3. Jahresbericht HAK Steyr 1989/90

zum Glück diese Manko vollends aus, und die diversen Sprachinstitute weisen durch ihre Rhetoriksemlnare für Manager beachtliche „growth rates" auf. Absolute Renner sind Japanisch oder Russisch, die jedoch nur überdurch schnittlich begabten Redekünstiern vorbehalten bleiben. Aber das wird sich al les ändern, wenn zu Beginn des nächsten Jahrhunderts dem „human brain" ein fingernagelgroßes Biochip implantiert wird und somit eine Datenübertragung Mensch - Maschine möglich sein wird. Das Resultat: In weniger als 15 Minuten werden dem Versuchskaninchen Mensch zum Beispiel Japanisch-Kenntnisse in Maturareife übermittelt. Hut ab vor High Tech! (Oder: Hüte dich vor...) Mit der Fähigkeit, besser mit anderen Staaten kommunizieren zu können, wachsen natürlich auch die Bekanntschaften ins Ausland, das wiederum eine Steigerung der Exportkapazitäten mit sich bringt. Ein Paradebeispiel für ein innovatives, zukunftsorientiertes, erfolgreiches und sehr stark expandierendes, österreichisches Unternehmen ist die LAUDA AIR. Durch die Willenskraft, die Riskikobereitschaft und durch den gut ausgepräg ten Lukrativitätsinstinkt des Ex-Formel-1 Champions und durch ein ausgefeil tes Corporate Design und Gorporate Identity Programm hat sich die einst von der AUA belächelte „Mückenlinie" zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten herangemausert. Weltenbummler, von denen Niki absolute Flexibilität und Mobilität verlangt, sind das erforderliche Personal für die „Friendly Airline". Besonders jetzt, wo Niki mit dem Fernen Osten eng liiert ist. Die österreichische Wirtschaft besteht aber auch aus einer Vielzahl kleinerer Unternehmen, die in keiner Weise dem Erfolg der großen, relativ gesehen, nachstehen, die jedoch noch keinen derartigen Bekanntheitsgrad genießen. Als Beispiel sei an dieser Stelle die agru GesmbH aus Bad Hall (OÖ) erwähnt. Der ideenreiche Betrieb, der sich auf die Produktion von Dichtbahnen für Ab falldeponien und auf Formstücke für Kunststoffrohre spezialisiert hat, kann auf eine Exportquote von über 80% stolz sein. Der Juniorchef, Kaufmann, Techni ker und Impulsgeber in einer Person, bestätigt, daß innerhalb der EG die wich tigsten Absatzmärkte liegen. Der erfolgreiche Jungunternehmer setzt auf „high quality" und „latest equipment". Durch dieses stellvertretende Beispiel wird sehr gut gezeigt, daß die Alpenre publik durchaus in der Lage ist, eine Menge intelligenter Genies hervorzubrin gen. Mit einem weinenden Auge müssen wir aber zugeben, daß ein Teil dieser Yuppies ins Ausland entfleucht. Nicht zuletzt wegen derVerdienstmögllchkelten. Aber wir können beruhigt sein, denn dieser Know-How-Fluß ist auch durchaus in die umgekehrte Richtung möglich. Bleiben noch Lücken offen, egal ob im In-oder Ausland, soll das Motto für un sere Zukunft heißen: „HAK-Absolventen, vereinigt euch, und füllt die Löcher im Mittleren Manage ment!" Gerhard Schörkhuber, Ve

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