Verlag »er Sandbök'schen Buchhandlung uuuu (Arthur Fleischanderl), Stexr. gewesenen Vberofficials im k. k. österreichischen Eisenbahn-Ministerium in Wien rc. rc. vsn
Franz Hölzlhnber Vberofficial im k. k. Eisenbahn - Ministerium, Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes mit der Arone, des goldenen und silbernen Verdienstkreuzes, geboren am 22. September 1826 zu Gründberg, Gemeinde Sierning, gestorben am 4. Februar ^8^)8 zu Mien.
akevöstevrciHisckev Wuuöari von Franz ^ölzlhuber. 2llle Rechte vorbehalten. Sleur. Verlag der Saudbök'scheu Viichhaudlung (Arthur Fleischanderl). Druck von Emil Haas & Lie.
Inhalt Seite Einleitung................................ Am 70. Geburtstage.... 5 Geburt und Taufe .... 6 Schule.................................................7 Alt-Steyr...................................... 7 Die Ankunft des Gutsherrn in Sierning ^46.......................... m Mei erstö Auszeichnung ... Z3 D' Fahrt nach wean ... Mei erst's tyuatier in wean . (6 was is ä Million .... ^7 Ständchen.................................... ^8 Schulg'hilf.................................... 2( Die Schnlpriifung..........................2^ ^lbfchied von Leonstein . . . 25 Die Senseuschmiede . . . . 24 Patrimouialgericht..........................40 Strafverhandlnng..........................40 Dö schlechtö Schrift . ... 4t D' Amerika -Roas .... 42 Europämiid'.................................... 47 Amerikanisch...............................48 Da mnsökalische Einfall . . . 50 lscimkehr von Amerika ... 51 Mississippi»Gondellieder . . . 52 Nürnberger Sängerfest (86( . 57 Londoner Ausstellung (862 . 58 Wandelpanorama in Linz <865 60 Linz J865 6Z Da wöbä von da Leithu in Amerika....................................62 wögn was i d' lsaar valorn ha' 63 Dö Mostsendnng..........................64 Da boarische Portier .... 64 Da valiabtö Bna......................... 65 Misslungene Werbung ... 65 Da feinö Wirt............................... 66 Da Wirt als Lateina ... 67 Da Gfcnloch - Wirt .... 68 Da Alamsticrer Lois . ... 69 Da Biudäwirtsfuhn .... 70 Ei» Banernwitz..........................7t Da Bergsteiga kfans .... 72 Da Streithansl nud da Gmiiatlö 72 In da Fremd'...............................74 's G'suach nm an wochenmarkt 75 Da Maurer Adam .... 76 Da Miillnähiasl von Steyerling 78 Stellwagufahrt nach Efäding t865 ........................ . 79 Die Namens - Verwechslung . 80 Da erst' und da loht' lNöbel- wagn in pallstadt ... 85 Schnadahüpfl ....... 86
Einleitung. ^ranz Jjölsrijubcr, geboren am 22. September (826, war der Sohn der Ehelente Josef und Elisabeth pölzlhnber, Besitzer des Bierhäusels in Griiiidberg, Pfarre Sierning. Jin Jahre (828 iibersiedelten seine Eltern nach Sierning, wo sein Vater bei der Herrschaft als Kastncr Anstellung fand. Als ausgezeichneter Musiker wurde Josef pölzlhuber zum Kapellmeister der damaligen Sierninger Biirgermusik gewählt. Die Mutter ksölzlhubers war als Znckerbäckerin und Köchin weit nud breit bekannt und beschäftigt. voni Vater erhielt polzlhuber den trefflichsten Musikunterricht, die Mutter hielt ihn fleißig zur Mithilfe bei der Zuckerbäckerei an. Er besuchte die Volksschule in Sierning mit schlechtem Erfolge, mit um so besserem die Normalschule zu Steyr. Nach kurzer Lehrzeit fuhr er, (8 Jahre alt, nach lvien, um zu 5t. Anna das Pädagogium zu absolvieren. Seinen linier» halt in lvien erwarb er als Sänger, Musiker und durch Ertheilung von Lectionen. Am 22. Juli (8V> legte er die Lehramtsprüfung ab, wurde Schulgehilfe in Leonstein, sohin Schreiber in Ball und später Kanzlist bei der Herrschaft Leonstein. Die Aufhebung der patrimonialgerichte im Jahre (850 trafen ihn und seinen Vater auf das Schwerste. Beide verloren ihre Stellungen und beiden wurde die Uebernahme in den Staatsdienst verweigert. Dem Bölzl huber sen. „weil er zu alt sei", dem ^ölzlhuber znn. „weil er zu jung sei". Der ehemalige Pfleger in Sierning und nachmalige Landesgerichtsrath in Linz, Edlbacher, verschaffte ihm eine Diurnistenstelle beim Bezirksgerichte l
2 in Linz. Daselbst war tsölzlhuber bald überall bekannt. Er verkehrte in den tfänser» des Fürsten Starhemberg, des Grafen Barth, des Baron Iedlitz, bei Statthalter v. Fritsch rc. Als er nm eine Kanzlistenstelle einsam, erhielt er den Bescheid, dass man ihn als Musiker und Sänger nicht zum Staatsbeamten qnalificieren könne. Im Juli x 85 , beim Gesangsfeste in Passau, erregte er die Aufmerk samkeit der Chormeister Barth und Storch des tviener Männergesangvereines durch den Vertrag selbst gedichteter und ramponierter Lieder, kam über ihre Aufforderung nach Wien, legte (852 bei der k. k. Bofoper in Wien die Prüfung als Baritonist für kleinere Partien mit sehr gutem Erfolge ab, und fand Stellung als Chorist und Sänger im Theater in der Iosefstadt. Seine erste Rolle war die des Bettlers in Raimunds „Verschwender". Der Loncurs des Iofefftadter Theaters führte ihn in die kfeimat zurück. Schon feit frühester Jugend hatte kfölzlhnber ohlic Unterricht fleißig gezeichnet. Seine natürliche Anlage befähigte ih>> nun, hieraus ein Einkommen sich zn verschaffen. Er zeichnete Ansichten von Städten, Brten, Villen und falid reichlichen Absatz. Im Jahre X855 wurde ihm durch die Theateragentur Prix in Wien die Stelle eines Kapellmeisters an einem Theater in Milwaukee angetragen, wo er sich für zwei Jahre engagierte. Den gefertigten Vertrag schickte die Agentur Prix nach Amerika. Die Mittel zur Ueberfahrt verschaffte sich kfölzlhuber durch einige Concerte in Wie», Linz und Steyr. Auf der Reise nach Milwaukee wurde ihm aber von einem Gauner in Chicago das ganze Gepäck gestohlen. Seine Schriften und seine Noten waren verloren. Dhue Mittel, ohne Kenntnis der englischen Sprache kam er in Milwaukee an, wo er erfuhr, dass die ihm angetragene Stelle bereits besetzt sei, weil sein gefertigter Lontract nicht eingelangt war. Dieser Lontract war mit dem Dampfer „Pacific" zugrunde gegangen. Er fand vorerst Beschäftigung und verdienst als Farbenreiber bei einem Maler, und durch sein Zeichentalent brächte er es bald zum Gehilfen. Zugleich erinnerte er sich seiner Kenntnisse als Zuckerbäcker, er errichtete eine Zuckerbäckerei, und es fand insbesonders die „Linzer Torte", eine Erfindung des alten Zuckerbäckers vogl in Linz, großen Beifall und Absatz. Seine Stellung als Malergehilfe gab er auf, als er Zeichenlehrer an der ersten Schule Milwaukees, der Akademie, wurde. Er zeichnete nun Bilder aus allen Gegenden Amerikas?) Aber auch als Sänger und Schauspieler am Milwaukeer Theater fand er reichen Beifall, dabei ramponierte er die Musik zu verschiedenen Theaterstücken?^) Zugleich versah er die Stelle *) Frankfurter Didaskalia, 27. Juli 1858. **) New-Horker Musikzeitung, 10. Jänner 1857.
