SECHSTER JAHRESBERICHT HANDELSAKADEMIE & HANDELSSCHULESTEYR 1992/93
IMPRESSUM: Herausgegeben von der Schulgemeinschaft der Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule Steyr. Leitung und Koordination: Mag. Gerhard Winter. Redaktion: Mag. Wilfried Aschauer, Mag. Gerold Baumgartner, Mag. Wolfgang Cermak, Mag. Manuela Holzer, Dr. Gerlinde Lux, Mag. Heinz Reelle, Mag. Christoph Stumtner, Mag. Sabine Töper, Mag. Gerhard Winter. Vertrieb: Mag. Karl-Heinz Furtlehner. Anzeigenwerbung: Dkfm. Mag. Leopold Födermayr, Claudia Malli. Satz, Druck und Verlag: W. Ennsthaler, Steyr.
INHALT Vorwort des Direktors Vorwort der Redaktion Personelles HAK-Matura im zweiten Bildungsweg Rahmenthema „Schule gestern - heute - morgen" Von der Antike bis zur Gegenwart Schülerbeiträge Schule heute (Aktionen und Aktivitäten) Neue Handelsschule Fremdsprachenassistentinnen Matura 1993 Schülerverzeichnis Lehrer und Unterrichtsfächer Elternverein - Schulchronik Grundinformationen Erster Schultag 1993/94
VORWORT DES DIREKTORS Liebe Leserinnen und Leser! Als ich vor 25 Jahren an der Steyrer HAK zu lehren begann, waren bis zu 48 Schüler in einer Klasse, die Lehrbücher waren 4|Bk großteils aus Antiquariaten, die Ausstat- ^■1 tung war archaisch und die Jugend war trotz der damaligen Methoden überwiegend lernfähig und lernwillig. Die Er fassung der sozialen Umstände der Schüler gab begründete Hinweise auf Lerndefizite. Heute brauchen wir wichtiger als die Sozialbiographie die Medienbiographie jedes Sohülers. Radio, CD, Fernsehen, Videoclips, Zeitungen, Zeitschriften, Computerspiele ... Der Schüler erhält zusätzlich die „Konstruktion einer Schein-Realität durch die Medien". Die seinerzeitigen Lehr- und Lernmethoden müssen daher dringend erneuert werden: Schülerorientierter Unterricht durch - zusammenhangorientiertes Lernen - materialunterstütztes Lernen - kooperationsorientiertes Lernen-und - Projektlernen in Verbindung mit kleinen Klassen/Gruppen, modernen Lehrmitteln und „entzopften" Pädagogen ist ein ernsthafter Verbesserungsansatz. Für ein umsetzungsfreundliches Klima sorgt nach besten Kräften Direktor Dkfm. Mag. Helmut Zagler
VORWORT DER REDAKTION • €«■' Dem Rahmenthema des heurigen Jahresberichts unserer Schule liegt weder irgendein Jubiläum, ein runder Geburtstag noch ein anderer Anlaß zugrunde. Es ist vielmehr eine Tatsache, mit der wir ständig neu konfrontiert werden, die akzeptiert werden muß: die Veränderung, die nun schon innerhalb von Schü lergenerationen stattfindet, die oft viel zu schnell, ja fast schon unkontrolliert zu verlaufen scheint. Das Spiegelbild der technischen, aber vor allem sozialen Veränderungen, damit auch der Bildung der Persönlichkeiten des einzelnen, früher vielleicht eher einer Anpassung, heute einer Fortentwicklung in in man cher Hinsicht nicht mehr kontrollierbarem Tempo, dieses Bild der gesellschaft lichen Veränderungen zeigt sich auch in der Entwicklung der Institution Schule. Oder nein, eigentlich sollte die Schule den Neuerungen, den Trends voraus sein, um ihre Schüler darauf vorbereiten zu können. Also - noch schneller? „Schule gestern - heute - morgen". Schule im Wandel der Zeit. Vieles hat sich verändert, schon das äußere Bild einer Unterrichtsstunde: lockerer, freier. Ha ben all die Veränderungen der letzten Jahrzehnte zu einer Verbesserung bei getragen? Fühlen sich Schüler heute wohler als damals? Viele mußten damals in einer schulfreien Zeit Hand anlegen: Mitarbeit im Haus, Mithilfe in der Fami lie. Ein weiter Schulweg mußte oft zu Fuß zurückgelegt werden. Die Qualität von Freizeit wurde anders gesehen - auch abenteuerlicher. Der Lernumfang für den heutigen Schüler ist umfassender geworden, Freizeit, was ist das? Die Gymnastik- und/oder Flötenstunde, ausgehen samstags, ausschlafen am
Sonntagmorgen, dann den Aufsatz für Montag. Und oft das Gefühl, es müßte dann irgendwann noch etwas kommen; „das Leben". Das gibt es auch: Aben teuer, Liebe, Action: Das gibt es im Fernsehen, solange, bis der „Aus"-Knopf gedrückt wird. Die Belanglosigkeit, ist das die Philosophie unserer Zeit? Belastungen In Schule und Beruf, gepaart mit Eintönigkeit, als Ausweg Illusionen aus der Steckdose, Abenteuer In der virtuellen Realität, Reality-TV, nebenbei bedacht sein auf die Verteidigung des materiellen Wohlstandes, der Parklücke, des Selbstwertgefühls - sind das die Abenteuer unserer Zeit? Die „Schule heute" muß einen Ausweg aus der Belanglosigkeit bieten, den noch, nein, gerade deshalb kann sie nicht mit endlosen dümmlichen Fernseh shows konkurrieren. Gibt es in der Schule nichts zu gewinnen? Wir Lehrer müssen klären, wo die Gewinne liegen. Wissen hat in einer Zeit der Superrechner und Heim-PCs einen anderen Stellenwert erhalten. Wir müssen heute mehr denn je versuchen, jedem Schüler, jeder Schülerin zu helfen, seinen, ih ren persönlichen Lebenssinn zu entdecken, die eigenen Abenteuer zu suchen und zu bestehen. Sie sind nicht im TV, nicht in der Drogenszene, nicht im War ten auf irgendetwas zu finden. „Die wahren Abenteuer sind im Kopf", wenig stens beginnen sie dort. Schule heute - viel mehr als nur Wissensvermittlung. Zufällig einen Freund auf der Straße treffen - heute grüßen wir mit der Lichthupe. Wir erkennen ihn an der Nummerntafel. Veränderungen in der Familienstruktur - allein leben ler nen, wenigstens in Lebensabschnitten. Miteinander leben, Toleranz, Akzep tanz fremder Eigenarten - wie schrecklich erleben wir seit nunmehr zwei Jahren im Südosten Mitteleuropas, wohin Egoismus und Nationalismus füh ren. Das Zusammenleben muß heute gelernt und oft gelehrt werden. Anders lassen sich Fehler, die gemacht wurden, nicht ausbügeln, neue Fehler nicht vermeiden. Die technische Entwicklung läuft der moralischen des Menschen davon, es bleibt uns, auch der Schule, wohl nichts anderes übrig, als hinterherzurennen und letztere wenigstens nicht ganz aus den Augen zu verlieren. Ist sie das: Schule morgen? Wir wünschen Ihnen, liebe Leserinnen und Leser des sechsten Jahresberichts, viel Zeit und Interesse bei der Lektüre. Für die Redaktion Mag. Gerhard Winter
PERSONELLES Prof. i. R. OSTR. Mag Johann Huber zur Versetzung in den dauernden Ruhestand P LieberHans! „Vivere militare est." - „Leben heißt kämpfen." Diesen auf Hiob zurückge henden Spruch möchte ich als Motto vorangehen lassen. Normalerweise ist es nicht schwierig für mich, für einen be sonderen Anlaß einige Zeilen zu verfas sen. Nicht so in diesem Fall! Sie fallen mir schwer - diese 30 oder 40 Zeilen, mit de nen ich Dir danken, aber auch gerecht werden möchte, ohne unpassende Sen timentalität aufkommen zu lassen. Zuviel ' strömt auf mich ein, wenn ich an Dich 4 -i und an Dein Schicksal denke, das Du so \ mutig und beispielgebend meisterst. Hans, fünfzehn Jahre sind wir einander vor allem während der Pausen gegen übergesessen - wahrlich Zeit genug, um einen Menschen schätzen zu lernen, ihm zu begegnen, ihn zu erkennen. Du warst der Mittelpunkt des „Raucherzimmers", man hörte auf Dich. Dein enormes Wissen, Deine geschliffene Diktion (unvergessen sind Deine weih nachtlichen Ansprachen!) und vor allem Deine ruhige, kollegiale Art ließen ein Klima der Toleranz und des Verständnisses entstehen. Das Wort Überheblich keit hast Du aus Deinem Wortschatz gestrichen. Du warst der personifizierte Katalysator, Deine bloße Anwesenheit genügte, um niveauvolle Gespräche entstehen zu lassen. Selbstverständlich trugst Du als Religionsprofessor diese Einstellung auch in die Klassenzimmer, zu Deinen Schülern. Freiheit des Denkens war für Dich nie ein Schlagwort, sondern täglich gelebte Realität. Wenn es sein mußte, schwammst Du wider den Strom der oft so präpotent auftretenden allgemeinen Meinung - eine Haltung, für die Du innerhalb der kirchlichen Hierarchie manch mal Kritik und Undank erntetest, die Dir aber in der Schule, im Kollegenkreis und vor allem - was selten genug vorkommt! - bei den Schülern Achtung und Anerkennung einbrachte. Für Dich gab es keine heißen Eisen, Du sprachst alles aus. Du nanntest das Kind beim Namen! So war es nur natürlich, daß Dir die Kollegenschaft ihr Vertrauen schenkte und Du in die Personalvertretung ge wählt wurdest und lange Zeit deren Obmann warst. Als Hofrat Pichler in Pen sion ging, „durftest" Du einige Zeit die Geschicke unserer Schule führen.
