noch keinen Kreuzer gewonnen. Deißinger dagegen habe sich aus seinem Betrieb große Mittel erworben, die ihn befähigen, Schleuderei und Kundenfang zu betreiben". Da keine befriedigende Lösung in Aussicht stand, wurde vom Bieraufschlagsbestandnehmer Deißinger über das herrschaftliche Bräuhaus die Braupfannsperre verhängt, die so lang wirksam bleiben sollte, bis eine Lösung gefunden würde. Pfleger Alterdinger brachte aber doch die Sache wieder ins Rechte und in einem von Kner unterzeichneten Bestandsvertrag führt dieser an , dass sich die Brauer aller „Preisschleuderei" enthalten sollen. Ferner würde ihnen und ihren Wirten möglichst an die Hand gegangen werden, dass die schädlichen Winkelwirtschaften schleunigst aufhören. Anno 1767 betrug der Absatz 1544 Eimer „Gemeinbier". 1768 und 1769 wurden schon fast 2000 Eimer Bier in je 79 Suden erzeugt, hiefürwurden je 1100 Meterzentner Gerste verbraucht. In diesen Jahren ließ man auch Saazer Hopfen bringen, den man in Passau erwarb. Den verwendeten heimischen Hopfen bezog man von einem gewissen Josef Zitterl in Wag-Lambach . In dem Jahr 1788 wird der Bierabnahmezwang aufgehoben. Daraufhin nehmen die Wartberger Wirte kein Bier mehr vom Leonsteiner Brauhaus, sondern beziehen ihr Bier von der damals zum Stift Schlierbach gehörigen Brauerei zu Mühlgrub, ferner in Kremsmünster. Aus den Akten des Jahres 1790 sieht man recht deutlich die damals herrschende Getreideteuerung. Der Pfleger beabsichtigte 1.500 Metzen Braugerste um 2 fl. 5 kr. bis 2 fl. 9 kr. je Metzen zu kaufen. Da sogar Brauer aus Böhmen nach Mauthausen kamen, um dort Gerste zu kaufen , war der Preis recht unbeständig und steigend. Die Herrschaft bewilligte dem Pfleger nur den Ankauf von 1.200 Metzen. Das Brauhausinventar steht mit 5.061 fl. 47 kr. 1 Pf. zu Buche, im Jahr 1792 erhöhte sich der Buchwert auf 7937 fl. 48 kr. 3 Pf. Jetzt trifft die Herrschaft mit dem Stift Schlierbach einen Bieraufschlagsvertrag (5. Februar 1792) wegen der mit dem Bierbezug nach Mühlgrub übergegangenen WartbergerWirte und erhält im nachhinein für die Jahre 1789 bis 1791 je 130 fl. Diesmal stellte der Pfleger den Antrag auf Aufkauf von 3.000 bis 5.000 Metzen Gerste, weil in diesem Jahr so wenig wie gar kein Most würde. Es wurde zu dieser Zeit auch seitens des Brauhauses Klage geführt über den Mangel an zur Brauerei nötigem Brennholz, dies, obwohl die Herrschaft Leonstein eine Waldherrschaft sei , aber gerade der Mangel an Schwarzkohle (Fichte und Tanne) und die schwierige Bringung waren die Wurzel des Übels. Der Pfleger schlug vor, ,,Holz aus den Spitalerischen Forsten zu kaufen, welches ohnehin auf der Steyr unterm Schloss vorbeigetriftet würde, aber es ergab sich keine geeignete Fangvorrichtung, weil sich keine Sperrbrücke in der Nähe befand. Die nachmalige Zeitlinger-Sperre auf der Steyr bestand dermalen noch nicht, wohl aber ist in den Akten von dem Plan der Steyr Schmiedschaften und Feuerarbeiter gesprochen worden, unterhalb des Hofwirts zu Leonstein eine Sperre in die Steyr zu bauen, an der sich für Heimatblatt 8 Nr. 1/2005
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