In uns ' rer blauen Traube sitzt Oft Mann an Mann gepfropft; Allein was nützt das alles mir Das braune Bier Ist viel zu stark gehopft. Im Gasthaus Hofwirt sitzen Herrn Voll stolzer Gravität2l ; Allein war nützt das alles mir, Das braune Bier In Hofwirts Gasthaus bläht. Vom Schlader geht vor Mitternacht Ein Stammgast selten heim; Allein was nützt das alles mir, Das braune Bier Pappt dorten auch wie Leim. In Schnitzlhueb sprechen Jäger zu Und lügen ganz gesund, Allein was nützt das alles mir, Man wird vom Bier In Hueb gern waidewund. Gesundes Bier zu kriegen hält Zur Zeit unendlich schwer, Drum trink ' ich nachts an jedem Ort: Beim Schlader, Hofwirt und so fort, Ein Glas und niemals mehr! 1) schlafwandlerisch, nachtwandelnd; 2) hi er: Würde • o.ol h o.uo ~ur Grb.nU)lbuh. f rrmbrn)lmmtr, B Kam einst zum Brauerei-Inhaber Herrn Grawatsch in dessen Gasthaus zum Hofwirt ein Jugendfreund, ihn zu besuchen. Des Brauerei-Inhabers ansichtig rief ihm der Freund entgegen : "Ach , grüß dich Gott, wie kommt es denn, dass du eine Brauerei gekauft hast? Du hast doch früher privatisiert und hast gerne Reisen gemacht, was du jetzt nicht so leicht mehr tun kannst. " "Ja schau , mein Lieber, das ist ganz einfach. Bei meinem Herumreisen und Herumfahren bin ich stets an verschiedene Orte gekommen und habe stets ein anderes Bier wieder trinken müssen: dieser Umstand, den ich auf die Dauer nicht hätte ertragen können , hat mich bewogen , selbst ein Brauhaus zu kaufen. So habe ich denn meinen gleichen Trunk." Heimatbl att 23 Nr. 1/ 2005
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