Hans, ich möchte mich im Namen aller Kolleginnen und Kollegen für Deine ge leistete Arbeit, für Deine so oft bewiesene Menschlichkeit von ganzem Herzen bedanken und Dir einen Spruch von Rabelais mitgeben, der unendlichen Opti mismus ausstrahlt: „Ich schulde viel. Ich habe nichts. Den Rest bekomme ich auch noch zusammen." Möge ein wenig von diesem Optimismus auf Dich übergehen, wünscht Dir Dein ehemaliger Kollege Prof. Mag. Walter Karg! Studienrat FOL Marlene Hoffmann terkommisslon des BMUK für Lehrbücher aus TV als auch Lehrbeauftragte des Pädagogischen Institutes Wien für WORD-Schulungen. Weiters ist sie Autorin mehrerer Fachpublikationen zum Thema Didaktik und Methodik der computerunterstützten Textverarbeitung und arbeitet an der Lehrplanerstel lung im Bereich Neue HAK/HAS mit. STR Hoffmann entwickelte ein innovati ves MS-Lernprogramm für IBM. Weiters ist sie im Fachnormenausschuß „Bürowesen" und „Electronic Publishing" des ÖNORM-Instituts sowie laufend in der Erwachsenenbildung tätig. Auch als Landes-ARGE-Leiterln OÖ für den Bereich Textverarbeitung an HAK und HAS ist sie aktiv. Wir gratulieren unserer engagierten Kollegin herzlich! Die Redaktion
HAK-MATURA IM ZWEITEN BILDUNGSWEG Mit Beginn des Schuljahres 1990/91 eröffnete sich für den Großraum Steyr eine bis dahin nicht möglich gewesene Bildungschance für Erwachsene: „Handelsakademie für Berufstätige unter Einbeziehung von Formen des Fernunterrichts" (HAKB-FS). Dieser für Österreich neuartige Schulversuch stellt eine für die Erwachsenen bildung bestens geeignete Form von Abendschule dar. Dies deshalb, weil eine gute Mischung aus Unterricht einerseits und Eigenstudium andererseits ange boten wird. Die „Normalform" der Abend-HAK, wie sie an einigen anderen Handelsaka demien in Oberösterreich angeboten wird, beinhaltet fünf Unterrichtsabende pro Woche mit je fünf Unterrichtseinheiten, was eine große zeitliche Belastung auch an Fahrzeiten für jeden Betroffenen darstellt. Eine andere extreme Variante, zur HAK-Matura zu gelangen, wäre die auf dem Weg der ExternistenReifeprüfung. Diese ist aber nicht nur mit erheblichen Kosten bei einem Fern lehrinstitut verbunden, sondern hat auch noch den Nachteil, daß die Kandida ten beim Lernen vollständig auf sich alleine angewiesen sind. Die Abend-HAK in Steyr stellt also gewissermaßen eine ideale Mischform aus den beiden oben angeführten Varianten dar. Einerseits werden die Abend schüler von Lehrern in jedem Gegenstand an nur zwei Abenden pro Woche über acht Semester betreut, andererseits finden die Bildungswilligen genü gend Eigenspielraum beim Lernen, um in ihrer Freizeit den Fernstudiumanteil bewältigen zu können - noch dazu kostenlos. Außerdem wird auf einen der Er wachsenenbildung gerechten Prüfungsmodus eingegangen. Das Ziel, die HAK-Matura im 2. Bildungsweg zu erwerben, haben im Schuljahr 1992/93 159 Erwachsene in Angriff genommen. Zur Zeit werden 6 Klassen geführt, ab Herbst 1993 kommen noch 2 weitere hinzu. Im Rahmen des Unterrichts wurde für die vierten Semester ein Lehrausgang zu einem Geldinstitut organisiert, für die sechsten Semester wurde eine Exkur sion zur Computermesse IFABO nach Wien durchgeführt. Nähere Informationen und Anmeldungen sind jederzeit nach telefoni scher Voranmeldung möglich bei: Prof. Mag. Wolfgang Staska (andragogischer Koordinator), BHAK Steyr, Leopold-Werndl-Straße 7, Tel. (072 52) 52 649-13 Grundinformationen zur HAK für Berufstätige finden Sie auf Seite 102 dieses Jahresberichtes.
