5. Jahresbericht HAK Steyr 1991/92

Das war aber nicht mein einziger Beweggrund. Es ist für mich auch sehr in teressant, andere Leute und ein anderes politisches System kennenzulerF: Wie hast Du Dir Österreich vorgestellt ? esFR O ^ I taiismus, daß sich die Menschen in die sem System nur für sich seiber interessieren, das Leben mögiichst genie ßen wolien (nach dem Motto: Man lebt nur einmal) und an andere Men schen wenig denken würden. Wir in der CSFR machen alles für unsere Kin der. Wenn uns z. B. Geld übrigbleibt, sparen wir es für sie. Auch vor neofaschistischen Gruppen hatte ich etwas Angst. Ich habe gele sen, daß es in Österreich nicht wenige geben seil. F: Bleiben wir gleich beim letzten, in Österreich momentan sehr aktuellen Punkt. Welche Erfahrungen hast Du diesbezüglich bei Deinem Aufenthalt in Steyr gemacht? A: Ich glaube, es gibt etliche Neofaschisten. Ich habe immer wieder gesehen, wie Jugendliche Hakenkreuze in ihre Federschachtel oder auf Bänke etc. zeichneten. Ich meine aber, daß die meisten nicht wirklich an den National sozialismus oder an Hitler glauben. Sie machen das aus einem Komplex heraus, sie fühlen sich dadurch stark. Es gibt auch in der CSFR solche Leute. F: Du bist nun fast drei Monate in Österreich. Wie siehst Du das Landjetzt? A: Gleich vorneweg möchte ich sagen, daß ich froh bin, Österreich etwas ken nengelernt zu haben. Österreich ist der CSFR natürlich auf zahlreichen Ge bieten voraus. Mir gefällt vieles wirklich sehr gut, das möchte ich betonen, aber ich finde nicht alles positiv. Ich begreife zum Beispiel oft die Lebenseinsteliung der jungen Menschen nicht. Die Kinder fühlen sich hier viel mehr als Erwachsene. Eitern und Leh rer sind oft wie Freunde zu ihnen. Die Jugendlichen trauen sich hier viel mehr, die Erwachsenen fürchten sich manchmal sogar vor ihnen. Das ist bei uns anders, Eltern und Lehrer haben mehr Autorität. Ich bin für Autori-

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