Gedichte in oberösterreichischer Mundart

2 in Linz. Daselbst war tsölzlhuber bald überall bekannt. Er verkehrte in den tfänser» des Fürsten Starhemberg, des Grafen Barth, des Baron Iedlitz, bei Statthalter v. Fritsch rc. Als er nm eine Kanzlistenstelle einsam, erhielt er den Bescheid, dass man ihn als Musiker und Sänger nicht zum Staatsbeamten qnalificieren könne. Im Juli x 85 , beim Gesangsfeste in Passau, erregte er die Aufmerk samkeit der Chormeister Barth und Storch des tviener Männergesangvereines durch den Vertrag selbst gedichteter und ramponierter Lieder, kam über ihre Aufforderung nach Wien, legte (852 bei der k. k. Bofoper in Wien die Prüfung als Baritonist für kleinere Partien mit sehr gutem Erfolge ab, und fand Stellung als Chorist und Sänger im Theater in der Iosefstadt. Seine erste Rolle war die des Bettlers in Raimunds „Verschwender". Der Loncurs des Iofefftadter Theaters führte ihn in die kfeimat zurück. Schon feit frühester Jugend hatte kfölzlhnber ohlic Unterricht fleißig gezeichnet. Seine natürliche Anlage befähigte ih>> nun, hieraus ein Einkommen sich zn verschaffen. Er zeichnete Ansichten von Städten, Brten, Villen und falid reichlichen Absatz. Im Jahre X855 wurde ihm durch die Theateragentur Prix in Wien die Stelle eines Kapellmeisters an einem Theater in Milwaukee angetragen, wo er sich für zwei Jahre engagierte. Den gefertigten Vertrag schickte die Agentur Prix nach Amerika. Die Mittel zur Ueberfahrt verschaffte sich kfölzlhuber durch einige Concerte in Wie», Linz und Steyr. Auf der Reise nach Milwaukee wurde ihm aber von einem Gauner in Chicago das ganze Gepäck gestohlen. Seine Schriften und seine Noten waren verloren. Dhue Mittel, ohne Kenntnis der englischen Sprache kam er in Milwaukee an, wo er erfuhr, dass die ihm angetragene Stelle bereits besetzt sei, weil sein gefertigter Lontract nicht eingelangt war. Dieser Lontract war mit dem Dampfer „Pacific" zugrunde gegangen. Er fand vorerst Beschäftigung und verdienst als Farbenreiber bei einem Maler, und durch sein Zeichentalent brächte er es bald zum Gehilfen. Zugleich erinnerte er sich seiner Kenntnisse als Zuckerbäcker, er errichtete eine Zuckerbäckerei, und es fand insbesonders die „Linzer Torte", eine Erfindung des alten Zuckerbäckers vogl in Linz, großen Beifall und Absatz. Seine Stellung als Malergehilfe gab er auf, als er Zeichenlehrer an der ersten Schule Milwaukees, der Akademie, wurde. Er zeichnete nun Bilder aus allen Gegenden Amerikas?) Aber auch als Sänger und Schauspieler am Milwaukeer Theater fand er reichen Beifall, dabei ramponierte er die Musik zu verschiedenen Theaterstücken?^) Zugleich versah er die Stelle *) Frankfurter Didaskalia, 27. Juli 1858. **) New-Horker Musikzeitung, 10. Jänner 1857.

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