I i I ' 2. Semester A 18 Schülerinnen Klassenvorstand: Prof. Mag. Hubert Stockmaier Von links nach rechts: Haselmair Lilien, Reiter Iris, Ehrentraut Rudolf, Brunninger Birgit, Lumpl ecker Jürgen, Löwelhuber Karin, Stratil Ilse, Siegl Leopold, Biberauer Monika, Salat Karin, Peter Karl Georg, Ratzberger Andrea, Grossteiner Harald, Buder Ottilie, Jacobi Brigitte, Prof. Stock maier; Abwesend: Baumgartner Adalbert, Grossteiner Maria, Krinner Gernot ;■ „ L .'v V ■ ;; •V • 2. Semester B 12 Schülerinnen Klassenvorstand: Prof. Mag. Wolfgang Staska Von links nach rechts: Stehend: Bicenc Peter, Holzer Wilhelm, Windisch Hannelore, Trauner Monika, Schausberger Daniela, Steinauer Eva Maria, Breinesel Josef, Danmayr Harald, Prof. Staska; Hockend: Göschl Monika, Gnadlinger Sonja; Abwesend; Wieser Franz, Wolfslehner Friedrich
4. Semester A 21 Schülerinnen Klassenvorstand: Prof. Mag. Heinz Reelle Von links nach rechts: Stehend: Wilhelm Helmut, Prof. Reelle, Aigner Gerhard, Gugerbauer Ha rald, Sihorsch Josef, Klinger Richard, Bumsenberger Karin, Kampenhuber Marianne, Seybold Ute, Bresimayr Rainhold, Riepl Irmgard, Riener Irmtraud, Halder Gerda, Mißbichler Margit, Niß Elke, Irsigler Elfriede; Hockend: Zelner Daniela, Stile Judith, Michlmayr Karin, Huber Gertraud, Schörkhuber Sabina; Abwesend: Nikodem Hubert 4. Semester B 22 Schülerinnen Klassenvorstand: Prof. Mag. Kurt Koller Von links nach rechts: 3. Reihe: Steininger Ingrid, Hochrleser Brigitte, Braun Harald, Samadinger Hildegard, Kerec Glaudia, Rosenthaler Josef, Schönherr Thomas, Hös Monika, Prof. Koller; 2. Reihe: Kranzer Renate, Winckler Petra, Panisch Wilhelm, Kickinger Daniela, Pranzl-Immerl Karin, Kreuzer Udo, Möslinger Franziska; 1. Reihe (hockend): Schinnerl Ingrid, Schinnerl Franz, Nagl Hubert, Atzenhofer Edith, Baumgartner Elisabeth; Abwesend: Kaiplinger Gabriele, Seidel Christian
6. Semester A 17 Schülerinnen Klassenvorstand: 08TR Prof. Mag. Dr. Gerhard Haberl Von links nach rechts: Stehend: Aigner Beatrice, Präuer Gudrun, BuchbergerGetrude, LIess Wolf gang, Reitner Frierich, Leonhartsberger Margret, Pfaff Thomas, Mayr Gabriele, Sikora Oliver, Eig ner Jeanette, Kaiser Gudrun; Hockend: Heinrich Walter, Gatel Wolfang, OStR Dr. Haberl, Sthul Petra, Kubin Andreas; Abwesend: Derflinger Susanne (Karenz), Spieler Andrea m 2%: Sr. ife. 6. Semester B 18 Schülerinnen Klassenvorstand: Prof. Dkfm. Mag. Leopold Födermayr Von links nach rechts: Stehend: Auer Ulrike, Wiesner Petra, Steinmair Glaudia, KIttInger Josefine, Riegler Maria, Auer Monika, Auinger Elisabeth, Fellinger Manfred, Gegenbauer Kurt, Wimmer Anna, Prof. Furtlehner; Hockend: Gugler Andreas, Gugler Sunsanna, Halbmaier Werner; Abwe send: GrantI Theresa, Kitzberger Gabriele, Lochner Karin, Reichetzeder Gudrun, Robiczek Maria
SCHULE GESTERN-HEUTE-MORGEN Schule - von der Antike bis zur Gegenwart /At cyryt Cc-f/i/e *c. ■■■/■JgS-t ^ t-.r/" .^-4^ ■*7'^f- A'^- 4 -4 f-j^ 'r ■< ' z .C ■/y /Cy-4- xf,i •/y^ t/-/' xt y »X-«yÄ' A/y x c xyxjf y y- y -'^ ^■ t Xi y^xxx / y yy. XX- ■X-^' x^-^yX-x-yxXX' /'XX^ -ff Xx ^ t^:y^y-yxxxf .-xßyy/r/x-yfft Zum Schulschluß 1892 „Des Schuljahres letzte Stunde hat geschlagen, / die Zelt entflieht, die nimmer wiederkehrt, / doch tief im Herzen, wollen wir es tragen, / was Ihr uns Schönes, Gu tes habt gelehrt. // Nehmt unsern Dank! Wir wollen treu bewahren, / was Ihr gewirkt In friedli chem Verein: / Was In der Schule wir gehört, erkannt, erfahren, / soll unsres Lebens feste Richtschnur sein. // Habt Dank für euer mühevolles Walten, / für eure Sorge, die sich stets er neut; / Es soll zur Frucht und Blüte sich gestalten / der edle Same, den Ihr ausgestreut." Schärding, 30. 7.1892
Schule, Erziehung, Unterricht sind zu allen Zeiten der hochkulturellen Entwick lung der Menschheit ein wichtiges, zugleich aber auch heißdiskutiertes Thema. Im Blickpunkt der Kritik stehen fast immer die Lehrer, ihre Unterrichts methoden und die durch Jahrtausende ausgeübte Praxis der Gewalt mittels Stock oder Peitsche. Demgegenüber überwiegt die Tatsache und der An spruch, daß den Kindern in der Schule auch Lebensweisheit, Tugend, gutes Benehmen, Fertigkeiten und Wissen beigebracht werden, die ihnen eine Le bensbewältigung ermöglichen. Schule bei Griechen und Römern: Das Erziehungsideal der Griechen basiert auf der Dichtkunst von Homer, des sen Helden aus „llias" und „Odyssee" Vorbildfunktion übernehmen. Für die Aristokratie bedeutet dies, die Erzie hung zum „schönen und guten Men schen", körperliche und musische Er tüchtigung. Dies gilt natürlich nur für die Söhne, über die Töchter berichtet man, daß sie „spinnen und weben mit der Mutter". I Schule ist Männersache! Mehrere Erziehungsperioden lassen Tanzuntemcht für Mädchen, um eine anmutige sich in Griechenland unterscheiden: Körperhaltung zu erlangen. - Spartanische Erziehung zu Gehorsam und kriegerischer Tüchtigkeit. - Frühe athenische Erziehung (8. Jh. v. Chr.): harmonische Bildung von Kör per und Geist Im „Gymnasien" (gymnos = nackt, man betrieb Sport ohne - Kleidung). - Zeit der Elementarschulen (ab 600 v. Chr.) in Athen; alle attischen Männer mußten lesen und schreiben können, wenn sie in der Volksversammlung mittels Scherbengericht (ab 500 v. Chr.) die Verbannung eines Demagogen beschlossen. - Einzug der universellen Bildung ab dem 5. Jh. v. Chr. basierend auf der sophistischen Philosophie. Neue Unterrichtsfächer sind Philosophie, Rhetorik, Geometrie, Astronomie, Musiktheorie. - Das dreistufige hellenistische Schulsystem ab dem 4. Jh. v.Chr. wird in der gesamten griechisch-römischen Welt Verbreitung finden. Die Elementar stufe für 7-14jährige, erstmals auch für Mädchen, vermittelt Lesen und Schreiben, Auswendiglernen, körperliche Ertüchtigung. Die zweite Stufe für 15-17jährige hat die universelle Bildung zum Ziel; die höchste Stufe, nur für vornehme, reiche Griechen, findet als Privatunterricht bei einem angesehe nen Philosophen statt; (mit unserem Hochschulstudium zu vergleichen, es dauert ca. 5 Jahre).
Das dreistufige hellenistische Schulsystem (4. Jh. v. Chr.) Vorbild des modernen Schulwesens. I nur vornehme, reiche Griechen rl I HOCHSCHULBILDUNG I Lehre vom Denken (Logik) I Lehre von der Welt (Physik) I Lehre vom Sittlichen (Ethik) PHILOSOPHENSCHULE FORSCHUNGSAKADEMIE PRIVAT UNTERRICHT (bei einem Redner) HAUPTSTUFE 2. Grammatik, Mathematik, Musik, Stufe Astronomie, Gymnastik j GRUNDSTUFE 1. I Lesen, Schreiben, Vortragen, Stufe I Rechnen, Gymnastik GYMNASION geleitet von einem Gymnasiarchen alle Kinder Schulszene auf einer attischen Schule (480 v. Chr.) Im linken Teil sitzt ein Leier spielender Schüler vor seinem Lehrer, während In der rechten Blldhälfteein stehender Knabe Verse aus Homers „lllas" zitiert. Daneben rechts befindet sich sein Erzieher („Paidagogos" = Begleiter), der als Sklave seinen Schützling zum Unterricht begleitet und diesen während des Tages betreut. Er kontrollierte seine Hausaufgaben, sorgte für gutes Benehmen (nicht die Eltern!). 1 ,A Für besonders gute Schüler im Gymnasium von Eritrea y (Sportschule) werden Inschriften mit einem Lorbeerkranz in der Schule eingemeißelt. ' ' ' Auszeichnug für besonders gute Schullelstungen: Lorbeerkranz Inschrift: „Für Fleiß unter den Knaben .1/^ an Paramonos, Sohn des Dorotheos" s Altrömische Erziehung: „Non scolae, sed vitae discimus" (Seneca). Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir! Das Fundament bei den Römern bildet im Gegensatz zu Griechenland die Ausrichtung auf das praktische Leben und die Achtung vor dem Brauch der Vorfahren, pflichtgerechtes Verhalten gegenüber der Familie, dem Vaterland und den Göttern.
