Vortrag Ing. Gilligsberger: Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) Zuerst befürchtete ich, daß uns so ein „gescheiter, lässiger Typ" zwei Stunden langweilen würde, aber ich irrte mich gewaltig, denn der Vortrag war interessant, informativ, und die Zeit verging viel zu schnell. Der Referent gab uns einen Uberblick über die Arbeit und die Probleme des VKI. Man hatte das Gefühl, daß sich der Vortragende wirklich sehr engagiert für die Belange des Vereins einsetzt. Zum Verein für Konsumenteninformation wäre zu sagen, daß er im Jahr 1964 gegründet wurde und neben dem Bund vier weitere Interessensvertretungen, nämlich Handelskammer, Arbeiterkammer, OGB und Land wirtschaftskammer enthält. Der VKI ist dem Umweltministerium unter stellt. Das Budget für 1988 wurde gegenüber dem Vorjahr um fast ein Fünftel auf 50 Millionen reduziert. Der Verein hätte bereits mehrmals aufgelöst werden sollen, da er aufgrund seiner kritischen Arbeit nicht überall Zustimmung findet. Theoretisch gibt es diesen Verein in jedem Bundesland. Voraussetzung dafür ist jedoch, daß zwischen dem Wirtschaftsminister und dem jeweili gen Handelskammerpräsidenten ein gutes Einvernehmen besteht. Die wesentlichen Aufgaben des VKI bestehen darin, den Konsumenten Informationen bezüglich Qualität, Preis, Umweltverträglichkeit und Be dienungsfreundlichkeit einzelner Produkte zu bieten. Damit soll ihm ge holfen werden, Geld und Arger beim Produktkauf zu sparen. Um allfälli ge Mängel aufdecken zu können, müssen genaue Tests durchgeführt wer den, die sehr viel Zeit und Geld in Anspruch nehmen. Der Verein veröffentlicht monatlich ein firmenunabhängiges, inserat freies Testmagazin namens „Konsument", welches in einer Auflage von 73.000 Stück erscheint. Dies erscheint vergleichsweise gering. Darüberhinaus gibt es auch noch andere Kritikpunkte an der Zeitschrift: Ein Groß teil der getesteten Produkte ist für den Leser nur von geringem Interesse, oft sind sie überhaupt in weiten Kreisen der Bevölkerung unbekannt. Die Zeitschrift könnte interessanter gestaltet werden, wenn mehr Geldmittel zur Verfügung stünden. Dies setzt aber wiederum eine Steigerung der Auflagenhöhe voraus. Voraussetzung, um diesen Teufelskreis zu durch brechen, wäre eine entsprechende finanzielle Starthilfe. Ich hoffe, daß hier eine Lösung gefunden wird, da es meiner Meinung nach wichtig ist, den Konsumenten vor diversen Markt- und Produktfallen zu warnen und zu schützen. Mehr Geld für diesen Verein würde bedeuten, daß mehr Konsumenten noch besser als bisher in den Genuß sachdienlicher Information kämen.
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