Gedichte in oberösterreichischer Mundart

8 Alt-Steyr. Aimmst g'fahrn oder ganza Von Stern'g auf da Straß, Auf a halbö Stund zuwö, Und nu fragst kam was. Tiaf druntn fliaßt d' Stcyr, So rein und so klar, — Po auf anmal fragst 's Gschloss, Dann Michälern und d' Pfarr. Da Dachsberg, der Tabor, Schließn links d' Gäg'nd a; — Nöd lang brauchst mehr z'gehn Bist ön Dachert danah. Gehst nu an Eicht fort, Bist beim Wasser und schaust, Weil mittn untern Däusern Dö Steyr a so saust. Nimmst her wodawöll, Muasst thalab all'weil gehn, Bis einö auf'n Platz, Dortis's flach, und bleibst stehn. Und dort da ganz' Platz Nimmt oan ag'schlossn für Mit zwoa engö Gassn, Als warn s' für ehrm d' Thür. I keim' ja dö Stadt Urrd woaß olls no recht gnat, Woaß döThor und dieUmuern, Awä viel is scharr furt. Dann woaß i nu d' Gärd, Wias mit Nanonen is g'fahrn, Anno Neunö von Bürgern Erobert fand f warn. Nu flach i ön.Benoar Auf fein' Pferd gallopirn, Urrd hinter ehrnr söchsspänni D' Nanonen nachführn. War a Föst ö da Stadt — Bon da Ennsleitn drobn, Da habn s' awag'schossn, Dass zittert der Bodn. Und is draußtn ön Steyrdorf Frohnleichnamstag g'wöst, Warn s' drobn Hintern Gschloss Urrd habn awä pumpst föst. Wia villo warn damals Bei der Artillerie, hiazt war erst nu d' Gard, dreihundert Wann Infant'rie. Der alte Herr Gschaider WarEommändänt und Major, Und g'schossn habn f schon Wia ä Schuss aus oan Rohr. Do Musö hat da Gruber, Der alt, dirigirt, Und da Neumann, da Schneider, hat d' Banda ang'führt! Mn an Fösttag Nachmittag hat d' Musö gern g'spült Vn da Schönau bein: Reich!, War da Gartii glei g'füllt. Da Schiffmoaster Moar Und da Reder, dö Zwoa Sand auf Wean und auf Pest g'fahrn Mit unsara Woar.

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