Mit 7 Jahren endet die fürsorgliche Erziehung durch die Mutter, nicht durch Sklaven wie in Griechenland! Es beginnt der Unterricht des Knaben (!) durch den Vapersönlich. Die Mädchen werden in Rom für ge- - wöhnlich zwischen dem 12. und 17. Lebensjahr verheiratet, sie erlernen in der Obhut der Mutter Wcllespinnen und häusliche Arbeiten. V "t: DieKnabenhaltenTafelnaufihremSchoß.aufdenendieerstenBuchStäben des Alphabets (A B C) zu sehen sind. Späthellenistische Terrakottagruppe. Der starke Einfluß der griechischen Kultur ab dem 3. Jh. v. Chr. prägt das römi sche Erziehungssystem entscheidend. Das hellenistische, dreistufige Schul system wird eingeführt; zwar besteht in Rom keine allgemeine Schulpflicht, doch die meisten Knaben und auch Mädchen besuchen in der Kaiserzeit die Elementarschule. Stock und Peitsche in griechischen und römischen Schulen: Der Römer Auscnius (4. Jh. n. Chr.) gibt in einem Brief an seinen Enkel einige Ratschläge ^ | Ibr^ I zum Schulanfang: • r i « ^ „Lerne bereitwillig und verabscheue nicht die Zügel des strengen Lehrers, mein Enkel. Nie- lllöWM mals Ist die Gestalt des Lehrers schrecklich. Auch du seilst dich nicht fürchten, wenn auch ^ . Wandmalerei aus Pompeji die Schule von Schlägen widerhallt und der Die Rute ist das „zepter der Lebgreise Lehrer ein griesgrämiges Gesicht hat..." Die Rute ist das „Zepter der Leh rer". Eine gängige Bezeichnung für den Schuiabschluß war „die Hand unter dem Stock wegziehen" (manum subducere feruiae). LehrerdSSein: num subducere terulae). Bei den Römern Ist der Lehrer, speziell in den Elementarschulen, nicht angese hen; sein Leben ist unsicher und mühevoll. Er ist wie in Griechenland ein armer Schlucker - dies wird sich übrigens bis ins 20. Jahrhundert nicht ändern I Nach dem Dichter Juvenal stehen Lehrer mit Badewärtern, Wahrsagern und Seiltän zern auf einer Stufe. Auf dem Gebiet der Erzlehungsthecrien sind die Römer bis heute von enormer Bedeutung: mit ihrer Rezeption des griechisch-hellenistischen Schul- und Er ziehungssystems leiten sie den Traditionsprozeß ein, der das ganze Abend land durchdringen soll und auch uns noch mit den griechischen Ursprüngen verbindet. Schule im Mittelalter und in der Neuzeit „Von Gott, durch Gott, für Gott" charakterisiert das Bildungs- und Erziehungs ideal des Mittelalters. Im frühen Mittelalter werden nur Knaben unterrichtet - an Klosterschulen mit angeschlossenen Schreibschulen (wie Mondsee und
tm i Wimmi Kremsmünster), in Domschulen und man cherorts in Pfarrschulen. Die Hauptauf gabe besteht im drillmäßigen Auswendig lernen von Bibelversen, unterbrochen vom Absingen von Psalmodien. Besonders Be gabte werden zum Ausmalen und Ab schreiben der Heiligen Schriften herange zogen. Diese Einförmigkeit ist von einer er- Die Rute in der Hand des Lehrers - Ausbarmunqslosen Härte im Unterrichts- und druck von Amt und würde. Auch das Tragen einer Eselsmütze galt als schlimme Erziehungsstil begleitet. strafe, Holzschnitt 1479. Im benediktinischen Geist werden Nonnen, auch Töchter von Adelsfamilien im Lesen und Schreiben unterrichtet (Frauenklöster). Im 13. Jahrhundert bilden sich durch das Erstarken des Bürgertums und der Städte vermehrt private und städtische Schulen, die „Deutsche" und die „La teinschule". Diese werden meist von fahrenden Studenten betreut. In Steyr entsteht die erste Schule 1344, in Linz 1355. Mit dem Schuldienst ist die Be treuung der Kirchenmusik verbunden, bis ins 20. Jh. Reformation und Gegenreformation invitatio. ^nlotung* Veni, Puerl difcc Sjpere. 7. Qmdhoceß, tJiC Omnü, t^MxntceffurU, ledctnteBigerc, tcäcattre, letieeu^M. 7. Quütne hocdoccbit? Ego, «umDEO. 7. Quomodo? t. Äjmm^rr/J^noil &. '25ktfi(?6a</ t.mg/ teaen^tigi^/ rc(6(mtsret>ttt S. ^Skrivirbnutö t»arf ledern? 3(6/ mir ©Ott. 0. SSJ<f(6rt9<(l4tt? Du« Universeller Bildungsanspruch für alle. Amos Comenius 1654. Weisheit und Beredsamkeit im Dienst der Frömmigkeit bleibt wichtigstes Bil dungsziel, doch die Methoden und Medien werden vielfältiger, erweitert durch die Erfindung des Buchdruckes. Es entstehen Lehrbücher mit weiter Verbrei tung. Amos Comenius (1592-1670) verfaßt erstmals eine Didaktik „Große Un terrichtslehre", mit einem ausführlichen, sehr modernen Gesamtentwurf über Erziehung und Schule. Von seinem revolutionären Gedanken, eine allgemeine Schulpflicht einzufüh ren, ist man jedoch in allen europäischen Ländern noch weit entfernt! Erst in der Aufklärungszeit (18. Jh.) kommt man dieser Forderung nach. Völlig neue Ansätze im Bildungssystem bringt der Schweizer J. H. Pestalozzi (1746-1827) durch seine Armenschuie und der Ausrichtung auf eine breite Volksbildung.