8 eines Chordirigenten iin katholischen Dome zu Milwaukee und war Mitarbeiter und Illustrator der Zeitungen in Chicago und Milwaukee. In den Ferien vollführte er mit seinem Skizzenbuche größere Reisen zu den Farmern »nd Indianern. Seine Zeichnungen und Berichte erhielten den größten Beifalls) Räch fünfjährigem Aufenthalte in Milwankee führte ihn die Liebe znr tseimat z8S0 wieder nach Sierning zurück. Er schrieb nun eine große Zahl von Feuilletons für Blätter des In- und Auslandes. Als Mitglied der „Steyrer Liedertafel" besuchte er Z8sz das Sängerfest in Nürnberg. Nachts durchzog er die Stadt mit seiner Laute, und erntete durch vortrag seiner Lieder den reichsten Beifall.**) Im Jahre ^62 finden wir ihn in London als österreichischen Aus stellnngs-Eommissär. Daselbst vertrat er Besterreich auf das glänzendste. Er verhalf der österreichischen Sensenindustrie zum Siege*") und veranstaltete auch Concerte ch), die den österreichischen Instrumenten wahre Triumphe verschafften. Sein Lohn war das silberne Verdienstkreuz, die geringste Decoration Besterreichs. Nach der Ausstellung malte er ein ivandelpanorama, mit dem er bis zum Jahre ^67 Bbcr- und Niederösterreich und die angrenzenden Provinzen durchzog. Sein lebendiger vortrag, die vorzügliche Musik, mit der er die Bilder begleitete, wird jedem, der ihn hörte, unvergesslich bleiben. Zahllos sind die anerkennenswerten Zeitungsartikel aus jener Zeit. Trotz dieses lvanderlebens trug aber lqölzlhuber eine beständige Sehnsucht nach einer bleichenden Stellung. Als ihn, demnach im Jahre z»S7 bei der Rudolfsbahn die Stelle eines Diurnisten offen stand mit Aussicht auf definitive Anstellung und Avancement, nahm er sie, .^5 Jahre alt, nnbe denklich an. Er fand Verwendung bei der Generaldirection in lvien und war sohin von Z872 bis Z887 Lasse-Lontrolor in Steyr. Im Jahre z887 wurde er wieder zur Generaldirection lvien einberufen und in, Jahre Z8g» wurden ihm Bibliothek und historisches Eisenbahn-Museum übertragen. Im Jahre Z87Z verehelichte er sich mit Fräulein Aaroline lvortsche, die er Z86.'> int Schlosse Altenhof als Gesellschaftsfränlein der gräflichen Familie Salburg kennen gelernt hatte. Zahllos sind feine Aquarelle und Zeichnungen, die er für das Museum geschaffen, zahllos seine Triumphe, die er als Sänger, Musiker und Declamator erzielte. Seine dienstliche Verwendung fand Anerkennung durch Verleihung des silbernen verdicnstkreuzes mit der Krone und des goldenen Verdienstkreuzes. *) Madison Zeitung, 16. Gctober 1858, Tlie Republiean of'La crose, 16. April 1860, Milwaukeer Banner, 5. November 1856, 4. iHni 1860, Daly Sentinelle, 2<». November 1858. **) Gartenlaube 1861, Seite 592. ***) Linzer Zeitung, U- December 1865. t) The London ilhistrated News, 19. Juli 1862. 1*
4 Zum Schlüsse lassen wir ihm selbst das Wort. (Er schreibt in seiner vollkommen drnckreis vorliegenden Selbstbiographie: „Und nun danke ich Gott, dass ich es nach mehr als 28jähriger Dienstzeit bei der Staatsbahn, ohne Jurist oder Techniker zn sein, zuin Mberosfieial der k. k. General- direction der Staatsbahnen gebracht habe." Er starb am 4. Februar ^898 nach kurzer Krankheit. Trotz Ueber bürdnng mit Arbeit sand er Zeit, in seinem geliebten heimatlichen Dialeete Gedichte zu schreiben, vou denen eine Auswahl die nachstehenden Blätter bringen. Das beste für dieselben wäre ein Meister des vortrages wie Franz kfölzlhuber selbst.
ch «A chck» M ch s v v t t r 'i1 t 's r r t 'i1 'i1 Mm £0. WevurtsLaye. Thua dicht», thu» singä, thua maln, U)ia's mi freut und wia i's halt kann, Und sollt 's eng ä öfta nöt g'falln, 5ads nöt härb und denkts eng, der Mann bsat fei Löbtä koan Auslag nöt bracht 5ein' Leu in, sein' Land, seiner Kmoan. Das Bissl, was er iazt kann, l)at a g'lernt von eam selm ganz alloan. Und bin i dahoam oder in Ausland wo g'wöst, 5o han i halt g'arbat und anzogn schön fest, protection hat's nöt gebn in mein töbn, Halm mi allwei nöbenbei wo hingebn. Und sterbn mä dö Zahr hiazt viel herzliabe Leut, 5o sind' i nur selten zum Traurisein Zeit. Am 22. September (896. Franz ^ölzlhnber.
6 Geburt und Taufe. KeVuri und Saufe. Mei Bada, mei Muada Ban Aloanhäuslerleut, Und ohnö Rind hat fö's Lebn nimma g'freut. 5o habn s' halt den Fimmel In schlaflose Nacht Recht inständi bitt, Dass er mi schicka mecht! Und damit halt der Fimmel Ä Ruah kriagt von so, 5o hat a zu mir g'sagt: Geh' awi zu do! Und plaz ihna drunt, Dass a Freud' habn mit dir, Ä G'sötzl a zwoa oder Wia vielst willst für. Und i, gar nöt faul, Bin auf d' Welt mit an G'fchroa, Dass d' Nachbarschaft glaubt hat, I bi unsa zwoa. Und kam auf da Welt, k)abn s' mi glei in ä Bad, I han g'schrian, weil i glaubt han, I dädrink ohnö Gnad! Aber glei nach'n Bad War i stad und han glaubt, 's war a Ruah, do da habn f mi Mit Wurmstupp eig'staubt. Da han i mi g'wöhrt, chan g'schrian wia nöd g'scheidt, Denn statt eahnan Luzla l^ät mi 's Bier dort scho' g'freut. Wann nri bei da Tauf Der Göd nöt dafangt, chätt' i mit da b)öfang Glei 's Raff'n ang'fangt. Da Geistlö war g'scheida, chat 's 5alz däherbracht, chat ma's einö ins Maul, Dass i a schiachs G'sicht han g'macht. Seitdem bin i An 's Baure a g'wehnt, Gs hat nöt lang dau'rt, chan i 'n k)aring schon kennt.
schule. — Alt -Lte^r. 7 Schule. Weil i wia a Aldä l)an bissen und g'schlickt, So habn s' mi a bald In dö Schul' einö g'schickt. In da Schul' hab' i wohl Glei ön Anfang bemerkt, Dass 's Auswendölerna 's Gedächtnis verstärkt. So han i den meinign, Weil's schwach war, not traut, Und han liaba gar not Ins Büachl 'neig'schaut. Die Buachstabn warn g'lernt, 's Ämal Gans no dazua, Na, denk' i, hiazt hast ja Schon Uenntnistn gnua! UUt dö kimint ina fort, b^an i denkt und war froh, Und wannst a au'm Schub kimmst, Fort kimmst halt do! Und weil oft mei Lehra bsat Fragn g'stellt an mi, Wo er d' Antwort schon früha Hat g'wusst als wia i, So han i ma denkt: Hiazt bist extra stad — I kann's hiazt nu not leidn, Wann mi oans ausfratschln that. Um das, was i kinna han, Hat er nöd g'sragt, Und was i not g'wisst han, Han i extra nöt g'sagt. Und so sän mir zwoa Gar nia z'sammkemma recht, Ubei Noten inr Zeugnis War alleweil — „schlecht." Und a Födan zun Schreibe Und a Büachl zum Losn, Dös is ma damals Das zwidastö g'wösn. Wl-Steyr. Aus: „Stadt Steyr vor fuchz'g Jahr und heunt!" Nöd leicht find'st ä Stadt Wia Steyr so schen, Da derfst ö da Welt Schon hübsch weit untägehn. Tiaf'drin ön an Aöstel Liegt's, völlö verstöckt, Wia a G'schenk von Nikla, Gn grean Aörberl eing'lögt.
