Fremdsprachenwettbewerb 1992 Wer kennt sie nicht, dieTop-Favorits der IVd - Lisa Bernsteinerund Helmuth Krammerbauer. Sie waren es, die uns erfolgreich am diesjährigen Fremdspra chenwettbewerb vertraten. Die erste Hürde war es, sich in der Vorrunde gegen 40 weitere Mitanwärter zu qualifizieren. Doch um bei der Wahrheit zu bleiben ... für Lisa und Krammes bedeutete dies nicht mehr als ein müdes Lächeln. Schlagfertig konnten sie in der ersten Ausscheidung ihre Fremdsprachenkenntnisse in Spanisch und Englisch unter Beweis stellen. Tags darauf, wir waren natürlich aufs äußerste gespannt, ob und wie sie das Vorrundenfinale überstanden hatten, bestürm ten wir die beiden mit Fragen. Doch anstatt lebhaft von allem Erlebten zu er zählen, meinte Krammes leichtfertig und von einer Selbstverständlichkeit: „Ah, geh, des war da eh a Fisch, hast glaubt na, oder was?" Sprachs und wandte sich wieder vollster Konzentration seinem Jausenvollkornbrot zu; auch Lisa, die gerne lautstark von sich hören läßt, war gänzlich in Gedanken versunken, und gerade dabei abzuwägen, welcher Stich für sie vorteilhafter wäre, Herz-As oder Eichel-König, und stimmte somit Krammes nur kopfnikkend zu. Die Antworten waren alles andere als aussagekräftig, doch eins stand fest - der Einzug ins Landesfinale war geschafft, uns, ihren Mitkollegen, stand einem Tag in Linz nichts mehr im Wege und so manches Mädchenherz schlug höher, wenn es daran dachte, endlich einmal den Schwärm aller Schwieger mütter In Leibhaftigkeit vor sich zu sehen. Die Rede ist von Alfons Haider. Auch diese Wochen des Wartens gingen vorüber, und ehe es wir uns versa hen, befanden wir uns In Linz. Frau Prof. Groiß, die es um keinen Preis versäu men wollte, ihre besten Englischschützlinge voll Im Element zu sehen, beglei tete uns. Der Auftritt von Alfons Haider verfehlte nicht die von ihm gewünschte Wirkung. Locker und lässig ging er leichten federnden Schrittes, sich seines Äußeren bewußt, auf das Podium zu, erteilte der Mutti von links außen einen Handkuß, reichte im Vorbeigehen dem Schüler der 7. Reihe rechts außen die Hand und schenkte uns allen, vorne im Rampenlicht stehend, sein strahlendes Zahnpastalächeln. Lisa und Krammes bestritten die Konversationsrunde, vorerst in Englisch, ohne Schwierigkeiten. Wir dachten schon, daß nun die zweite Runde, diesmal in Spanisch, auf dem Programm stand, doch wir sollten und täuschen, denn vor unseren Augen tauchte ein Mann auf, also das Bild von einem Mann! Der erste Gedanke unsererseits - jemand ist hier falsch, entweder wir... oder er. In schwarzem Maßanzug, blütenweißem Hemd und farblich bestens korrespon dierende Krawatte, gestyltem, lässig zurückgeworfenem Haar, DesignerSchuhe und Manager-Brillen vervollständigten sein Bild (Aktenkoffer, Funkte lefon und Chauffeur fehlten). Er hieß Konstantin Eschlböck und stellte für Krammes und Lisa eine unermeßbare Gefahr dar, erstens konnten sie, wie wir
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