Die Allgemeine Schulpflicht Mit der Reglerungszeit Maria Theresias (1740-1780) bricht in Österreich eine neue Ära im Erziehungswesen an. Damais liegt das gesamte Schulwesen in den Händen der Kirche und der Grundherrschaft (nur für begüterte Knaben oder Mönche). p _ , 6.12.1774: Erlaß: „Allgemeine Schulordnung für die kaiserlich-königlichen Erblande" (Österreich). m Der aus Preußisch-Schlesien berufene Abt Ignaz W Felbiger von Sagan bestimmt die Schulreform und / .'}^4 Äpl die Einführung der aligemeinen sechsjährigen | || Schulpflicht für Knaben und Mädchen wesentlich. \ ■-fl Jedoch gibt es erhebliche Schwierigkeiten bei der \ ■" ^ Realisierung. Den Volksschulen (Trivialschuien), wo Lesen, Schreiben, Rechnen gelehrt wird, sind die Haupt- ''.J schulen ubergeordnet, wo zunächst auch Latein MI .rr ceieitrrtmaS^uca^ unterrichtet wird, schließlich errichtet man die Normalschulen als Lehrerbildungsanstalten. jittiijuusima: .?r celtitrrtmctiDiua/u i CiVuniir Cz/U"tii'i?rurn rvJii/jriwt. '.M Giwiv^.x.r /aieran^'^. V \ (tSiQ-t/uS/tcrtitTts t:C\A6iaj^ f . J C^\ eOi'r5riä''t Sitfrö, Ä't/ Isör «It / 5>fOTt . . Cttfd)aft 'i-pr - .^(111^ SJito. / unter kt .5«» |!l)aftÄX;.^^,/2u/gc(nirriä, fit ke Iiicftäf ©djulc kitift 3n1)rc fcfuc^ct, un& btT, mit iA/zUot^cnoiitmcitcii f>tiifuna ftmitjfit, ia^/-r Sie wriicfijtiflicnm SrtrgfgciiiM» k; aK; Sie Stcligion Dai Mm • . . ©([(reiben ■ Sie SÄeil)tf(l)rcibiin3^.// . unb iaS SRed)iten /' „:•/ erlernet SnDe. / 3n 2(nfcf)nng ber ©itten uerbienet//' inbie ■l'-j-fi' Serbicnltfinfle gefejet jn werben. 3iim jBrWeife beffen iff r'Jw biefeb Senjnig auf änf» (Jen anbgefertiget wotben. S?on ber ..... -'TZ^ben rrT / 'rff/ •Ä' X.' % Halber Oberösterreicher Der Vater der modernen Schulordnung in Österreich, der schlesische Abt Johann ignaz von Feibiger, war ein haiber Oberösterreicher: seine Mutter war eine gebür tige Schärdingerin. Stich von J. E, Mansfeid, 1775. Die Wiener Studien kommission (ähn lich: Unterrichtsmini sterium) überwacht das gesamte Schul wesen. Der aus dem Vermögen des auf gelösten Jesuitenor dens gespeiste Stu dienfond gibt die nö tige finanzielle Basis. Zeugnis einer Triviaischuie 1801 Voiksschuizeugnis für Joseph Zweckmayr aus Steyr, Vogeisang vom 11.5.1801, Triviaischuie am Berg, Steyr
Besonderer Wert wird auf Schönschreiben gelegt \ Kr~— I a-OT-y... Qü^L-Jjx-yLi/. Z.'>^/f^£..jL.<Xfu/ir^. „Die Feder in die Hand, so wie das Vorbild zeigt, / die Linke aufs Papier, den Kopf nicht sehr gebeugt. / Die Schenkel nicht geschrenkt, die Knie nicht angezogen, / den Leib und Rukendrat (Rückgrat) sehr wenig krumm gebogen, / den Magen und die Brust, nicht an den Tisch gedrückt. / Den Tisch nicht allzu nah, nicht allzu weit gerückt. / Die Augen auf die Schrift, und rechter Hand der Schatten, / dann geht die Schreiberei so, wie sie soll, vonstatten." (1775) Hauptschulzeugnis 1832 (entspricht unserer Mittelschule) Schweres Lehrerdasein ^ ^ ju fceingmunlltc l>icnnit bcjcu^ct, öog //', ^ ^ ^ Die Stellung des Schulmpiq+pro (qrhiillehrprt) wcStfruieytz..,,,.^ kfucjt, iitt)» emenfi«/»/, /">' ^ '' üer^taltc«, unb &ic»oi-3cfd)nebencn ©csenffdttöe ffilg«nö«r®ag«n eclecnct ^lof; der meist den Orga- »katiisi™ ............ nisten- und Meßner- »l wäret,« 2)0^ Süaugeliuin ? j f # s s « s s ^ dienst auszuüben hat, 3ci.än>eoteitS(i!iH>e««tfÄac6t8 > . < « i^;MA./..AAJp iqtqphrnpdrürkt Fininp So«arm t,« iDmtf^gctrtKBm . - , . . ist senrgearucKi. ciinige seutrdjgtfc^iitBmm ^ ■//■ Beispiele aus dem Ar- attmircestsm«« < < < « üatcinifc^gcfc^tclc&cnen « « # chiv Z©iQön d6SS©n ÄaöStiCijiicHmbmSrttc^eit s 5 ; s « s s( .(V<^5 mißliche Situation auf: ^ ^ ^ Sftö @c^onfd>rei&en: 14. 5. 1659: Die Ent- Seud^c&FÄarrCBt s ^ lohnung des Schullehr- atmur/T?, I I ',1/' ers von Hall wird mit Sfld9ic(§t#miö2>tft«!j&ofd>vd&en&?^ S)cutfd>€R F F # ? F 12 fl. (Gulden) jährlieh und 4 Klafter Holz S)!C ndjttge .•*u«ifprad>e ' # s f f ? s . ^ .. mit dem Kloster Krems- 2)tc5£«idtunaäiU<öEmitc&e«s(«ftß5ett ^ münster vereinbart. (An- ®kkr ©djai« »erwcn<t toar,» Äioirc , 9«rte«f s« »ctiKii. merkung: 1 fl. = 60 Kreu zer; 1 Maß Bier: 5 Kreu- «r«m«ms«r«r b™ zer, 1 Pfund Rindfleisch: ^ 10 Kreuzer: 1800.) AJjJii} Diese Abmachung hat a " '' ' für 200 Jahre (I) Gültigkeit, bis 1850. :: :r : WAAy „ . , /.„.A.VL .. .. .A'A - .Z:,' A/.A..,Jp)j^ Sicfer @d;äl« Pcr&ic««t ba&er 1« ■ ■— geffjjct jtt iDcrbm. .^tcmSmiinftef Ben Aj,:z>a..Iaj:a
16. 7. 1789: Der Dorfschulmeister verdient so wenig, daß er mit dem Schmied und dem Schneider Rosenkränze und andere Preziosen (damals „Bettenwaren") anfertigt und diese an Kirtagen verkauft. (Anmerkung: Diese „Heimar beit" wird während der Unterrichtszeit gemacht!) 27.2. 1818: Ansuchen der Bürger von Hall: Man bittet um die Erlaubnis, einen Schulgehilfen anzustellen, da 190 Schüler da sind und außerdem der Lehrer auch Meßner ist und deshalb selten In der Schule anwesend ist. Aus dem Leben eines ostpreußischen Volksschullehrers Eigenschaften eines Lehrers 1. Ein Lehrer nehme vor allen Dingen die Nei gung eines Vaters an ... 2. Er muß selbst nichts Tadelnswiirdiges tun und dergleichen auch an seinen Schülern nicht dulden ... 3. Er muß nicht jachzomig seyn; er muß Feh ler nicht übersehen, welche bemerket und ver bessert zu werden verdienen ... 4. Schüler muß er, wenn sie es verdienen, zu weilen loben... 5. Sehr o/r, oder noch besser, täglich, sage er ihnen etwas, das nützlich seyn, und sie mit gu ten Grundsätzen eifüllen kann ... 6. Das vorsichtige und kluge Bezeigen des Lehrers in einer Schule muß Schüler... vor dem Verderben bewahren ... 7. Schüler aller Art, und von jeder Gemütsbe schaffenheit, muß ein Lehrer durch gehörige Zucht in Ordnung halten ... Johann Ignaz von Felbiger in „Eigenschaften, Wissenschaften, und Beziehungen recht schaffener Schulleute .. 1768. ft I i. Die Schüler müssen Schuldgeld Eigenschaften eines Lehrers ^ bezahlen und Im Winter zur Be- ^ heizung der Klasse ein Stück Holz Schulreformen ö Wirksamkeit der Schulpflicht ^ Jl^ wird durch die Fortdauer der KinII ' Zeichntm^en int "Wuhren Jaknb" 1908: derarbeit in den Fabriken und /Heileren schutacmcH durch die Heraoziehunq der BaujV 1^'- ßerdemtdein Sohn des Gulsbcsit/ers Pnviii- —' ernkinder zur Landarbeit beeinErspieltdieOrgel.leitciclenKirchenjiesiing ^ J Gtockenspici. - Er htii. die trachtiqt. Eiii weseHtlicher Schritt ^ llj Kriegervereiiis- und sonstigen Festreden / erfolgt durch das Relchsvolks- ^ r.- ins|jekiorden gebührenden Lohn und wird ■ ■ , j .1 i- - ohne Pension entlassen, weil er sich wei- Schulgesetz vom 14. 5. 1869, wo gjjjHRBik JJ^rte, Nachtwächterdienste zu leisten." ™ I die Schulpflicht auf 8 Jahre fest gelegt wird. 1883 werden dreiklassige Bürgerschulen (Hauptschule) eingerichtet. In Steyr wird 1885 die Handelsschule gegründet, man will den Anforderungen der Wirt schaft nachkommen, ein zweiklassiger Fortbildungskurs für „Handlungslehr linge" bestand schon seit 1859. Es entstehen eine Reihe von Staatsgewerbeschulen; die Gymnasien erweitern von 6 auf 8 Klassen und übernehmen nun Funktionen, die früher den philo sophischen Fakultäten zugefallen sind. Zeichntm^en im "Wuhren Jaknb" 1908: OriginaUe.xl: "Er leitet den Schulunterricht und gibt au ßerdem dem Sohn des Gulsbcsit/ers Privaistundcn.-Er reinigt die Kirche und sorgt lür Ordnung in den heiligen Angelcgeiilieiien. - Fir spielt die Orgel, leitet den Kirchengesang und zieht das Glockenspiel. - Er hält die und i.stauf'die Hebung palriotiscIierGefülile bedacht. - Dafür erhall er vom Lokalschulins|jekior den gebührenden Lohn und wird - ohne Pension entlassen, weil er sich wei gerte, Nachtwächterdienste zu leisten." QttcUc au.v L Steinhat h. Didokttk derSo.-uilveM h, hte Stwtttanmb.S 242
Schule ist keine reine Männersache mehr! Mit der Gründung des ersten Mädchengymnasiums In Linz 1889, in Wien 1892 wird der Bann gebrochen! Frauen dürfen auch Lehrerinnen sein, jedoch müs sen sie unverheiraSchulklasse um 1910 mit 54 Schülern Sinkende Analphabetenquote 1875; 484 Volksschulen 1914: 544 Volksschulen 8 Bürgerschulen 20 Bürgerschulen 20 % Analphabeten 00. 1,7 % Analphabeten OÖ. Reformpädagogik Die Neuordnung der Volksschule und der Lehrer ausbildung, sowie der Ersatz der Religion durch lebensnotwendige Kenntnisse und Fertigkeiten kennzeichnen das ausgehende 19. Jh. und wer den als „Reformpädagogik" bezeichnet. Es ent stehen neue Schulmodelle, die auf die Persönlich keitsausbildung besonderes Schwergewicht le gen (1919 erste Waldorfschule in Stuttgart, Montessori-Schule 1886 in Frankfurt a. M.). Flelßbilclchen für besonders gute Leistungen «• fp Sctir tlcitfig. ä rjh t/, ^ Nationalsozialistische Unpädagogik „Der Griff nach der Jugend" Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten (1933 in Deutschland, 1938 in Österreich) werden die hoffnungsvollen Neuansätze, aber auch die traditionellen Schulen einer völligen Umwertung unterworfen. Der menschenverachtende An satz in der Ideologie prägt das Erziehungswesen, kann berechtigt als „Unpäda gogik" bezeichnet werden. Lehrerschaft, Schüler, und schulische Institutionen haben unter dem nationalso zialistischen Terror außerordentlich gelitten. Etliche Lehrer, Universitätsprofes soren und Schulbeamte werden ihrer Ämter enthoben, die Waldorfschulen bei spielsweise werden verboten.