8 Alt-Steyr. Aimmst g'fahrn oder ganza Von Stern'g auf da Straß, Auf a halbö Stund zuwö, Und nu fragst kam was. Tiaf druntn fliaßt d' Stcyr, So rein und so klar, — Po auf anmal fragst 's Gschloss, Dann Michälern und d' Pfarr. Da Dachsberg, der Tabor, Schließn links d' Gäg'nd a; — Nöd lang brauchst mehr z'gehn Bist ön Dachert danah. Gehst nu an Eicht fort, Bist beim Wasser und schaust, Weil mittn untern Däusern Dö Steyr a so saust. Nimmst her wodawöll, Muasst thalab all'weil gehn, Bis einö auf'n Platz, Dortis's flach, und bleibst stehn. Und dort da ganz' Platz Nimmt oan ag'schlossn für Mit zwoa engö Gassn, Als warn s' für ehrm d' Thür. I keim' ja dö Stadt Urrd woaß olls no recht gnat, Woaß döThor und dieUmuern, Awä viel is scharr furt. Dann woaß i nu d' Gärd, Wias mit Nanonen is g'fahrn, Anno Neunö von Bürgern Erobert fand f warn. Nu flach i ön.Benoar Auf fein' Pferd gallopirn, Urrd hinter ehrnr söchsspänni D' Nanonen nachführn. War a Föst ö da Stadt — Bon da Ennsleitn drobn, Da habn s' awag'schossn, Dass zittert der Bodn. Und is draußtn ön Steyrdorf Frohnleichnamstag g'wöst, Warn s' drobn Hintern Gschloss Urrd habn awä pumpst föst. Wia villo warn damals Bei der Artillerie, hiazt war erst nu d' Gard, dreihundert Wann Infant'rie. Der alte Herr Gschaider WarEommändänt und Major, Und g'schossn habn f schon Wia ä Schuss aus oan Rohr. Do Musö hat da Gruber, Der alt, dirigirt, Und da Neumann, da Schneider, hat d' Banda ang'führt! Mn an Fösttag Nachmittag hat d' Musö gern g'spült Vn da Schönau bein: Reich!, War da Gartii glei g'füllt. Da Schiffmoaster Moar Und da Reder, dö Zwoa Sand auf Wean und auf Pest g'fahrn Mit unsara Woar.
Alt - Steyr. 9 Und d' Leut fand a mitgroast, ksabn auf'n Schiff übernacht, han selm so a Uoas GnIahrNeunavierz'g g'macht. Nu siach i ön Schiffzug Don Schlüsselhof fahrn, Wo oft ön an Soal Glei zwölf Ross ang'spannt warn. Und wir s' auffa habn zogn Bei der Wühl untern Bogn, Völlö d' Straß hat so g'hobn, Bis beini Brumnayr warn drobn. Seitdenr mir ön Dampfwagn An der Enns pfciffa Hern, Fahrt koan Schiff auf da Enns, Nur nu d' Fleß fahrn auf Wean. Gllö Sunda und Mittwoch Is nach Wean g'fahrn dö j?>ost, t)aft dö eing'sitzt ön U)agn, ^at's di zehn Gulden kost. ijeunt fahrt mä ön Tag Fünfmal hm per Bahn, >— Und nu allweil hoaßt's: Für'n Verkehr wird nix than! Da Stadtgrabn, da altö, War a Mistwinkl nur, I erinner' mi dran, War beim Gruber ja Bua. 2ln der Stadtmauer druntn, Entlang nah da Enns, Da war eng a ströckenweis Gar oft was fchens. Zwischen den und den Däusern War a Gaßl so hin, — Da „Saumark" hat's g'hoaßen, Warn ä Sau meistens drinn! Bei der alten Aasern hint Is 's am schlechtem nu g'wöst, Dort hinten habn d' Aasten Und Mäus g'habt ehrn Nöst. Und drentn ön Grtl Bei dö Gaßln und Stiagn, Da kunnt schan a niada Sein Nasen voll kriagn. Durch'n ^undsgrabn, da hat nur Ä bjohlwög hing'führt, An ölendigö Straß, Dö hierzt nia benutzt wird. Vhnö Menhardn l^iersl k)at's koan Leich dorten göbn, Mit ä niaden is er ganga, Das war ja sein §öbn. Gb a Leich draußt ön Gachert, Gn Ennsdorf is g'wöst, Da Menhardn k)iersl Is ganga auf d' Lötzt. Vorn Däusern stachst überall Gn 5teyr nu d' Bank, Wo auf d' Nacht d' §eut fand g'sössen, lhabn sö ausg'rast a weng.
10 Alt - Steyr. Dort hat md dazöhlt gern, Wit dö Nachbarsleut g'rödt, Was 's Neu's wieder gibt, — Dispatirt hat ma nöd. Und g'sungä habn schön dort Dö Feilhauer-Gsölln, Und olls hat gern zuag'hert, Vs Bött hat neaint wölln. Gögn a Zehnö is ina hoam, chat g'sagt: „Guatö Nacht!" Und so hat m«, wanns schen war, Gern dö Abend zuabracht. A Wenge nu wüsst i, Do i moan, ös is g'nua, Was i erzählt han von Steyr, Wir i's g'segn han als Bua. lhierzt denkt's eng dö Stadt, Wir ich's grad da b'schriebn han, Wird mancher von eng fragn: „Wie alt is denn der Wann?!" 's is ötla fuchz'g Jahr, Däss i Steyr 's erstemal g'segn, Und was is seitdenr da <Vn Steyr nöd g'schegn! Schaut nra nur hierztn Dö zwoa ^suai a weng an, Wo da Floß mit sein Holz Bequenr zuwö fahrn kann. Dann dö neu Promenad Wit der Volksschul, der schen, Wit dö Däuser und Villn, Dö runduma stehn. Wann ma nach dö Felder Gögn 's Neulust hingeht, So siagst, wia dort hierzt a Neuer Stadttheil entsteht. Gehst aus wodawöll, Findst dö prachtvollstn Wög,— Gögn Ulrich, gögn Garsten, — Gögn a Ramingbach-Stög. On Aohlanger draußt Is a Stadt ang'lögt worn, Wit Däuser und Gärtn, Wo sunst g'standn is 's Aorn. Und mittendrin d' Schwimm- schul, Dö schenst' auf der Welt, Sie hat a was kost, A ordentlichs Geld! — Aoan oanzigö hüttn siagst An der Steyr auffö mehr, Lauter Riesengöbäu, Wia d' Palast stengans her! Und Waschmen fand drinna, Dö arbeitn grad Wia a Wensch, der was g'lernt und An Verstand für sich hat.
Die Ankunft des Gutsherrn in Lierning t8^6. 11 Und dös olls hat herzaubert Vn dö lötzten dreiß'g Jahr Ä Mann und a Steyrer, Der koan Techniker war, Der aber d' Arbat hat kennt, Tag und Nacht hat studirt, Auf wölchö Art dös und Das böffer g'macht wird. Leider hat'n da Tod Abgruafn viel z'früah; Do für uns löbt er fort, Mir vergöffn a nia. — Wird" wodawöll hierzten Erzählt was von 5tey', 5o is mittendrinn gewiss da Nam „Werndl" dabei! Denn als Beispiel der Arbeit Ueberragt er uns hoh, Und steht a als Freund nu Bor uns allweil da! — Denn der Mann hat g'fchaffn Daweil viel nu habn g'fchlafn, Er hat g'arbert und gewirkt, Dass da Bürger was kriagt. Nie Ankunft des NuLskevrn in Merning In dö vierz'ga Jahr war's, Wird in Äerninga Schloss Abg'haltn a Föst, Ä fchens und a groß's! Bon Vbersberg drent Is da Guatsherr ankemma, Und den: nu zu ehrn, Than fö d'Sierninga z'samm- nehma. Da Edlbacha als Pflöga hat all's fchan bestimmt, Dass 's Föst großartig wird Und nix A'widers fürkinnnt. Dö Gard mit da Musö In parad war aufg'stöllt, Bei zwoahundert Mann hat das Bürgercorps zählt. Unta Musö und Bivat! Fahrt da Guatsherr ins Schloss, Und olläs hint nach, und D' Begrüaßung geht los! Z'erst da g'streng' Herr, Da Herr j)stöga, er spricht: „Dass alles erfreut is, Dass ma 'n Guatsherrn heunt ficht!
