Für die höheren Schulen ist nun die Entwicklung der 15-19jährigen von Bedeutung: Nimmt man das Jahr 1981 als Basis, so sinken die Bevölkerungszahlen auf folgenden Prozentsatz: 1981: 100% 2010: 59% 1990: 74,7% 2020: 48% 2000: 68,7% 2030: 42,8% Gehen wir vom aktuellen Schülerstand an der HAK/HAS Steyr von 864 aus, so werden unter der Voraussetzung, daß sich der Anteil der Jugend lichen, die eine HAK/HAS besuchen, insgesamt nicht ändert, im Jahr 1990 noch 717 Schüler, im Jahr 2000 noch 659 Schüler, im Jahr 2010 noch 566 Schüler, im Jahr 2020 noch 460 Schüler, im Jahr 2030 noch 410 Schüler unsere Klassen füllen. Das wiederum würde, legt man die Klassenschülerzahl mit durchschnitt lich 30 fest, eine Reduktion der Klassen von 24 im Jahr 1990 auf 13 im Jahr 2030 bedeuten. Eine Forderung der Stunde muß es daher trotz aller Sparmaßnahmen des Bundes sein, die Klassenschülerhöchstzahlen nicht nur aus pädagogi schen Überlegungen heraus, sondern auch aus der Sicht der zu beschäfti genden Lehrer drastisch zu senken. Wollte man 1990 noch die gleiche Klassenanzahl halten, müßte die durchschnittliche Schülerzahl auf 25, im Jahr 2000 auf 23 gesenkt werden. Ganz besondere Auswirkungen wird die drastische Abnahme der 15-19jährigen auch auf den Arbeitsmarkt haben, denn zwischen 2015 und 2030 erreichen die stärksten Jahrgänge (Geburtsjahrgänge 1960-1970) das Pensionsalter und müßten durch Jugendliche ersetzt werden. Im obigen Zeitraum erhöht sich der Anteil der 60-69jährigen um 48000 auf 197000, während der Anteil der 15-19jährigen um 12000 auf 51 700 sinken wird. Der Kampf um das Kind zwischen Wirtschaft und höheren Schulen ist bereits vorprogrammiert. Hier kann es nicht Aufgabe der verantwortlichen Schulpolitiker sein, den Kopf in den Sand zu stecken und mit einem Bevölkerungswunder zu spe kulieren, sondern sie müssen rechtzeitig Vorsorgemaßnahmen treffen, um die Ausbildung der Schüler zu optimieren und das Lehrpersonal zu halten. Betrachtet man an unserer Schule nur den natürlichen Abgang der Lehrer durch Pensionierungen, so könnte die Lehrer-Schüler-Relation von 1:12 im Jahr 1988 auf 1:10 im Jahr 2000 gesenkt werden. Die Abnahme der Bevölkerung hat also sehr wohl tiefgreifende Verände rungen in den Schulen zur Folge, denen wir uns als Lehrer und Litern stellen werden müssen. Mag. Manfred Derflinger
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