Bildungspolitik nach dem 2. Weltkrieg Zu den wichtigsten blldungspolltischen Maßnahmen zählt ne ben der Erwachsenenbildung der enorme Aufbau des Netzes derVolks-, Haupt-, Sonder-, Be rufs- und Mittelschulen. Das umfassende Schulgesetz von 1962 stellt schließlich das be reits in der Ersten Republik unter Otto Glöckel reformierte Schul wesen auf eine völlig neue Basis. Die Ortsschulräte werden abge schafft, die neunjährige Schul pflicht eingeführt, der Übertritt von der Hauptschule ins Gym nasium erleichtert, die bisheri gen Mittelschulen in die Allge meinbildenden und Berufsbil denden Höheren Schulen um gewandelt. Das bildungspoliti sche Ziel, daß in jedem ober österreichischen Bezirk minde stens eine höhere Schule steht, wird in OÖ. in den siebziger Jahren erreicht. "Meine Pädagogik ist hart. Das Schwache muß weg gehämmert werden. In meinen Ordensburgen wird eine Jugend heranwachsen, vor der sich die Welt er schrecken wird. Eine gewalttätige, herrische, uner schrockene Jugend wül ich. Jugend muß das alles sein. Schmerzen muß sie ertragen. Es darf nichts Schwaches und nichts Zänliches an ihr sein. Das freie, herrliche Raubtier muß erst wieder aus ihren Augen blitzen. Stark und schön will ich meine Jugend. Ich werde sie in allen Leibesübungen ausbil den lassen. Ich will eine athletische Jugend. Das ist das erste und wichtigste. So merze ich die tausende von Jahren der menschlichen Domestikation aus. So habe ich das reine, edle Mateiial der Natur vor mir. So kann ich das Neue schaffen. Ich will keine intellektu elle Erziehung. Mit Wissen verderbe ich mir die Jugend" (zitiert nach Rauschening). Vertrauliches Gespräch mit A. Hitler Jugend Im Nationalsozialismus ständige Lehrplanreformen: mehr Stunden - mehr Inhalte Die neuesten Tendenzen im Schulbereich werfen ein bisher nicht besonders beachtetes Problem auf. Durch die stete Auffüllung der Lehrpläne wird die Zeit des Lehrers immer knapper, um auch auf die Persönlichkeit der Schüler ge nauer einzugehen, um sich dem Mensch Schüler in konstruktiven Gesprächen zu widmen und ihm tatsächlich auch „Lebensweisheit" und basisdemokrati sches Verständnis mitzugeben. Es ist nicht entscheidend, wieviel quantitati ves Wissen in den Gehirnen steckt, sondern ob es Menschen sind, die gelernt haben, wie man das Leben positiv bewältigt. Mag. Katharina Ulbnch Verwendete Literatur und Archive: Fachzeitschrift: Praxis und Geschichte, Heft 6/1989. Sbz-Transparente: Griechische Bildung Nr. 44, Schulreform Nr. 31. Haider, Siegfried: Geschichte Oberösterreichs, Wien 1987. Zöllner, Erich: Geschichte Österreichs. Von den An fängenzur Gegenwart,Wien 1979. LandeschronikOberösterreichW,ien 1987.Goldbacher,Gregor:50 JahreKauf männische Fortbildungsschule in Steyr, Steyr 1935. Gemeindearchiv Bad Hall, Privatarchiv Ulbrich, Heimathaus Bad Hall, Sammlung Thoma.