12 Die Ankunft des Gutsherrn in Sierning H8H6. „Was lang war versprochn, heunt' verwirklicht wordn is, Was für allö, dö wir da san, Dö größte Freud' is!" Ä da Pfarrä halt a Röd, Nöbn eahm d' geiftlign Herrn, „Dass der Guatsherr durch sein Kommen Dö ganz' Pfarr’ thuat beehrn!" Dö Bölla habn g'schossn, Allö Glockn habn g'läut, And dö Ukusö hat g'spielt, Des war wirklö ä Freud! Da drauf rödt da Guatsherr, Ueberrascht und erfreut Usber's herrliche Fest, Was ihm Sierning bereit. „Weinen Dank", sagt er weiter, „Für den schönen Empfang", Und geht längst dö Leut' Und dö Bürga entlang. D'rauf hat a nu grüaßt, Geht ön erstn Stock 'nauf, Und dö Tafel beginnt dann Ä halbö Stund drauf. Gn Schlossgartn drobn Warn jetzt d' Bölla postirt, Damit, wann män's braucht, Föst g'schossn ä wird. Da Wink wird vorn Fensta Ukit an weißn Tuach gebn, Und wia md das stacht, SoIIn s' zum Schiaßn anhebn! Da Iägänätzl z' Maurwinkling Is in Iagdgällä da, Er bringt Bier her und Wein, Gibt ön Kellna mehr a. Der Nazi schiaßt um, Schaut, dass d' Gläsä niä läar, Nimmt selm oft a Schlückerl, <Vs kimmt 'n nöt schwär! Nach da Suppn auf oamal Gengän d' Böllerschüss los, Da g'streng Herr rennt auffa, „Ja was war denn hiazt das! „G'schossn wird dann erst, Wann ma d' G'sundheit aus- bracht!" Er schickt aussö ön Gartn, D'Aänänierwer'n ausg'macht. Dö abä behauptn, Wan hät's Zoachn ja gebn, Sunst thätn s' ja g'wiss nöt Zum Schiaßn anhebn. Und jazt spielt dö Wusö, Daweil kracht's schan wieda, Dn g'streng Herrn wird iazt Das Schiaßn schan zwida, Iazt stellt ä oan auf, Der auf's Fensta hinsiacht, Dass durch's unrechtö Zoachn Aoan Unsinn nöt g'schiacht. — In dä Nähat beim Fensta Steht dä Aruag mit'n Wein, Und so oft als dä Näzl Dö Glösä schenkt ein,
IN ei erstö Auszeichnung. 1?» Trinkt ä hoamlö än Schluck Aus'n Aruag, aus'n weißn, Da Aufsehä siacht's und Thuat ön Aruag wöggareißn Und schreit: „Abä Näzl, was fallt da denn ein? Dö schiaßn ja allmal wannst trinkst an Schluck wein! „Sauf' wo andast, Du Gesell Dos muass ja vadriaßn, 's war nimma zum zähln, was dö Pulva vaschiaßn!" Met erstö Ms^eichnung. Mei Dada, Gott trest'n, war a seel'nguadä Mann, war a Freund von da Musö, lsat überall mitthan. Musikalisch guat war a 2luf an iad'n Instrument, Es hat'n ä überall Allsaud guat kennt. I war nu a Bua, Da thua i nöd liagn, Da war unsa Uada Schon Aapellmoasta z'Siern'g. Mir Buabn, seine Sühn', pabn a Musö triebn, Wohl san ma in Anfang Gft stöcka nu bliebn. Mit s7 Jahr bin i hinunter auf wenn, Um dort bei 5ct. Anna Gn Lehracurs z'hern. Zwoa Jahr drauf, da hau i Dö Prüfung ä b'standn, Bi glci wieda hoain zu Meine Leut und Vawandtn. Aaum war i dahoam, hoaßt's Da Guatsherr kimmt an, Dö ganz Bürgagard muafs piazt ausziagn mit'n Fahn! Ä d' Musö muass mit, Dös is do ganz g'wiss, weil a Gard ohnö Musö was armselig's is.
14 IN ei er st ö Auszeichnung. Mei Bada als Aastna Beim Guatsherrn von Aast, Der kratzt hinta'n Ghrn so, Lahm hat's grad' not passt. Da Schiefamoar, daLchonbaur, Dö zwoa sän in Bött, Da Baur hat sö g'schnittn. Is das nöt ä G'frett! „Drum Franz", sagt mei Bada, „wuaßt eispringa morgn, Du wirst as schon kinna, 3 thua mi nöt sorgn. chtatt'n Baurn tritt'st ei' Und nimmst 's B - Tlarinclt, weil ma der grad am meistn Beim 5olo ageht." „„wo nimm i denn g'schwind An Unifurm her? Da Baur is ma z'dick Und da Lchiefamoa z sperr."" „Da chchönbaur", sagt da Bada. „ksat Dei j)ositua, Der leicht dä'n recht gern, Aba putzn kannst gnua." Drauf geh' i glei awö ZumSchönbaurn ums Gwand, A Haibö 5tund d'rauf Lsan i allssand beinand. 3 fang an zum Putz'n, Na der Rock fchaut aus! Zwoa Stund han i g'arbät, D' Flock bring i nöt 'raus. Sei’ §öbta der Frack is Nöt putzt worn so fei', Dö Anöpf habn eng g'funkelt, Bon Gold kunntn s' sei'. A j)rob' habn ma g'habt Am Vorabnd g'schwind, Wohl rein nur wögn meina, Dass i ieichta drei' sind. Am andan Tag fan ma Dann außö mäschirt, Am tsubaberg drobn bsab'n s' die Bölla postirt. Auf oamal hat's kracht: Bum! - fünf Schuss nu danach, Da kimmt schon da wagn Und da Guatsherr war da. Vor'n wagn mäschirt d'Musö, j^intn drei' kimmt dö Gard, So geht's hin zum schloss, und Da stengan ma stad. Um zwoa hat dö Tafel Veguna im Gschloss, Gleichzeitö mit ihr Geht d' Umso a los. Und G'össn habn s' lang Und G'sundheit ausbracht, Und i han beim Solo Aän Fehln nöd g'macht. Da Guatsherr steht auf, Aimmt außa auf'n Gang, Mit an iadn hat ä g'rödt, Uut'n Badan recht lang.
D' Fahrt nach Mean. 15 Dann fragt a: „Wer hat denn Die Solo gebracht?" „„Mei Suh"", sagt ^aBada, „„hat s' blasn"" — und lacht. On Guatsherrn bleibn d'Augn In mir völlö stöckä, — 3 wir eng ganz roth, — Gr bringt's gar not wöga. „Wie kommen denn Sie Zum Uanonenkrcuz hier?" „„Dösg'hert ja ön Schönbaurn, Dos G'wand g'hert not mir! Der hat anno Neunö Bei Leipzig mitg'fecht, Er hat so's vadeant Ganz ehrlö und recht. Do heunt is a krank, Bloß nur zuafälli heunt."" Da Guatsherr hat g'lacht, D' Andän ä, wia ma scheint. Dös war do erst Auszeichnung, Dö i han tragn, G'schamt han i mi schon, 3 kann's gar nöt sagn. han i a Aanonkreuz Wo g'segn bei an Mann, Bon weiln schon hab i Blei hüatl athan. Denk' allwei' nu d'ran, Als wanns gestan wä g'wöst, Wo 's Areuzl i tragn han Zum G'spött bei dem Fest. U Wahrt nach Dean. ^ö billigste Roas Wa mit'n Gis'nschisf g'wöst hast zahlt a vier Guldn Und warst a vaköst. Gn Orta, do kunnt's ös Mit da Uaiblzilln thoan, On Winta gibt's aba Nur ön Gilwagn alloan. Nach Wean han i müassn, hat's mä a nöt guat g'falln, 3 muass einö in Wagn Und z'erst nu brav zähln. In Wean han i troffn An Herrn, der mi kennt, Er hat mi glei grüaßt Und dein Nainen ä g'nennt. Lr macht da sein Gspoas, Das inä Mostschedlrr san; „Da Most", sag i, „is guat, Aba mit hab' i koan." „„G'wiss fand S' mit dö Uölba hier ankummen heut'? I hab' heut' schan g'sehn Bon drobn mehra Leut."" — „Da irrn S' Ihna", sag i, „Am End' do danah — Mia i ankum in Wean, Warn d' Aälba schan da!"
