Die Überschwemmung im Jahre 1899
Unsere durch die Reize der Natur sonst so herrlich und romantisch ausgestatteten Alpenländer unseres theuren Heimatlandes Österreich sind in den letzten Tagen (12. bis 14. September) einer Hochwasserkatastrophe zum Opfer ge¬ fallen, wie dies ärger und schrecklicher kaum gedacht werden kann. Aus allen Theilen Oberösterreichs, Salzburgs, Tirol 4 und der angrenzenden Länder kommen Hiobsposten von schrecklichen Verwüstungen, auf welche die ältesten Leute sich nicht zu erinnern vermögen. Auch die Stadt Steyr und ihre Umgebung litt unter der gegenwärtigen Katastrophe geradezu fürchterlich. Der Wasserstand war der höchste in diesem Jahrhundert, weit höher noch als im Jahre 1897 dessen Spuren und Schäden heute noch nicht vergessen sind und von Vielen noch hart empfunden werden. Speciell den geschädigten Bewohnern der Stadt Steyr und deren Umgebung soll dieses Büchlein dienen, um vielleicht auch ein kleines Scherflein zur Linderung der Noth beizutragen. Die Noth ist groß, sehr groß, rasche Hilfe thut noth! Wer schnell gibt, gibt doppelt. Herr Bürgermeister Redl veröffentlichte folgenden Aufruf! Die entsetzliche Wasser=Katastrophe der letzten Tage hat einen großen Theil insbesondere der ärmeren Bevölkerung überaus hart getroffen. Hilfe thut noth nach allen Seiten. Mögen diejenigen, die ein gütiges Geschick vor Schaden bewahrt hat, milden Herzens das Ihrige zur Linderung der ärgsten Noth thun.
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