Woche der Angewandten Mathematik Auch das Fernsehen rechnet mit Mathe-Talenten In der Woche vor den Semesterferien besuchten Maximilian Stollmayer und meine Wenigkeit die Projektwoche der Angewandten Mathematik auf Schloss Weinberg, welche von der Stiftung Talente Oberösterreich in Zusammenarbeit mit der Johannes-Kepler-Universität Linz veranstaltet wurde. Jedes Jahr melden sich dort SchülerInnen im Alter von 15 bis 19 Jahren an, um Neues in den vielen Bereichen der Mathematik zu lernen. Dieses Jahr gab es sechs verschiedene Projekte zur Auswahl, die unterschiedliche Themen behandelten z.B. Wahr-scheinlichkeitstheorie, Geometrie und Kryptographie. Wir besuchten den Workshop „Digitale Bildverarbeitung“ im Bereich des Mathematischen Modellierens. Fünf Tage lang, mit Vollpension im Schloss Weinberg, wurde täglich sechs Stunden daran gearbeitet und schlussendlich das Ergebnis vor Eltern und dem ORF präsentiert. Zu Beginn lernten wir die mathematischen Eigenschaften eines jeden Bildes kennen. Danach programmierten wir in der Projektgruppe verschiedenste Algorithmen für die Bearbeitung eines Bildes z.B. zum Schärfen und Glätten oder zum Entfernen von Bildrauschen mit Hilfe der Software Wolfram Mathematica. Für alle Mathematik-Interessierten ist diese Projektwoche die perfekte Möglichkeit, neue und interessante Gebiete der Mathematik, die außerhalb des Lehrplanes liegen, kennenzulernen. Natürlich 22 Praxis und Karriere Trotz des intensiven Tüftelns kam der Spaß nicht zu kurz. Unser Olympionike Lorenz Kohl bleibt auch der Spaß nicht auf der Strecke, denn das Team der Stiftung Talente bietet jedes Jahr eine umfangreiche Freizeitgestaltung. Eva-Maria Ahrer, 5AK Mit 14 bei der Olympiade „Ich mag knifflige Mathe-Aufgaben“ Einmal im Leben Olympiateilnehmer sein – davon träumen viele SportlerInnen. Dass es derartige Wettkämpfe auch im mathematischen Bereich gibt, wissen nur wenige. Einer der diesjährigen Mathematik-Olympioniken ist Schüler unserer Schule, Lorenz Kohl aus der 1AK. „Eigentlich wird die Olympiade für Fortgeschrittene erst für Jugendliche ab der 10. Schulstufe angeboten, ich durfte aber trotzdem teilnehmen, weil ich im Vorjahr schon bei der Anfängerolympiade dabei war“, erzählt der HAK-Schüler. Mit seinen 14 Jahren war er heuer der Jüngste unter den österreichischen Oberstufen-Mathematikern. Die Angaben sind kaum mit „herkömmlichen“ Mathematik-Beispielen vergleichbar. „Teilweise mussten wir Formeln über drei andere Formeln herleiten und sozusagen selbst zusammenstellen“, sagt Lorenz Kohl. Im Geometrieteil mussten zuerst die Winkel zweier Dreiecke in einem Parallelogramm ausgerechnet werden, um zu zeigen, dass zwei Strecken zueinander parallel sind und daher die Dreiecke denselben Flächeninhalt haben. Die vier umfangreichen Beispiele waren in vier Stunden zu bearbeiten. Das Verlassen des Raumes war während dieser Zeit nur in Begleitung einer Aufsichtsperson gestattet. „Das Schöne an der Veranstaltung ist, dass es ein tolles Gefühl ist, wenn man eine knifflige Aufgabe gelöst hat“, sagt „unser“ Olympionike. Er konnte sich bei der österreichweiten Veranstaltung im Mittelfeld platzieren. Lorenz Kohl hofft, auch im nächsten Jahr wieder dabei sein zu können: „Die Vorbereitung ist schon wieder voll im Gange.“ Konkret bedeutet dies, dass die Mathematik-Talente jeden Montag am Nachmittag zwei Einheiten die Aufgaben von früheren Olympiaden bearbeiten. Mag. Eva Garstenauer
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2