Aus u. für die Praxis - Holz und Wald

26. Bei der Okularschätzung werden die Bäume gutächtlich nach ihrem Inhalt in Fest- oder Rammeter angesprochen. Eine Schätzung einzelner, stehender Bäume nach dem Augenmaß kan nur derjenige mit einiger Sicherheit vornehmen, welcher in diesem Geschäfte hinreichende Erfahrung besitzt und sein Ange im, Walde durch vorheriges Einschutzen liegender od. stehender Sämme genügend geübt hat. Alte erfahrene Holzarbeiter besitzen hiebei meist eine größere Übung als andere, denen meistens hiezu die nötige Zeit, nicht aber Geschicklichkeit fehlt, um sich in dieser Beziehung auszubilden. Jüngeren, weniger geübten, im Holzfach beteiligten Leuten ist zu raten, so oft sie in die Lage kommen einschätzen zu müssen, sich nicht der Okiularschätzung, sondern einer der folgenden Methoden sich zu bedienen und sie werden auf diese Art ohne besondere Muhe weit bessere Resultate erhalten. Selbst gute Okular¬ schätzer machen nicht selten größere Fehler, weil das Resultat nicht allein vom Augenmaß des Schätzers, sondern auch von der Witterung, allgemeiner Stimmung und dem Umstande abhängt, ob man z. B. im Gebirge den Blick von unten nach oben oder von oben nach unten richtet. Ersterenfalls schätzt man zu hoch, anderenfalls zu niedrig. Bei Licht, greller Beleuchtung schätzt man gewöhnlich zu niedrig, bei Schatten, Nebel, Schnee zu hoch. Ein sehr guter Schätzer kann allenfalls

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