Schule gestern - heute Als sich vor ungefähr zwei Jahrzehnten die Schuitore hinter mir schlössen, dachte ich nicht im Traum daran, jemals wieder eine Schulbank zu drücken. Die meisten Erinnerungen an meine Schulzeit habe ich verdrängt, ich weiß nur, daß ich mir damals schwor, daß dieser Abschied für mich endgültig sein würde. Meine schlechteste Erinnerung an die damalige Zeit war der Handarbeitsunter richt, noch dazu fand dieser an einem Samstag statt. Zum Zeitpunkt, als ich mich noch mühsam mit dem Vorderteil eines Pullovers abrackerte, hatten meine Mit schülerinnen längst das nächste Werkstück fertig. Während in der Volksschule der Turnunterricht zu meinen liebsten Stunden zählte, sank meine Begeisterung für diesen Gegenstand mit steigendem Jahrgang einem Tiefpunkt entgegen. Auch der Musikunterricht zählte nur in der Volksschule zu meinem Lieblingsfäc hern. Kurz vor Zeugnistermin mußte jeder einzeln vorsingen, und bei dem Ge danken daran wurde ich schon Wochen vorher von Alpträumen verfolgt. Den nächsten Kontakt mit Schule und Lehrpersonen hatte ich erst, als meine Tochter eingeschrieben wurde. Anhand der Erzählungen meiner Tochter erlebte ich jetzt die Schule aus einem neuen Gesichtswinkel. Als Mutter konnte ich mit den Leistungen meiner Tochter prahlen, ohne mich selbst anstrengen zu müs sen. Zu dieser Zeit begann ich erstmals Vergleiche mit meiner eigenen Schulzeit zu ziehen und mußte feststellen, daß sich im Unterrichtssystem und auch im Ver hältnis Lehrer/Schüler sehr viel zum Positiven verändert hatte. Während zu mei ner Zeit die Schüler total autoritär erzogen wurden, wodurch sich bei einigen Schülern Gefühle von Minderwertigkeit und Frustration entwickelten, wurden, als meine Tochter die Volksschule besuchte, die Begabungen der Schüler gefördert. Auch wurden schlechte Schüler nicht mehr als dumm oder faul abgestempelt, sondern man bemühte sich, herauszufinden, wo die Schwierigkeiten liegen und wie man diese beseitigen könne. Außer Sprachen und Mathematik wurde die Kinder auch Selbstbewußtsein und die Fähigkeit, auftretenden Schwierigkeiten richtig zu begegnen, gelehrt und ihnen damit eine wichtige Vorbereitung auf das spätere Leben mitgegeben. Ich glaube, daß durch diesen positiven Wandel im Schulsystem eine Generation verantwortungsvoller und selbständiger junger Menschen heranwächst und daß dieser Trend beibehalten werden sollte. Seit drei Jahren bereite ich mich nun in der Abendschule für Berufstätige der Han delsakademie Steyr auf die Matura vor. In dieser Zeitspanne konnte ich sehr viele positive Erfahrungen sammeln, obwohl heute von mir wesentlich mehr Einsatz als damals gefordert wird. Ich sehe mich nun mit einer völlig neuen Art des Unter richts konfrontiert, nämlich der des „freien Lernens". Vom Lehrkörper werden die zu erreichenden Ziele vorgegeben und Aufgaben gestellt, die es uns ermöglichen sollen, diese Ziele zu erreichen. Die Teilnahme am Unterricht ist freigestellt und auf nur zwei bzw. manchmal drei Tage pro Woche limitiert. Aber aus eigener Er fahrung kann ich sagen, daß ohne regelmäßige Anwesenheit und ständige Mitar beit ein Aufstieg in das nächste Semester fast nicht zu schaffen ist. Aber gerade diese Freiwilligkeit bewirkt, daß einem das Lernen Spaß macht. Man empfindet die einem übertragenen Aufgaben nicht mehr als notwendiges Muß, sondern be trachtet sie als Herausforderung. Mein Vorschlag wäre, gerade den Gedanken der Freiwilligkeit an allen höheren Schulen aufzugreifen und so mehr Vertrauen in das Verantwortungsbewußtsein junger Menschen zu setzen. Maria Robiczek, 6 B HAK-B
Von Tatsachen, Körperpflege und Visionen Ich griff nach der Seife. Sie lag am Waschbeckenrand, und beim Anfassen er kannte ich ihre tiefen Furchen und Rillen. Sie ist bestimmt lange nicht mehr be nutzt worden, denn mit etwas Fantasie sieht man, wie auf einer Landkarte, ein ausgetrocknetes Flußbett, Erosionen am Rande der Flüsse, unzählige, kleine, unbefahrbare Landstraßen und mächtige, bewaldete Gebirge. Doch vorerst war mir das gleich. Mein T-Shirt verschwand vom Oberkörper und machte dem Seifenschaum Platz. Wie so viele Morgen zuvor, gaben sich meine sämtlichen Zellen und Sinne dem angenehmen Frischegefühl hin. Es war nicht irgendeine Frische, es war die Frische nach 8 Stunden Schlaf, nach 8 Stunden des Abschaltens, des Ruhens. 8 Stunden lang sehnten sich die Blut plasmen, Gehirnzellen und die quirligen Hustenviren nach dem befreienden Gefühl des Erwachens. Bald hatten sie etwas zu tun. Mir glitt die Seife aus der Hand, dann ein verlegener Schritt rückwärts, um sie zu suchen. Ich stieg genau darauf, die Seife suchte das Weite, ich fiel zu Bo den, prellte mir den Hinterkopf und hatte eine Vision. Stuard, liebevoll von seiner Mutter Stu genannt, hastete den langen, mit Tep pichen vollgestopften Gang entlang. Die Zeit begann zu verrinnen, das Flug taxi würde bestimmt nicht warten, das wußte er. Sein Elternhaus war groß und geräumig, in jedem Raum befand sich eine eigene antike Kostbarkeit - wie z.B. alte Schulbücher. Die neuen Schulbücher waren die Gebrauchsanwei sungen und Beipackzettel der heiß umstrittenen Logopillen. Einfach schlucken - nicht zerkauen - schon befand sich das Englischvokabel in seinem Kopf. Idiotensicher. Stus Schritte hallten im leeren Gang. Nur noch wenige Schritte ins Badezimmer, er versuchte die Tür aufzustoßen, doch es klappte nicht. Hatte seine Mutter die Tür abgeschlossen? Ohne Pillen fiel das Denken schwer. Es dauerte sehr lange, bis er es zum zweiten Mal versuchte und dies mal an der Tür zog, nicht drückte - und voilä - sie stand offen. Sein Spiegelbild glotzte ihm entgegen. Wie Vaters tägliches Rührei am Morgen - fleischig, aber es waren keine klaren Konturen zu erkennen. Er schluckte; Englisch-, Mathe matik-, Morgen-, Zahnpasta-, Schönheits-, Kraft- und Ausdauerpillen,... und versäumte das Flugtaxi. Ich wachte auf und erkannte: Die Zukunft ist gesichert, doch wie sieht das Heute aus? Oder das Vergangene? Dem herausgeputzten, fein gekämmten, streng erzogenen Knaben von da mals, steht der coole, lässige, nikotinsüchtige, aufsässige und schlampig ge kleidete Halbstarke von heute gegenüber. Sie gleichen sich wie Tag und Nacht. Nehmen wir aber einmal das ganze „Drumherum" weg, die Kleider, den Sargnagel, die Sonnenbrille, den feinen Rock, Vaters gutes Hemd, die Bluejeans und die Krawatte. Was bleibt über? - kein Häufchen Elend auf beiden Sei ten, jedoch ganz tief im Kern versteckt - Trommelwirbel - zwei durchschnitt lich nette, den Kinderschuhen entwachsene Lausbuben.
So kann der Lehrer sein ganzes Repertoire an gemeinen, hinterlistigen Erzie hungsmethoden ausspielen. Der unbeschwerte Junge wird zum Rechtsanwalt umfunktioniert - Wartezeit etwa 12 Jahre eigentlich dürften jetzt alle zufrie den sein. Also ran an die Arbeit! Der Kreis schließt sich Die Stadt glich einem Trümmerhaufen. Stus Panzer rollte die ehemalige Hauptstraße entlang. Stu öffnete die Metalluke vorsichtig und spähte mit Hilfe des Feldstechers in Richtung Feind. Das leise Klicken der Gashebel, welches aus dem Inneren des Stahlmonsters kam, klang lieblos und weit entfernt. Mar kus war ein guter Chauffeur. Der Unteroffizier drehte die Bordkanone mittels weiterer Hebel, sodaß Stu ein erneutes Klicken feststellte. Stu blickte über Wiesen und Felder hinweg zum eigenen Panzer, der ihre Flanke sichern sollte. Ein kleines Erdbeben, Flammen am verbündeten Panzer, und sie standen da und konnten nichts unternehmen. Erst jetzt erkannte Stu die Ursache. „Zwölf deutsche Panzer auf drei Uhr", schrie Stu und die Worte hallten im Metallka sten wider, verwandelten sich in ein kurzes Echo. Sie konnten es nur kurz be wundern, denn schon schloß er hastig die Luke und gab somit den Befehl, das Feuer zu eröffnen. In der Hitze des Gefechts - Feuer. Die Panzerkette des Ge fährts wurde in Stücke gerissen und der Unterleutnant zu Boden geschleudert. Es folgte eine neue Detonation, der Panzer wurde frontal getroffen. Großes Erdbeben. Stu saß in Embryonalhaltung in einer Ecke des Panzers und wußte, daß sie getroffen worden waren, wußte, daß die gesamte Besatzung außer ihm tot war, spürte, wie sein Gesicht zu schmelzen begann. Das Feuer breitete sich aus. Die Luke war zu heiß, um sie anzufassen. Er ließ es beim ersten Versuch bleiben, sie zu öffnen. Er hustete und keuchte. Gestank und Qualm ließen seine Augen kratzen. Dann krabbelte er zur Markus, griff nach dessen Pistole im Halfter, steckte sie sich in den Mund und feuerte. Ich schlug den Brockhaus zu, und die Doppelseite mit kurzen, aufregenden Geschichten über den 2. Weltkrieg verschwand. Benommen sank ich in den bequemen Polstersessel der Bücherei zurück. Meine Gedanken spielten Räu ber und Gendarm, schlugen Purzelbäume, und ich kramte tief in meiner Erfah rung und meinem Wissen, um sie zu beruhigen. Wie sieht es denn heute aus? Und morgen? Gibt es überhaupt ein Morgen ohne Krieg, denn der Faschismus lebt weiterhin, auch 50 Jahre danach. Er lebt in uns, mit uns, durch uns und GEGEN uns. Wer eine schlechte Wirtschaft sät, wird Unzufriedenheit ernten. Wer Unzufriedenheit sät, wird rechtsradikale Gruppen ernten. Eine schlechte Ernte, würden die Bauern sagen. Und sie ha ben nicht unrecht. Es liegt nämlich an uns, die Wirtschaft zu verändern, nicht umgekehrt. Gute Früchte tragen gute Samen. So schön das auch klingen mag, wir müssen unser Möglichstes tun, um uns zu verändern, denn es wird sich wahrscheinlich genau so sicher wiederholen, wie morgen zum x-ten Mal die Sonne wieder aufgeht und später dem Mond Platz macht.
