Der Abbrennbottich wurde zum Abbrennen und Anrühren des Malzes verwendet. Anschließend kam es in den Maisehbottich, wo es unter Zugießen von heißem Wasser zur Maische verarbeitet wurde. Diese Würze wurde dann durch den Spundzapfen in einen darunter gestellten Trog abgelassen und von da in die Sudpfanne geschöpft, in der sie mit dem dort schon vorgekochten Hopfen vereinigt und gesotten wurde. Das heiße Wasser, die Maische und die Würze wurden immer mit der „Bierschapfen" umgeschöpft, das war ein hölzerner und kupferner Schöpfkessel mit einer langen Stange, der daher seit je als das besondere Brauerwahrzeichen gilt. Der Kühl- und Gärbottich diente sowohl zum Auskühlen der gesottenen Würze als auch - unter Zugabe von Hefe - zum Gären des Bieres. Für die Lagerung schließlich standen Zuber und Kufen in verschiedenen Größen bereit. Um eine längere Haltbarkeit des Bieres zu ermöglichen, waren kühle, geräumige Lagerkeller besonders wichtig. Zu den bisher genannten Hauptutensilien kamen schließlich noch Rinnen, Fässer, Kannen, Schaffe, Rührscheiter, Füllsechter, Malzschaufeln, Malzreiter und Hopfenkörbe, Getreidetruhen usw., sowie immer auch ein Fass mit Pech. Für eine Brauerei durchschnittlicher Große konnte man für die damalige Zeit ungefähr einen Sud pro Woche annehmen. Da aber das Fassungsvermögen der Pfanne relativ gering war, wurde bei einem solchen Sud sicherlich mehrmals gekocht. Das Feuerungsmaterial bestand damals ausschließlich aus Holz. Während man aber zur Heizung des Brauofens das weiche Birken- oder Kiefernholz benutzte, diente für die Darre hartes Holz, meist Buchen- oder Eichenholz. Zur Beleuchtung verwendete man Kiefernscheite, die in eiserne, an den Wänden befestigte Ringe gesteckt wurden. Das starke Ansteigen der Holzpreise im 18. und 19. Jh. führte zu bedeutsamen Erfindungen, die das Braugewerbe revolutionierten und im 20. Jh. zu einer großen Industrie anwachsen ließen. Vor fast 100 Jahren hat die Brauerei Leonstein ihren Betrieb eingestellt. An die Brauerei erinnert lediglich nur noch das frühere „Brauhaus", heute zum Teil noch „Schloßfabrik" genannt. Pfarrer Franz Wagner berichtete in seinem Buch „Leonstein" (1907) von der noch bestehenden Brauerei und Dr. Ing. Franz Rendl erforschte mit seinem Artikel „Das herrschaftliche Brauhaus zu Leonstein" erschienen im Linzer Volksblatt (1936) den herrschaftlichen Werdegang. Beide haben dazu beigetragen, dass die Brauerei Leonstein auch noch heute im 21. Jahrhundert bei vielen Leonsteinerinnen und Leonsteinern in Erinnerung blieb. Heimatblatt 26 Nr. 1/ 2005
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