Iß Mei er st's Vucitier in Menn. Mei erstes Nuatier in Wenn. Wia i als junga Mensch Nach Wean hinab bi kummä, Da hab' i hübsch lang braucht, Bis i ä Zimmä g'nmnmä. Do endlö spat anr Abend Findt i ä Tabinct, Wohl kloan, do nur drei Guldn, Und eing'richt ä ganz nett. Müad von den vieln Renna Durch d' Straßn und dein Rögn, War froh i nur ums Obdach, Thua nii glei niedalögn. Und schlaf so guat und ruhi, Trämt hat mä ä mitunta, I dräh mi öfta um, Und wia ä öfta muntä. Schlaf wieda ei, wia wach, Da klopft auf oamal d' Frau Und fragt besorgt: „Sand S' krank? Düswögn i eina schau." ,,„Ä nä, do schaun S' dazua, Dass da Vorhang aufgeht g'schwind, Da hat's ja heut ä Finstan, Dass i d' Thür schia ninnna findt!"" „Ä Vorhang is not da", Sagt etwas scharf do Frau, „Dös Zimmä hat koan Fensta, Sö habn S' ja g'fehn genau!" Da reißt's ini aus dö Födan: „„Soll lerna hiazt und schreibn, Und 's Zimmä hat koan Fensta, Da kann i do nöt bleibn!"" Vier Wocha muass i wartn, Weil i schan 's Geld han zahlt, Dann dalöst mi do a Geigä, Dem 's Zimmä trotzdem g'fallt. Der hat sö in den Zimmä So ganz böhagli g'fühlt, Gr hat dein Tag drin g'schlafn, Zn da Nacht hat ä geigt und g'spült!
Mas is ä Million! 17 Was is a Million! IVean in dö fufz'gä Jährest si' a Quartett z'famm- ' g'fundn, Aus Wenn und Salzburg oana, Und i — da Viert' — von Ginundn. Mia war'n schnell bekannt Durch unsa Schrei' und Singä, Dö Hauptfach' war für UNS: Gs thuat uns Geld cinbringa. In da Stadt und in dö Vorstädt Ziag'n mir mit'n Singa uma, Bei bsochzeitn, bei Soireen, Bei Reichn habn s' uns g'nummä. Gewohnt habn ma in da Josef- stadt, Von Theata gar nöt weit, Dort hab i ja im Chor a UAtg'sunga dö ganz Zeit. Ä ^err bestellt für heut: Ä Ständchen solln ma singa, Morgn wa da Änna-Tag, Und abends solln ma's bringa. „Uut Vagnügn", sag i drauf, „Fehlt nur da viertö Längä, I nroan, er kimmt nu heut, Ds dauert öfta länga." Zum Glück wohnt der nöt weit, Glei' drenten dort dein Böckn, Drum spring i g'schwind zu eahm, I woaß, i muass 'n wäckn. Cr liegt bereits in Bött, Is aus 'n Schlaf käm z' bringa, I rüttl' n a und schrei: „Steh' auf, du mijasst nu singä!" „„^eunt bringt's mi nimm« außa, Und kain her, wer da wöll, Und um ä Million nöd, Bringt's mi heunt von da Stöll „So viel kriag'n nm ja eh nöt, Än iadä kriagt an Guldn!" — „„Was sagst denn das nöt glei, An Augnblick muasst geduldn!"" — Und schnella als da Blitz Is er in seinem G'wändl, Und fünf Minuten drauf Habn g'sunga mir das Stand!. 2
18 Ständchen. Ständchen. Duett mit Brummchor. Text und Musik von Franz Hölzlhuber. Op. 8^. Tenor (Solo) Baryton (Solo) Tenore (Brummchor) Bässe ^näunts
Ständchen. 19 2*
Ständchen. 20 der 5ternlein lheer am Fimmel blinkt, Mein Liebchen mir am Fenster winkt, Ach, Liebchen, sieh', ich komme, Liebchen, sieh' her, ich komm' zu dir! Und wär' ich auch ein Aönig, Ueber alles bist du mir! Lösch' aus des Lämpchens Hellen Schein, Unr glänzen deine Aeugelcin; Der Ulond mir leuchtet auf dem Weg Durch Stock und Stein und hohen Steg. Und in dein Herz zu sehen, Borg' inir deine Aeugelein! Die Arme breite aus nach mir, Schließ auf den Riegel an der Thür, Und tret' hervor ganz leise; Herzliebchen, bist ja dann bei inir, Ich singe froh die Weise: „Bleib', holdes Liebchen, immer bei mir!"
Schulg'Hilf. — Die Schulprüfung. 21 SchulgHLlf. W Schulg'hilf aufn Land Rann vor Hungä not pfnausn, Es hungert'n in dä Fruah, Z' Mittag und auf d' Jausn. Er woas gegn sein Hungä Aoan Glitte! not z'findn, Z' Mittag isst ä Sträsand, Auf d' Nacht sauft a Tintn! Nie Schulxwüfimg. ^o erst Stell als Schulg'hilf War drent z' Leonstoarr In Jahr simäviaz'gö, Wird schan stinnna, i nioan. Das Schulhaus liegt abseits Don da Aircha, hübsch weit Entlögn von da 5traß, Dia siacht selten dort Leut. Wer nöt extra was z'thuan hat, ^indt dort gar nöt hin, Ä so liegt's västöckt Untan Banran ganz drin. Das Pfad is kloan, Hat kain fiebnhundät Leeln, Dlit dä Arbat braucht ma fa Da wohl nöt viel z'quäln. Dafür war ä d' Zahlung: Zwölf Gulden pro Jahr! — Aba d' Hauptfach is g'wöft, Dafs ma z'friedn do war. Heut valangt da a Selchag'föll In dä Wochä mehr Lahn! Warum? frag i nur, — Weil ä Würft machä kann? Do i will ja erzähln, Was i z' Leonstoan than, Was gengän denn mi heut Do Selchäg'fölln an! Dö erst Prüfung wär da And alls kimmt däher; — Wia wird dä neu Schulg'hilf Nu halln fei Lehr? —
22 Die Schulprüfung. Dom Schloss der bserr j)stögä 2lls Districts-Eonmnfsär, Böllö z'kloan is dö Schul, So viel Leut keman her! In da Religion und beim §ösn, Ä in Schreibn geht's recht guat, Nur beim Rechn«, da keman Zwoa Buam nöt recht fuat. I frag z'erst än l^ansbaurn Sein ^ansjörgl aus: „Gib acht!" sag i, „den? da, Du wärst hiaztn z' k)aus, „Und kriagst zwoa Stück Brot Und dann nu oans dazu, wieviel hast du?"-„„Afthan i Für heunt daweil gnua!"" „Setz' dich", sag i grändö, „bsab di g'fragt nöt um's Esfn, Du hast, wia i siach, wieda alläs vagössn!" I denk, ruafst in ^uabä Sein Sepperl g'schwind auf; Sei Bada steht da, Der g'freut sie schan drauf. „Sepperl, gib acht! I kimm als Gast zu eng hin, I trink a Glas Bier —- Und weil i hungarö bin, „So bringst ma zwoa würst UUt Brot und mit Urenn, Du woaßt, was das kost, Jetzt berechn ma's schen!" Da Sepp schaut auf'n Badän Und schreit laut vor alln: „„Geht da Lehra nua aussö, Er braucht eh nixi z' zähln!"" Da Herr Dechant, der lacht Und sagt: „Jetzt ist es genug!" Dö zwoa Buam hab' i seither Ä weng auf'n Zug.
Abschied von Leonstein. 23 Wsthieö von Leonflern. I'ort von dir! Ich darf nicht länger Weilen mehr in dir, mein Mrt! Traurig zieh' ich, armerLänger, In die weite Ferne fort, Alles muss ich nun verlassen, Nur die Laute, die allein Zieht mit mir auf fremde Straßen, Weit von dir, mein Leonstein! Schöner Fluss dort in dem Thale, Durch die Felsen ziehst du hin, feilst die kranken Kerzen alle Durch dein lieblich zartes Grün. Trägst der Hoffnung grüne Farbe In das ganze Thal hinein — Und in deren Fluten spiegelt herrlich sich mein Leonstein. Ueber Bergen ist verschwunden Längst der Sonne goldne Pracht, Aus den Essen sprühen Funken In die Luft, in dunkler Nacht; Dumpf tönt nun im weiten Thale Jetzt der pammer ganz allein, ksör' ihn heut' zum letztenmale — Lebe wohl, mein Leonstein!
