5. Jahresbericht HAK Steyr 1991/92

Angst unsicherer du dich fühlst, je schwächer du in deinem Inneren bist, je intensivere Minderwertigkeitskomplexe du hast, desto mehr brauchst du die Demonstration der Stärke und Macht." Dieser Ausspruch von Prof. E. I Ringel charakterisiert sicherlich I unserer alltäglichen Probleme und macht entsprechende ■^I^Djjjljri^^ Vorfälle in der Vergangenheit verständlich. Doch woher kommt diese Unsicherheit, diese Angst in uns? Was ist es, wodurch wir uns verunsichern lassen? Hat der junge Mensch Grund, vor der Zukunft Angst zu haben ? ^^BBBBBj^ Tatsächlich handelt es sich um Existenzängste. Diese Drangst um das Leben ist tief in uns verwurzelt und wird von uns auf Sachverhalte (z. B. die Ausländerproblematik) projiziert, die damit eigentlich gar nichts zu tun ha ben. Wir entwickeln Feindbilder, um unsere Ängste zu personifizieren. Die Erklärung dafürkann man in der Tiefenpsychologie finden: „Je weniger wir uns dem eigenen Negativen stellen, desto mehr suchen wir Negatives in den anderen, weil uns das entlastet, weil es uns ermöglicht, der Begegnung mit uns selber auszuweichen, und das Recht gibt, diesen ,Feind' zu bekämpfen." Durch das Schaffen dieser Feindbilder wird die Aggressivität gegenüber an dersartigen Menschen geschürt. Wir glauben, diese Angst hinter Zorn und Haß verstecken zu können, ohne uns ihrer Quellen bewußt zu sein. Diese Ängste werden vor allem auch durch die Medien verfestigt, die des öfte ren ein Problem nur von einer Seite beleuchten und denen leider allzu bereit willig geglaubt wird. Quelle: „Fürchte den anderen wie dich selbst!" Prof. Erwin Ringel Ulrike Mühlberger, Va Im Ramen des Freigegenstandes „Philosophischer Finführungsunterricht" starteten wir an unserer Schule eine Umfrage, in der wir etwas über die Ängste der Schüler, speziell auch im Umgang mit Ausländern, herausfinden wollten. Zu diesem Zweck befragten wir aus allen Jahrgängen und Klassen 502 Schü lerinnen (184 m/380 w). Mit der ersten Frage wollten wir klären, aus welchen Ländern Austauschschüler erwünscht sind. Bei der Auswertung der Ergebnisse fiel uns auf, daß Schüler

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2