Der Braumeister war nicht nur für die Bierherstellung verantwortlich, er besorgte auch den Bierverschleiß (Vertrieb). Unter den Kunden scheinen ein gewisser Mathias Voigt, Messerer und Wirt am Platz, und der Stiebinger aus Steinbach, der Feyrbachwirt, der Wegscheider, dann der Jäger im Sattel auf, und auch die Herrn Pfarrer von Leonstein und Grünburg sowie der Agonitzer, Schmiedleitner und der Hufschmied bezogen vom hiesigen Brauhaus. Bis zum Jahr 1739 stieg der Bierpreis auf 1fl. 6 ß pro Eimer, 1743 wird auf der Steyrmarker Tafern zu Leonstein schon ein gewisser Maderleitner genannt. In Molln verzapfte der Verwalter Josef lgnati v. Erb. Leonsteiner Bier. In der Rechnung über das Jahr 1751 wird darüber geklagt, dass das Bier mit „lauter schlechtem Münzgeld" bezahlt werde, für das damals der Ausdruck „Schindmünz" gebraucht wurde. Einmal wird auch angeführt, dass lauter bayrisches Geld eingehe. Es müssen schlechte Zeiten gewesen sein, die 1750erJahre, denn trotz der gehobenen Anzahl der Wirte und sonstigen Bierabnehmer ist noch immer keine wesentliche Erhöhung des erzeugten Jahresquantums gegen 1731 eingetreten. Die Bräuhausrechnung von 1761 verzeichnet einen Bierausstoß von 482 Eimer Bier. Der Hofwirt in Leonstein brauchte in diesem Jahre 94 Eimer Bier, der obere Wirt an der SteyrmarkerTafern 77, die Hummeltafern in Steinbach 16 ½, die Scheubertafern 40, die Haller Tafern 52, die Weinberger Tafern 9, der Wirt am Feyrbach 17, der Wirt am Unterhaus 10, der Wirt Schediauer zu Molln 31, der Sengsschmied im Priethal (Weinmeister) 9, der Sengsschmied in der Schmied leiten 8, der Sengsschmied am Furth 2 ½ Eimer. Man begann in diesem Jahr auch Bier nach Wartberg (an die hiesigen Untertanen) zu bringen. Heimatbl att 6 An Jandschäftlichen Bieraufschlag (Abgaben) wurden 213 fl. entrichtet. Der Brauer hatte nebst einem Eimer Bier je Sud 39 fl. an Barlohn sowie jährlich 50 fl. für seine Verköstigung und Rauchzeug. Seine Gehilfen erhielten 14 fl. Bargeld und weitere 36 fl. für die Kost. Für die Erhaltung des Bierführers, seiner beiden Pferde und Erhaltung von Zeug und Wagen wurden 90 fl. entrichtet. Man scheint einer Aufwärtsentwicklung des Betriebes durch erhöhten Gerstenankauf von 400 Metzen um 418 fl. 40 kr. entgegengesehen zu haben. Mit einer „Zirch" Hopfen im Gewicht von 213 Pfund für 99 fl. deckte man den Bedarf. Nr. 1/ 2005
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