24 Die Sensenschmiede. Nie Sensrnschmiede. Lied für eine Singstimme mit Begleitung des pianoforte. Text und Musik von Franz ksölzlhuber. Snig- ftimme Piano- forte Im Tha-le tönt es laut: Bum, bum! buin^
Die Sensenschmiede. 25
26 Die ^ensenschmiede. Andante Das Bach - Iei«? sonst so frei im Lauf, zieht nun iu ei - ner Stra - ße
Die ^ensenschmiede. 27
28 Die ^ensenschmiede.
Die §ensenschmiede. 29 ^Z—----------->—1. —r~—*~ —+—p----------------p-*~i buin! Und drinnen in der Schmiedoder Ge - sell' am Feu-er
30 Die Sensenfchmiede. Romanze Andante * I
31 Die Wysenschmiede. Zei - chen, dann wird's licht in dem
32 Die Senfenschnnede. Fen - ster, wo er weilt! Lr nimmt =t si I -----4----- ___i____ in Tj ■ tut----- £— sei - ne —n—n_ —-— Ar ------ 0----- —k— - nie, --- 1---- ziöz?” —•— t=t___ dass r----- Ci t=3 hr 7 ■■ r. V • 3 ^3 1 _j_ 3 _11J. 0_ * 3 1 * •<■3* • —a —•__ t_j j______ 4 —r—] ”+■ —" —ä — 1 _ • ... 1 . .. ----« -5—-------4------- 4
Die Äensenschmiede. 33 3
34 Die Sensenschmiede.
Die Sensenschmiede. 35 3*
36 Die Sensenschmiede. drinnen in der Schmiede der Ge - sellamFeu-er schürt, das
Die Sensenschmiede. 37 Li-sen ander Zan-ge, dass es heiß und glü-hend wird! ritard. : —“—-—-— - --t«*--•—•— r *' * ■ \<V p - k P k k . k j > u _ Und ist das Eisen recht er-hitzt, der Schmied damit zum ______________ Art»—।—f-f-j— —1------------------ ------ i------------------ —d------------------- V ♦ ♦ ♦ 4 L ritard. —------------------ 2^----- - -----s------------------ -r---------------- ---§----------- 1—4---------- ----- S------------------- —i-------------------- ü?smxo =e — — ry~g —#— z ♦ Am-bos sitzt und -ö-—n—------- häl ■ “ -• es un-term _ I J— kiamnncr hin, bun ----- j i J 1 i, bum, r---- 4— bum, n J. i rij —v- L- . •• • ••------- ——।—-------J------------T---------- 1 —1------------ ‘A £.; ---------1-------- .. • ... ... 1 J 1------------ g . ■■■_■_' r j c1 —4— —4-------------•—-4—-—
38 Die Sensenschnnede. oh-neRuh'.Ia sogehr'sin der Schmie-de drin, ja geht nur sel-ber
Die Sensenschmiede. 39 -----
40 patrimonialgericht. — Strafverhandlung. Dslvimoniargerlchr. I kenn eng viel Leut, Dö sürchtn d' pärägräfn, Do mi schröckn s' nöt, I g'her zu dö Brävn. Schen guat sei', schen brav sei', An iadn wir's zienrt, Aann do koanä guatstehn, Mb nöt d' Vorladung kimmt! Denn ös tragt üablings oanä Gn k^uat aufn Aopf Schen z'ruck, dass d' nöt sehn sollst Den enzlangä Zopf. — Dö Schläg sän väbotn, Mä zahlt's in Banknotn, Dö Tag, drum mit G'walt Hab i 25 zahlt. — In Summa is's hoaß Und in lvintä is's kalt, I bitt, ^err Verwalter, Verlassen S' uns bald! SrrafvevyanMung. Os steht oanä vor'n G'richt N)ögn än Räfhandl in Dorf, Den lösn sö 's Ärtäl Iazt vor laut und scharf: „Acht Tag Arrest oder Än Zöhnä- Banknotn, Denn 's Räfä und 's Schlagn Is lang schon väbotn!" ,,„I nimm die zehn Guldn"", Sagt dä Delöquent, „„Denn's Tinspörrn und d'Schlög Bin i eh schon lang g'went!""
Dö schlechtö Schrift. 41 Nö schlechtö Schrift. Dä k^err pflögä von pall War a seelnguatä Mann, Von Jugend auf schafft'er So viel als er kann. Mit ötlä siebz'g Jahr Is a Pflögä nu g'wöst, Wia a junga Beamtä In dä Aanzlei g'sößn föst. Nur ä Schrift hat ä g'habt Gft käm zum dälösn, Da fan dö perrn selm oft In Streit mit eahm g'wösn. Aba groß zu bedauän War i, sein Aanzlist, Weil i mi gar oft Gar nöt z'helfn han g'wisst. Ämal kriag i widä Än Pack Sachan zum schreibn; I schreib den ganzn Tag, Muass in d' Nacht nu auf- bleibn, Und all's han i z'sammbracht, Bis auf ä anziges Blatt, Das bring i nöt außä, Was z' bedeutn g'habt hat. Wia er ollö Bögn Unterfchriebn hat g'habt, 5o fahr i halt füra Mitn Blatt und han g'fragt: „Bitt gar fchen, g'streng perr, Wia hoaßt dö erst Zeiln?" — Und wia äs jetzt nimmt, Siach i, dass 'n thuat grauln! Mn Sand wischt ä wög, Fahrt mit dä pand hin und her, Sagt endlä ganz bös: „„Ich weiß 's auch nimmermehr ! „„Wegn was kommen 5' nöt glei Und fragn mi dänah, Mir fallts ä nimmä ein, Was fein soll dö Sach!""— Und dö G'schicht hat nix g'macht, Das Schreibn hat neamd g'fehlt Und is nöt abgängen Bis heut auf dä Welt!
42 D' 2lmerikä - Roas. N' Amerika-Uoas. „Ja, was hast denn du In Amerika than?" — So wir i oft g'fragt Untern Bauern hidan. „Sand d' Leut als wia mia, Sand f gar allö schwarz, Und habn s' dort beim Holz- führn A hintn an Starz? k)abn s' Dchsn und Aüah Und Röster wia mia? Tringän s' an U)ei', Gder sausn s' a Bier? „Wia's hoaßt, habn s' ja dort Ganz a andanö Aost, Wolln s' tringa dazua, So habn s' ja koan Most! Gibt's deant Wirtshäuser dort, ^abn s' ä Aöglstatt a, U)o s' oan 's Geld! ag'winnan, Dass mä hoam kimmt ganz laä. l^abn s' Wild als wia mia, Aemman d' Reh zu da Thür? Habn s' Hasen dazua? Ä gwiss habn sö's gnua! „Was thuat ma ön Sundä, Wird zum Wirt abiganga, Und wird öbbä dort ä Zum Räffn ang'fangä?" — So fragn s' in oan Trum, Wann i hoam öftä kimm Und beim Wirt in da Stubn Mein Platz nebn eahn nimm. „Na ja", sag i drauf, „I bi fort ganga nua, Dass i d' neuchö Welt siag, Denn ma woaß ja nia gnua. „Auf zwoa Jahr bin i fort, Bi' fünfö dort bliebn, Und hätt's ma nöt g'falln, Hätt's mi eh glei hoamtriebn! Und weil's ös wollts Hern, Erzähl i den Gspoas, Wia i untanuma D' Ämerikaroas. — Von Wean üba Prag, Dann auf Leipzig sofort, Mn drittn Tag war i In Bremen schon dort. „Auf'n erstböstn Schiff Han i Platz rnir glei g'numa, I han ma halt denkt: Was stehst denn lang umä! Und gibst von dem Geldl, Was d' hast, nu viel wög?! Han's g'sagt und han's than, Und steh drobn au'm Vadöck; Do bevor unsa Schiff In Hafn valasst, Hat dö brav Polizei Drei Lumpn nu g'fasst.
D' Änierikä - Roas. 43 „Vs, warn eng dös Uerln, Für'n Galgn z'fchlechtö Auntn, Eh 's Geld wer verlorn hat, Sagn s' hättn sö's g'fundn. — Nöd lang san ma g'fahrn, war da Eäpitän schon mei Freund, A Freund, wia nöt leicht I oan findn kunnt heunt! — Dreihundertundfünfä- Dreiß'g Leut sän ma g'wäst In an oanzign Schinakl! Aba voll war's bumföst! „Drei pari habn g'heirat, Fünf Leut sän uns g'storbn, Dafür aber würd:: Drei Ainda geborn. Und 's Fahrn auf'n Meer Macht schen so a Roas, Aber gibt's amal Sturm, Dann is's eng koa Gfpoas!"- ,,„Ia, habt's denn an Sturm g'habt, was thuat ma denn da?"" — „Ma lasst'n halt blasn, Aoan Mensch steigt da a! „b)in und her wirft's eng 's Schiff, Als war's nur a Balln, Der auf amal hoch drobn Und gäh awö that falln! Ain erftn Tag glei, wia's Schiff wird bugsiert, Habn viele von uns Schau ön Magn so was g'spürt. Und später erst gar, Vn Meer erstn draußt, Da hat schon so manchn Bon Amerika g'raußt!" „„wann ma frühä dös wüsst, So blcibät mä z' paus, pfui Teufel"", schreit oanä, „„Dös halt i nöt aus!"" — „So san ma halt g'fahrn, Söchs wochn hat's braucht, Bis endlö von weitn 's erst Land außätaucht." — „„Ja bist denn du nöt Mit an Dampfschiff hin- g'fahrn?"" Schreit oana hübsch laut, „„Dann g'herst zu dö Narrn! ,,„Vs geht ja viel schnell«, <Vn zwoa Tag is ma drent, Ä perr hat's vazöhlt, Der den weg recht guat kennt!"" „I wollt so gern segn, wias auf'n Auswandra- fchiff is, Und vasämt han i a nix, Das is amal g'wiss; Denn wia in New-tzork I an's Land kemma bi', khat koan Ulenfch mi nöt g'fragt, wo I fo lang g'wöfn bi'!
