5. Jahresbericht HAK Steyr 1991/92

V W V 1 Franz Josef, zwischen Österreich und Ungarn auf einem Seil balancierend. Französische Karikatur, 1913. Von besonderer Tragweite war es jedoch, daß es den zisleithanischen Regierungen nicht geiang, nach 1867 auch einen Aus gleich mit den Tschechen zu schiießen. Ein Konzept dazu existierte, doch es wurde nicht vom Kaiser ratifiziert (1871). Die Poiitiker des ungarischen Ausgieichs werden zu Recht ais die „Totengräber der Monarchie" bezeichnet, da sie einseitig die Deutschen und die Ungarn als „Herrenras sen" erwählt hatten und die 12 anderen Nationalitäten diskriminierten. Tschechen 22% TI'^ Die Nationalifäien Cisleitlianiens (in Prozenten) Bevölkerung. f27,9Mill.) Die Nationalilälen Österreich-Ungarns Slowaken 11 % , < ?■ Jr jf -.c -j-y «iW . -V« i r ►. Oie Malionalilaten Transieithantens (in Prozenten) Bevölkerung: (I8M1II.) Danach wurde der Nationalitätenstreit immer ieidenschaftiicher. Die Arbeit im Reichsrat kam zeitweise überhaupt zum Eriiegen, da die nationaien Abgeord neten eine neue „Waffe" entdeckten: die Obstruktion. Mit stundenlangen Reden, Anträgen auf zeitraubende Abstimmungen, Lärm szenen, Auszug aus der Sitzung, um deren Beschlußunfähigkeit zu bewirken, bis hin zu Schiägereien kamen vieie Regierungen zu Fali. So gab es in der westlichen Reichshäifte zwischen 1861 und 1916 27 Kabinette mit 157 Mini stern, manche nur für wenige Tage.

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