Gedichte in oberösterreichischer Mundart

Iß Mei er st's Vucitier in Menn. Mei erstes Nuatier in Wenn. Wia i als junga Mensch Nach Wean hinab bi kummä, Da hab' i hübsch lang braucht, Bis i ä Zimmä g'nmnmä. Do endlö spat anr Abend Findt i ä Tabinct, Wohl kloan, do nur drei Guldn, Und eing'richt ä ganz nett. Müad von den vieln Renna Durch d' Straßn und dein Rögn, War froh i nur ums Obdach, Thua nii glei niedalögn. Und schlaf so guat und ruhi, Trämt hat mä ä mitunta, I dräh mi öfta um, Und wia ä öfta muntä. Schlaf wieda ei, wia wach, Da klopft auf oamal d' Frau Und fragt besorgt: „Sand S' krank? Düswögn i eina schau." ,,„Ä nä, do schaun S' dazua, Dass da Vorhang aufgeht g'schwind, Da hat's ja heut ä Finstan, Dass i d' Thür schia ninnna findt!"" „Ä Vorhang is not da", Sagt etwas scharf do Frau, „Dös Zimmä hat koan Fensta, Sö habn S' ja g'fehn genau!" Da reißt's ini aus dö Födan: „„Soll lerna hiazt und schreibn, Und 's Zimmä hat koan Fensta, Da kann i do nöt bleibn!"" Vier Wocha muass i wartn, Weil i schan 's Geld han zahlt, Dann dalöst mi do a Geigä, Dem 's Zimmä trotzdem g'fallt. Der hat sö in den Zimmä So ganz böhagli g'fühlt, Gr hat dein Tag drin g'schlafn, Zn da Nacht hat ä geigt und g'spült!

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