44 D' Amerika - Roos. „Abä Leut siacht nid dort, Roth, schwarz und a brau', Dö schrein durgänandä, Buam, da muss mä schau'! Und Schiff nach dö tausend, Dö fahrn umänand, Ma in Wochämarkt z' Wels D' Wagn herfahrn von Land. A Eisenbahn fahrt gar Gn erstn Stock drobn, Sö hat gar kän Platz bserunt auf'n Bodn. „Dö Straßn sän broat, U)ia da Linzä Platz is, Glei zwoa Stundn lang, Dös fand s' oft g'wiss. Und dö Mengi Leut, Dö scheu Ross und dö Pferd - Da sagt wohl an iadä 's war do da Müah wert! D' k^otel, wia ma dortn Dö Wirtshäusä hoaßt, Sand größä wia sunst wo, Wannst wodäwöll roast! „Balwiern than di d' Negä, Land kohlschwarzö Leut, Da hoaßt's schen stad sitzn, Dass di koanä nöt schneidt! Denn zittän thuast eh, Wann er mit'n Wessa her- kimmt, Weilst moanst, 's is da Teufel, Der di eh glei mit nimmt. An Landsmann dort z'findn, Dös kimmt nöt leicht für, Als außä du gangst g'schwind Wohin auf ä Bier. „Und redn herst nur englisch, Is ä saudummö Sprach, Abä rödn thäns halt allö, Sand s' niadä oda hoch. Und renna kannst schan, Wannst gehst auf da Straß, Als hätt'st wo was g'stohln, Gda ang'stöllt wo was. Der Lärur und dös G'fahrät, Der Saus und der Braus, Dös haltat da zöhnte Bon eng gar nöt aus. „Nach dö hundert von Stöll- wagn, Dö ma „Gmnibus" nennt, San verschiedn ang'strichä, Dass ma s' weithin schan kennt, Und allö san b'setzt, Nöt ä Platzl is frei — Und grad so viel Wagn fahrn D da 5eitn hibei. Und Rofs habn f' so schenö, Uloast englischö Räss', Braucht sö z' schama koa Prinz, wann Er ön Wagn drinnä saß.
D' Amerika - Roas. 45 „Theatä, so Zeugs, Sand eng hundert dort g'wifs, Und ollö bumvoll, Ä wann's Wöda schen is. — Dös han i all's g'fegn, Drum war i a froh, Wir i nach vierzehn Tag Bi' landeinwärts danah. Don New-Pork, da bin i Mut da Bahn wögga g'fahrn, Awa Leutln, i sag engs, Dö fahrn wia dö Narrn! „Drin in Zug bin i g'föffn, Aoan Wort han i g'rödt, War eh umasunst g'wöst, Sö västehn dö ja nöt. — So saust ma dahi', Über Brucka und Stög, Aba manchmal moanst do, Du kimmst gar nöd von .. 3IÖSÜber langö Prärien, An dö Sean dahi', Bis i nach drei Tagn Weit drinna g'wöst bi'. „Da han i hiazt palt g'macht, Großmächtö is d' Stadt, Bon der 's allwei g'hoaßn hat, Dass s' viel deutsche Leut hat. Gn Anfang, bevor i Nu kriagt han a Stöll, pan i g'arbeit in G'schäft Als a Anstreichäg'söll. Dann han i als Zuckerböck 's G'schäftl betrieb», Und guat is's ma ganga, Is ma was dabei bliebn. „Dö Linzertortn han i Da drentn eig'führt, Bi' stolz drauf, weil heut no Drüwa g'fchribn und g'rödt wird. Schier all's han i than, Was d' Leut dort verzähln, pan Theata a g'spielt Und han g'sunga und g'maln. Drauf bin i ön Dom Als Dirögent ang'stöllt g'wöst, Man hat mi von Verein aus Schon kennt auf das böst. „Und nöbenbei bin i Ä Lehrä nu worn, pan d' Ainda untaricht Bon Indianer und Mohrn. Wann Ferien warn, Zu dö Baurn bin i g'roast, Dö dort ma statt Baurn Dö Farmerleut hoaßt. Da han i eng g'fchaut Dö erstö Zeit glei! G'wohnt habn f' in ä püttn, Und rund unr all's frei.
46 D' Anierika-Roas. „häufa, so scheu wia's bei unsre Baurn land, Find'st niadaschta dort, Gängst a weit umanand. Und d' Stall san so oanfach, Nur ä ^üttn und schlecht, Dass a uns'riga Baur Nöd an Bock drinna mecht. Aber Natzn und pund Und Gchsn und Nüah ^ams überall dort, Und grad so wia rnia. „Statt'n pirschn und Reh k)abn s' dort Panther und Wolf, Und dö keman daher glei Zu zehn und zu zwölf. Da Baur hat nix lacha, Nimmt dös G' sickert dort an, Gr derf nur grad schaun, Dass er selm davan kann! Dann keman oft d' wildn, D' Indiana, daher, Glei ä Sau frössn s' weg Und oft ä nu mehr! „Dö sän, i mecht sagn, wia unsrö Zigeina, Nänr moanst, vorn fand f draußt, Neman s' hint wieda eina. ^irzt schleichan s' davon — Gott sei Dank, iazt fand s' fort! Da zündn s' wo an, Und glei brennt 's ganzö Ort. So is bei dö Baurn In dö wildnissn drin, Da vägeht eng da Gusta, Gehts g'wiss koana hin! „Dort gibts eng koan Feita, Gn Sunda alloan; Da thuat mä nur betn, Sunst kannst nixi thoan; Denn alles ist zuag'spört, Noan Wirtshaus siagst öffn, Dafür awä fragt mä Noan Menschen ä b'soffn. Noan Musö, koan Tanz, Gar nixi gibts da, Nöd amal d' Dampfbahn In Sunda fahrt a." — „„Geh"", schreit hiaztn oana, „„Her auf mit den Rödn, I schamat nri schan, wann I z' Ämerika war g'wön!"" Ä zweita, der sagt: „„Der bulfert uns an! wa schad um dö Zeit, Gehts weidä, gehts dan!"" — Böllö harb sand s' dann fort, Habn mi Lugnschüppl g'nennt, So is halt da Mensch, der Außä 's Dorf nixi kennt.
Europämüd'. 47 Hirzt ziag i mi z'ruck, wann 3 zun Wirt aussö fimm, Bi stad und erhöb Nur dann mein' Stimm’, Sagt oana: „„Vazöhl Von da Roas umanand!"" — Mein Huat nimm i g'schwind, Sag: „H>süat Gott mitanand!" LuropamüL. Äat oana viel g’schwindlt, Hat g'stohln und betrogn, Und is a d'rauf apascht, — Nach Amerika g'flogn, Schreibn s’, europamüd’ is ä, Da saubarö Held, Daweil is ä durchbrennt Mit andern sahn Geld. Dös thuat mä mei Bluat In's G'sicht auffötreibn, I schäm mö für d’ Zeitung, Dö so was kann schreibn. I han von mein Vadan Als Bua öftä g'hert: „Wer 'n Lumpn unterstützt, Is selm not viel wert!" Bei dem aba bleib i, Mi macht nix mehr irr, Wann i nu so lang löb, — Hundert Jahr öbbä wir!
