Est-ce que tu as lu le livre à succès «Soumission» de Michel Houellebecq? Si oui, qu‘en penses-tu? Est-ce qu‘il y a certaines vérités dans le roman? - Hast du den Bestseller „Unterwerfung“ von Michel Houellebecq gelesen? Falls ja, was denkst du darüber? Lassen sich gewisse Wahrheiten darin wiederfinden? Anne: Je n’ai pas lu le livre de Michel Houellebecq, mais j’en ai beaucoup en40 Fremdsprachen tendu parler. Le livre est très controversé en France. - Nein, ich habe das Buch von Michel Houellebecq nicht gelesen, jedoch habe ich schon viel darüber gehört. Das Werk ist sehr umstritten in Frankreich. Daniel: Les immigrés de la seconde génération en France, comment se sentent-ils, à ton avis? Sont-ils bien intégrés dans la société ou est-ce qu‘ils cherchent leur identité? - Wie denkst du, fühlen sich die Immigranten der 2. Generation in Frankreich? Sind sie gesellschaftlich gut integriert oder sind sie auf der Suche nach ihrer Identität? Anne: Je pense que comme partout certaines personnes s’intègrent mieux que d’autres dans une société. Je suis une immigrée en Autriche et je m’intègre très bien. Cependant, parfois la culture, le système et les normes sont différentes et je suis très étonnée. - Ich denke, es ist doch wie überall: Manche Personen integrieren sich einfach besser in eine Gesellschaft als andere. Ich bin eine Immigrantin in Österreich und ich integriere mich bestens. Jedoch erstaunt mich manchmal sehr, dass die Kultur, das System und die gesellschaftlichen Normen komplett unterschiedlich zu Frankreich sind. Natalie & Daniel: Quelles différences y a-t-il entre ta première et ta troisième année? - Welche Unterschiede gibt es zwischen deinem ersten und deinem heurigen, dritten Jahr? Anne: Maintenant je connais plus de gens, non seulement des Autrichiens, mais aussi des immigrés. Mon allemand s’est amélioré pendant les trois dernières années et je connais mieux les us et coutumes de la vie sociale en Autriche. - Ich kenne jetzt mehr Leute, sowohl ÖsterreicherInnen als auch ImmigrantenInnen Mein Deutsch hat sich in den letzten drei Jahren sehr verbessert, und ich kenne jetzt die Gepflogenheiten und Richtlinien des sozialen Lebens in Österreich besser. Natalie Wallner, Daniel Ecklbauer, 5AK Natalie Wallner, Anne Guayrin und Daniel Ecklbauer
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