Untersuchung der Plakatwerbung in Steyr: Vd Untersuchung der Kino- und Illustriertenwerbung: Vd Ausarbeitung des Fragebogens: Vd Auswertung des Fragebogens: IVd, IVa Leitung: Prof. Dr. Manfred Holzleitner 1. Grundsätzliches Jedem von uns begegnen großflächige Plakatwände entlang der Straßen und Plätze. Oft verstellen sie den Blick, verunzieren die Gegend oder su chen vergebens, eine dahinterliegende Abbruchslandschaft zu verbergen. Doch einmal kommt für jeden DAS Plakat, das ihm ins Auge sticht. Sei es durch das Design oder durch seinen Inhalt. Unsere Frage war, wie sehr Plakatwerbung (Illustriertenwerbung) und Kinowerbung (stehendes und bewegtes Bild) mittels erotischer „Trans porteure" Inhalte zu verkaufen suchen. Wichtig war uns, zu prüfen, ob die Meinung vieler Menschen, Werbung arbeite betont (offen und ver steckt) mit Erotik, ihre Entsprechung in einer empirischen Untersuchung finde. Als Ergebnis dieser Erhebung läßt sich kurz sagen: Das bewegte Bild (Film) ist deutlich erotischer (von 5 untersuchten Kino-Werbefilmen waren 3 als erotisch einzustufen) als das stehende Plakatbild (bzw. die Illustriertenwerbung). Festzuhalten gilt es aber nach wie vor, daß Wer bung mit „Sex" durchwegs weibliche Erotik zum Objekt hat. Aufgrund dieser ersten Erfahrungen haben wir den Fragebogen: Wer bung - Kirche — Sexualität entworfen. Die unser Interesse leitenden The sen waren: a) Welche Mechanismen konstruieren und konstituieren unsere Gesell schaft. Die Grundfrage hiezu übernahmen wir von Michel Foucault (Sexualität und Wahrheit Bd. 1, 1983, S. 13): Welcher Zusammenhang besteht zwischen Macht, Wissen und Sexualität? Pointierter (und enger) formuliert heißt die These: Ist die religiöse Begeisterung früherer Zeiten umgeschlagen in das moderne, verweltlichte (säkularisierte) Projekt „Sex" (vgl. M. Foucault, S. 17). b) Jeder Bildungs- und Lehrplan beruft sich auf Weltauffassungen, die als gültig angenommene Grundprinzipien voraussetzen. Hinter jedem Lehrplan (im weitesten und engeren Sinn) steht ein Machtverteilungs muster, das sich in der Kodierung bestimmter ritueller Formen zeigt. „Menschen, die eine bestimmte Weltauffassung akzeptieren, können die Art und Weise, wie sie miteinander umgehen, nur durch Berufung auf Grundkategorien dieser Weltauffassung rechtfertigen - und wenn es uns nicht gelingt, diesen Prozeß durchsichtig zu machen, werden wir ihm zum Opfer fallen" (Mary Douglas, Ritual, Tabu und Körpersymbolik, 1986, S. XL).
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