Österreichische Illustrierte Zeitung, Heft 27, 1924

Reisner-Quarteft. Seif etwa fünf Jahren begegnet man in den verschiedensten Uortragsfälen Wiens einem Quartett, das sich die besondere Aufgabe [teilte, [einen Jreunden dadurch besondere Kun(tgenü[[e zu bieten, dafe es [ich vor allem der Walzer eines Straus? und Lanner, wie flott die alten Märsche, wie fein die lüften Melodien echter Wiener nieder, gleichgültig, ob [ie vor [Jahrzehnten entstanden oder in unteren Gagen geschaffen wurden, die Reihe unserer besten Volkslieder fortsetzend. Als ein hervorragendes Gierdienst mutz diese Cat der Giereinigung gebucht werden, die damit geradezu eine kulturelle Mission erfüllt. Und datz diese Mission so nach etwa einer Stunde sein Spiel beendet. 6s ist ja schlietzlich nicht verwunderlich, beherrscht doch jeder dieser Künstler sein Instrument vollendet und ist bestrebt, alles zu geben, was er nur zu geben vermag; auch dieses Streben verdient vollste Anerkennung. Max Reisner ist ein vorzüglicher Gitarrist, seine anmutige Gattin Melitta meistert das Jlötenbarmonium künstlerisch, Professor Maurice Wer Sport treibt erfrische sich von Zeit zu Zeit mit Ermüdung und Abspannung werden nicht aufkommen. Der Körper bleibt elastisch und widerstandsfähig. Man bediene sich indes nur der ges. gesch. (Blau-Gold-Etikette). Seit 1792 in stets der gleichen, hervorragenden Güte destilliert nach ur-eigenem Original-Rezept. ölnisch nasser Wiedergabe jener Werke unserer österreichischen und Wiener Komponisten widmet, die zu Unrecht halb in Vergessenheit gerieten oder aus demselben Gründe nicht die Förderung erfahren, die sie verdienen. Wenn das Quartett auch die klassische Musik eines Beethoven, Mozart, Raydn, Schubert mit besonderer Sorgfalt pflegt und künstlerisch hochwertig spielt, so scheint doch die eigentliche Bestimmung dieser Künstler die zu [ein, der heiteren, wienerischen Muse zu folgen Wie schmissig klingen da die von erfolg begleitet! i[t, beweisen die stürmischen Kundgebungen, mit welchen die Zuhörer immer weitere Zugaben fast erzwingen, wenn das Quartett Aus Wunsch werden unsere, die bisher erschienenen Romanfolgen enthüllenden Kefle, zu ermäßigtem Preise poslfrei zugesendet Beneid)' Geigenspiel ist ja bekannt als virtuos und Rans Sperlich fügt sich als Gelüst harmonisch ein. neueftens übernahm für Professor Beneid) den GJiolinpart Träulein Edith Steinbauer, eine junge Künstlerin von hervorragender Qualität. Richt unerwähnt darf bleiben, datz Rofrat Reisner, die Giereinigung wird deshalb auch das „fiofratsquartett“ genannt, [ich alle Kompositionen für das Quartett selbst einrichtet, und zwar mit feinem Empfinden und zumeist gutem Gelingen. 25 27/1924

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