Die Überschwemmung im Jahre 1899

— 9 — Das Unglück der armen Leute, welche Be¬ wohner des Eysnfeldes und Umgebung waren, ist schrecklich; sie haben ihre ganze Habe ver¬ loren und mussten froh sein, das nackte Leben gerettet zu haben. In ihren schlechtesten Kleidern hatten sie ihre Heimstätten verlassen müssen; ihre besseren Kleider sind verdorben und ver¬ nichtet. Alles ist verloren. Hilfe thnt dringend noth. In der Wehrgrabengasse wurde der Eiskeller des Fleisch¬ hauers Josef Hawel, in welchem sich seine ganze Habe und eine größere Quantität Bier des Gastwirtes Wenzl Zimmer befand, total weggeschwemmt. Bei der Steyr und in Eysnfeld wurden zusämmen neun hölzerne und zwei eiserne Brücken weggerissen, nämlich beim Gasthause „zur Insel Elba“ über den Wehrgrabencanal vom Object II auf XI, von Object XI in die Gaswerkgasse, vom Gasthaus „Vogel Strauß“ zum „St. Josef=Lazareth“, Object III und V gegen Object VI und VII, die beim sogen. Waller¬ stöckl, Wehrgrabengasse 51, der Steg vom Consumverein in die bucklige Wiese, der erst kürzlich repariert wurde, die Kalkofen¬ und die Huberbrücke, außerdem der eiserne Nothsteg bei Object XIII und die eiserne Brücke über das Mitterwasser von der Wehrgrabengasse in die Gaswerkgasse. Weiters wurde die vor zwei Jahren erbaute Gsangbrücke und die Übergangsbrücke von Object IX in die Werndlgasse, sowie die Brücke in der Wehrgrabengasse beim Consumverein sehr stark verschoben. Auch auf den großen eisernen Enns= und Steyr=Brücken wurde die Eisen=Construction, die Gasbeleuchtungsrohre und das Trottoir mehr oder minder schwer beschädigt. Bei der Steyrbrücke wurde ein Theil des Stöcklpflasters vom Wasser ausgehoben. Zwischen Object IX und der Huber'schen Fabrik und bei der Übergangsbrücke vom Gsang in die Werndlgasse liegen viele Hunderte von Stämmen und Blöchen. Dort hat sich auch der bei Object XIII weggerissene eiserne Steg aufgefangen. Er scheint wenig beschädigt und bildet bereits jetzt, unter Stämmen eingeklemmt, einen nothdürftigen Ersatz für die weg¬ gerissene Huberbrücke. Ganz wunderbarer Weise blieb die Übergangsbrücke vom Object IX in die Werndlgasse erhalten, trotzdem oder gerade weil dort eine Unmasse von Stämmen sich gestaut und sich selbst den weiteren Andrang verwehrt haben. Weitere große Holzmassen besinden sich zwischen Object II und XI bei dem sogenannten Schleiferersteg.

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