beabsichtigten öffentlichen Lizitation, an Josef und Franziska Wagner, Besitzer der benachbarten Hoftafern, auf 9 Jahre vergeben wurde, die schon bisher die Braugerechtigkeit vom Pfleger durch lange Zeit in Afterpacht hatten. Als Pachtschilling wurde damals 1000 fl. CM Silbergeld in 20 kr.Stück, 3 Stk. auf 1 fl. gerechnet, vereinbart. Nach den vorhandenen Akten wurden 1828 in Leonstein 2500 Eimer Bier gebraut, in Klaus 2300 Eimer, in Windischgarsten 2300, in Scharnstein 3800 Eimer und im neuen Brauhaus zu Molln 1100 Eimer. Josef Wagner verstarb 1845, sein Sohn Christof übernahm die Hoftafern und die Pacht der Brauerei. 1856 verringerte sich die Zahl der Brauereien im Traunviertel auf 25. Laut Statistischem Bericht der oberösterreicherischen Kammer für Handel und Gewerbe im Jahre 1881/82 gab es im politischen Bezirk Kirchdorf in Summe 4 Brauereien. Für die nachgenannten Bezirke wurden folgende Zahlen an Braustätten angeführt: Steyr - Land 8, Steyr - Stadt 6, Wels 21, Gmunden 10, Vöklabruck 21, Linz - Stadt 2 und Linz - Land 12. Die herrschaftliche Brauerei Leonstein wird bürgerlich Die Brauerei blieb weiter bis zum Jahre 1885 im Schloss Leonstein untergebracht und der Pacht war nach dem Ableben Christoph Wagners auf Leopold Reichl übergegangen, der die hinterbliebene Witwe am 1.8.1865 geheiratet hatte. Leopold Reichl brachte 5.000 fl. in die Ehe und wurde zur Hälfte der Güter Obergrünburg Nr.: 182 und 171, der Hoftafern und der Strassersölden Miteigentümer. Bis zur Verehelichung war er „Werkführer" in der Wahlmühle in Sierninghofen, er hatte somit die nötige Ausbildung und Erfahrung für das Braugeschäft. 1878 kaufte Reichl von den Wirtsleuten der Steyermarkertafern, Josef und Aloisia Wecht, das Kernlehen, Leonstein Nr.: 70, das sogenannte „ Pleßl-Fleischhackerhaus " und setzte somit den Grundstein der eigenständigen Brauerei Leonstein. Einige Parzellen sowie das Fleichhackergewerbe verblieben bei der Steyermarkertafern . ~ ~ ~ [7r I jL l / 1' ! l] r.- l J 1 f 7" J l [_ 1 f l,~1 1· (("' (,'i) 1 ':: 1 l C 1 _J • Bil d 3 Leonstein Nr.: 70, Kernl ehen, Bauplanauszug aus dem Jahre 1878 , Reichl hat an der linken Hofseite einen Umbau im Obergeschoss durchgeführt. 1882 erbte sein Stiefsohn Josef Wagner den gesamten Besitz. Unter diesem kam die Brauerei vom Schloss Leonstein weg, das Kernlehen oder Pleßl-Fleischhackerhaus wurde zum Brauhaus umgebaut. Am 7. November 1882 erfolgte die Eintragung der Brauerei Josef Wagner im Handelsregister. Heimatb latt 11 Nr. 1/ 2005
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