48 Amerikanisch. MmemKämsch. ^ass 's Löbn in Amerika Ganz andas is Als bei uns in da Hoamat, Dös is amal g'wiss! k)ast länga dort g'löbt, Machst a Mengö g'wiss durch, I kunt eng väzöhln, Als stand's in an Buach. In zweitn Monat, wia i In Milwaukee war, Wird ma antragn a StöH In da erstn Schul gar. I mach mi glei auf, Nimm d' Zeugnis heraus, Und glei drauf tritt i Beim Directa ins Haus. Tr empfangt mi und fragt: „Was ist Ihr Begehr", I sag: „„Wegn da Stöll, Dö nu unbesetzt wär."" I gib eahm 'n Tausschein, Tr schaut 'n kam an, Lögt 'n wög und sagt Als a lachadö dann: „Dass Sie geborn sind, Das leuchtet mir ein, 5ie würden sonst schwerlich Hier bei mir sein!" Das Impfzeugnis gibt a Mit Dank mir zurück: „Dass S' dö Blattern nöt g'habt ham, Ist für Sie nur ein Glück!" Mei' Zeugnis als Lehrä, Dös lögt ä bei Seit, „Gb Sie etwas g'lernt habn, Das frag' ich nicht heut, „Aber ob Sie das können, Wofür man Sie zahlt." — Irzt, den mecht i fegn, den So a Vorstellung g'fallt! „Doch hab ich Sie singen Gehört im Verein, Ich will es probieren, Treten Sie ein!" Ä so bin i ang'stöllt! Gib Unterricht dort, In Zeichnen und Singen Ueber vier Jahr so fort. Da Directa geht mit, hat Mi in d' Tlass' einö g'führt, Dö Schüler fand auf, Habn zugleich salutiert. Und oana tritt vor, Halt a Röd, spricht mi an, Dass i als ihr Lehra G'wiss sei wia der Mann,
Amerikanisch. 49 Der ehrlich und offen Sö behandelt und recht, Dafür habn f den Wunsch, Dass i z'friedn sein möcht. —- „ßier athmet die Freiheit Schon ein jedes Aind, Sie lasst sich nicht drücken, Wenn Sie noch so streng sind!" Ja, denk' i, für wen schau'n Dö Buabn mi denn an? l^ab denn i oan davon Gamal schan was than? I war völli valögn, Wia a d' Uöd g'schlossn hat, Und sag eahm auf deutsch Ganz öffn und grad: //„Dch hoff', dass ich mit sehnen Gut durchkommen wir, Sie sollen nur fleißö sein Und Vätraun habn zu mir!"" Wann bei uns, hau i denkt, Ä Bua so rödn that, Da hätt eahm da Lehra Wohl 's Anack glei umdraht! 4
50 Da niusikälische Einfall. Na musüKaLiWe DLnfaü.^ As Halm a Arena aufg'richtet Zu an Aampf von an Bärn mit an Stier, Do Musä dö würd verrichtet Bon nreinö Tollegen und mir. Dö Bicha, dö fetzn eng uma, Gs is schier gar not zum sagn, In Stier nracht da Bär wem Aumma, Es geht eahm schan hübsch auf'n Aragn. In Bärn wird dös z'dumm und er ziagt sö Unter d'Umsöpäplatschn Hinei', Da Stier pröllt eahnr nach — alles biagt sö — Dö ganzö Araxn fallt ei'! Dös Schrein! dosUenna! dös Lacha! I fall g'rad zum Bärn hinzua, I denk ma: „Es is nix mehr z'nracha, Gott gib ma dö ewige Uuah!" Dö Bicha fan felba dakumma, Fahrn ab, als ob f' auskemma wärn, A so a musökalischa Einfall, Der imponiert selbst an Bärn! U so a Umso wa lustö, I vädien' gern an Groschen, i bitt', Do gabat nra wer tausend Gulden, Da that i do nimma mit! Gn andän Tag geh i außö, Da hab i g'schaut wia nu nia, Jetzt essn s' den bratenen Bären, Und essn den g'sottenen Stier. Dös Ding, dös hat mi abä kitzelt, Ich kauf fo a Bärenbratl mir, Und denk nra, viel böffa is's denna, Du fchnreckft mir, als i hätt' g'fchmöckt dir! *) Erlebnis bei Gelegenheit der Ausstellung des Stnates Wisconsin in Nillwaukee.
Heimkehr von Amerika. 51 Heimkehr von MmeriKü. (20. Juni 1860.) Mit da Post bin i g'fahrn, Don 5t. Peter auf Siern'g, Bi' glei zu meinö §eut Außö g'rennt über d' Stiagn. Aoan Mensch war nöt z' l^aus, In da Airchn fand s' g'wöst, habn bet grad für mi, Dass i hoamkim auf's böst. Ä Bua rennt in d' Uirchä, Ä zweita rennt nah, Schrein hin auf dö Oltän: „Tngä Franz is hiazt da!" Dö fand hoain, und da steh ih, Und druckt habn s' mi schan, 5o dass i koan Wort not hervorbringä kann. Aäm hab i mein Aoffa Nu halberts auspackt, Is d' 5tubn schan voll Leut, Und alles hätt' g'fragt. Bat um dös, bat um das, I kunr gar nöt zun Rödn. Mär heut nu nöt förtö, hätt' i g'antwort' an jedn. Do endlö moant oana: „Geh'n ma fort, er braucht Ruah, Denn a Aoas, als wia dö, Das is eng a Tour! „Auf d' Nacht aber fegn ma uns, Ainrmst außö zun U)irt, Dass uns von da Roas Nu mehr vazohlt wird!" Und a so fand s' dann fort, War mit'n Vltan alloan — 's war, als wann ma von herzen Wä g'falln a 5toan. Denn warn f a allö Aamaradn von mir, Den Augnblick war i froh, Wia s' warn draußt bei da Thür! Auf d' Nacht — glei nach 5öchsö — So fruah, frei a Schand! Warn allö bein Peböck Vn Saal schan beinand. Da Herr Pfarrer, dö Lehra, Do Aaufleut von E)rt, Da Äpotheka, da Arzt, Aurz all's war schon dort. Sogar d' Liadätafel und d' Musö Mit Instrumentn und Notn Warn da und sö habn sö Dann rein übabotn. 4»
Heimkehr von Amerika. Und wia mä habn g'ößn, Der oan 's Bradl, der d' Wurst, Bin i feiali auf Und han allö begrüaßt. Dann han i vazöhlt Bon dö dortign Bau'n, Dass d' Aamäradn von Land So völlö vafchau'n. Wia i sag, dass dort Barn So viel gäbat und Wölf, Dass oft dähe keman Zu zehnö und zwölf! Dass i draußt bei dö Wildn Ä öfta gar war, Dö sö ang'stricha habn Und Födan ön haar. Dass denan eahnö Weiba All's thoan dort älloan, 's Zelt machan s' und 's G'wand, Kurz all's müaffn s' thoan. Müassn Pfeifn herrichtn Und Ainda erziagn. — „Bei uns," sagt da hansbaur, „habn s' ös schena da z' Siern'g! „Dö mei' trinkt ihr Bier, Ihrn Bieth, ihrn Kaffee, Du Sunda, da kinunt s' da Ganz nobel dähe! „Än Indianärin hätt' ma Do allö gern g'segn, hältst do oanö initbracht, Gs war ihr nix g'schegn!" Und i sag drauf lachat: „„Hass auf, auf mei Röd, hätt i ä oanö bracht, Ulögn hätt i s' do nöt! „„hätt a Wildö i wögn, hätt i g'heirät dei' U7oam. Z hätt d' Roas dann daspart, War bei eng bliebn dahoani!""
Mississippi - Gondelliedec. 53 Mississippi - Nondellieder. von Franz l^ölzlhuber.
54 Mississippi - Gondellieder. srrrr i rm
55 Mississippi - Gondellieder. In der großen Mammuthöhle Is 's ftockfinfta, nix siaxt völli, Vorn gehn Leute wohl mit Fackeln, Acht gebn s' selten, diese Lackeln. Und beim Stamm der Füx und Sioux Sau dö Hälfte Leut oft nir nutz! Und wann f raffn, schlagn und fechten, Selten beuteln sö den Rechten. Dort am Falle Niagara Fand i d' Anna, d' Nina d' Sarah! Doch ich liebte die Minehäha, Au weh! wenn do dö da a wa ! In Nebraska, Uttnesotta IVohnt mei Schwösta, Bruada, Vada! Aanö Straßn, Bruckn hat ma, Nur im Sumpf da uma watt ma.
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