Der Kreis schließt sich, dachte der Dichter und hatte recht. Wir leben in einer Zeit des Friedens, jedoch für wie lange? Es wird sich alles wiederholen, alles wird nocht einmal erlebt. Die Zeiten des Kampfes werden genauso zurückkeh ren, wie die Zeiten des Friedens und der Freude. Sie werden erneut durchlebt, erneut werden der Kummer und der Schmerz verspürt, aber auch die Liebe und die Hoffnung. Wir werden denken: So etwas passiert nie wieder. Nicht mit uns. Kein Krieg mehr. Wir werden uns in so vielen Kriegs- und Friedensjahren tapfer halten. Doch wir irren. Wie so oft... Und der Kreis schließt sich ... Markus Hörmann, He Das Puppenspiel In meinen Augen ist sie gemein. Aber sie ist wunderschön. Und darum gehöre ich ihr. Ich bete sie an. Es ist ihr egal. Und darum gehöre ich ihr. Sie steht im Mittelpunkt. Sie ist so beliebt. Und darum gehören wir alle ihr. Immer die Schöne. Immer die Heldin. Ihre Seele ist krank. Sie will, daß wir ihr alle gehören. Wir sind keine Freunde. Durch uns hat sie Macht. Durch uns Freunde hat sie schon manch' todbringendes Feuer entfacht. Sie stichelt uns an. Läßt uns keine Ruh. Sie will alles! Und wir sind ihre Marionetten. Rene Netzel, He
Der einzige Grund Leidenschaft ist wie Wind. Wie der Wind, der die Wogen der stürmischen See im nächtlichen Mondschein an die Ufer schlägt. Es sind die Ufer der Vernunft. Die Ufer des Verstandes. Die Grenzen der Wirklichkeit. Das Strahlen des Mondes glitzert wie Liebe im wogenden Naß. Peitschende Wellen schlagen an die Ufer. Es sind die Ufer der Vernunft. Die Grenzen der Wirklichkeit öffnen sich. Der Traum ist die Liebe im Wind. Der Traum ist die Liebe im Sturm. Leidenschaft Ist wie ein Schrei ohne Widerhall, der ewig dahlnrauscht, in andere Welten. Leidenschaft ist alles. Leidenschaft ist Krieg. Krieg Ist Leidenschaft in ihrer reinsten Form. Leidenschaft die verzweifelte Liebe, die vielleicht nur mehr einen Augenblick vor dem Abgrund des Hasses verharrt. Leidenschaft ist verzweifelte Liebe, von stürmischen Winden umrungen. Leidenschaft! Einer muß sterben. Rene Netzel, He
Skiing fashion 28 years ago, when my mother was 15 years old, the skiing fashion was really different to the skiing fashion of 1993. in 1966 most people wore old anoraks und Pullovers with a collar or a scarf. They only wore "normal" trousers for ski ing, too. People had gloves and mittens made of wool. Caps, gloves und pullovers were offen selfmade. The skiing boots had shoelaces und people hat to tie them. My mother told me that her old skiing boots looked like a ship in course of time! The skis were made of wood. They had Straps instead of safety bindings und they had steeledges. But my parents' skin in their childhoöd even did not have that. 28 years ago skiing was a very expansive hobby and only hoher people were able to use T-bars, chair lifts and cable railways. Most people went up the hill by making side-steps or herringbone. It was offen more tun than today's be ring waiting at the T-bar for a long time. But man, time und world have changed. Skiing became a sport forthe masses. Today really everybody can afford to go skiing. Most people have got a pair of skis at home and some have even got mor pairs. Fashion has changed, too. Today you will never see a person who is dresses in old threadbare, worn out and shabby ski suits. Everybody has got a colourfui overall or sporty jet trou sers. Many people even have racing suits. And nobody has got skis made of wood! Andreas Berger, la abendschulalltagsgedankengeflecht was, schon 16.30 Uhr? - ich muß jetzt dann weg - ja, wie immer - schönen Abend, äh.. ja, danke, gleichfalls - ... so, nun aber flott - StauStauStau - für eine autofreie Innenstadt? - natürlich! außer meinem - .. .grüß' euch, hallo. - Geschichte??? - aber nicht heute - doch ? sch ade -... aber sicher, eine Zigarette geht sich noch aus -... wieso ist tangens die Steigung der Funktion ? WiesoWiesoWieso? - ja, danke, s'ist schon klar - .. .wieso behauptet unser Freund Isaac, die Zeit wäre relativ, wenn die Einheiten immer wieder fünfund vierzig Minuten dauern? -.. .dieses Wochenende wird der Flerr aber lernen!- .. .wieso erleben gute Vorsätze nicht einmal den nächsten Morgen? - schade um sie - .. .ach Birgit!, hmm - tolle Frau - „Monsieur, vous avez compri?" - oh, danke, und Ihnen? - okay, okay - Flerr! laß diesen Kelch an mir vorüberge hen! - ... BWL: 1? - uuh, Master of the Universe!! - Chemie, RW, French - na, wenigstens weiß der Junge, was er kommendes Wochenende zu tun hat - .. .auf ein Glas'l zum Otto? - aber natürlich, gnädige Frau! Manfred Fellinger, 4. Sem. HAK-B
SCHULE HEUTE AKTIVITÄTEN IM SCHULJAHR Umfrage zum Thema „Klassenklima" Interpretation der Ergebnisse Krenze an, wie adir die folgenden Anaaagen für deine Klaaae zutreffen: mfamUdi 1. Ich bin mit dem Klima in meiner Klasse sehr zufrieden. 2. Ich freue mich gegen Ende der Ferien auf das Wiedersehen mit meinen Klassenkame raden. 1 - trifft sehr zu 2 - trifft eher zu 3 - trifft manchmal zu 4 - trifft eher nicht zu 5 - trifft überhaupt nicht zu 1 2 3 4 5 o— o— o— o——o 1 o— 2 —o— 3 —o—110 1 5 o 3. Ich treffe mich gerne mit Klassenkollegen in der Freizeit oder würde dies gerne tun. 4. Wenn ich gute Leistungen im Unterricht erbringe, steigt mein Ansehen in der Klasse. 5. Ich kann bei schulischen Problemen jederzeit mit Hilfe von Klassenkameraden rechnen. 6. Ich kann meine persönlichen Probleme mit Mitschülern besprechen. 7. In meiner Klasse gibt es keine rivalisierenden Gruppen. 8. In meiner Klasse gibt es keine Außenseiter. 9. In meiner Klasse wird niemals ein Mitschüler ausgelacht. lO.Unter den Mitschülern auftretende Konflikte werden immer sachlich ausgetragen und arten niemals in Beschimpfungen oder Tätlichkeiten ans. 2 3 4 5 -o o o o 2 3 4 5 -o o o o 2 3 -o o4 5 -o o 2 3 4 5 -o o o o 3 4 -o o— 1 o— 2 —o— 3 4 —o o— 5 —o 1 o—• 2 -—o— 3 4 —o o— 5 —o 3 4 -o o11. Alle für die Klassengemeinschaft wichtigen Entscheidungen werden von den Schülern gemeinsam getroffen und nicht von einigen wenigen.
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