Rudolf Hittmair - Der josefinische Klostersturm

459 Ferner trat P. Gregorius Maurer in Göttweig ein 1795. Er war durch seinen unzeiti- gen Eifer das Kreuz der Garstner gewesen. Auch der Prälat von Göttweig konnte ihm keine Pfarre geben. Nach dem Abgang des P. Marian wurde P. Wolfgang Kronsteiner Provisor, er bewarb sich auch um die Pfarre, doch erhielt sie ein Weltpriester und von nun an immer ein solcher. Kooperatoren blieben noch ehemalige Stiftskapitulare. In Gleink folgten nach dem Absterben des Pfarrers P. Cölestin Schreder (1785— 1824) und in Mondsee nach dem Tod des P. Bonifaz Bruckmayr ( ∆ 1833) Weltpriester. Am 21. November 1791 war die Kommission von der Übergabe der bischöflichen Dotationsgüter Garsten und Gleink nach Linz zurückgekehrt. Am 22. November 1791 wurde die Zusammentretung in betreff der Dotation des Generalvikars gehalten. Am 23. November erfolgte die Abreise nach Engelszell, am 27. die Übergabe. Geist- licherseits war nur der Generalvikar anwesend. An den Religionsfond kamen 816 fl. 6 kr. 3 ₰ Bargeld, 92.830 fl. 20 kr. Aktivkapitalien, 5869 fl. 21 kr. 3 ₰ Ausstände und 42 fl. 30 kr. für schon verkauften Körnervorrat; von den Getreideausständen erhielt der Religionsfond 1564 fl. 12 kr., der Generalvikar 294 fl. 12 kr. Außerdem gehörte dem Religionsfond noch der Kaufschillingsrest vom Engels- zeller Haus in Linz per 2225 fl. zu 4 %, welche auf Grund des Kontraktes vom 1. Oktober 1791 Anton Maurer schuldete (vgl. S. 294) . 62 An den Generalvikar kamen: Die Herrschaft Engelszell, die noch unverkauften 103 1/2 Kl. Weingärten und die dazu gehörigen Häuser in Hundsheim und Krems per 6140 fl., der fundus instructus an Mobilien (71 fl.); die Baumaterialien löste Finetti mit 30 fl. dem Religionsfond ab. Die Passiven betrugen 2325 fl. 21 kr. Die Kirche besaß 889 fl. 1 kr. 1 -H, darunter 24 fl. 1 kr. 1 Bargeld. Verzeichnet werden : der Hochaltar, von Stukkaturarbeit auf Marmorart gemacht, 8 3/4 Klafter hoch, 3 Kl. 5 Schuh breit, in der Mitte ein auf Leinwand gemaltes Bild, 4 Seitenstatuen und ein mit Gold gefasster marmorierter Tabernakel; 6 Seitenaltäre von ebensolcher Marmorarbeit; auf 4 liegen heilige Leiber in Glassärgen; 1 Kanzel, ebenfalls marmoriert, deren Unterteil 1 Klafter hoch und 5 Schuh breit ist, auf dem oberen Teil stehen „ eine (,schwarze‘ ist ausgestrichen und dafür gesetzt) große Statue, und Engel, ganz weiß auf Alabasterart" (Sturz Luthers durch den hl. Bernhard); dann nebst den Sta- tuen auf den Altären 4 große weiße, mit Gold gefasst (die Statuen alle vomWiener Bild- hauer Zauner); 1 kleine fast unbrauchbare Orgel, 2 Klafter hoch, 1 Klafter 2 Schuh breit, 1 Taufstein mit kupfernem Kessel, 2 Beichtstühle, 2 Opferstöcke, 1 Turmuhr von Eisen (4 Schuh hoch, 3 Vs Schuh breit), 4 Glocken, wovon eine gebrochen; 4 silberne Kelche, 1 silbernes Rauchfass samt Schifft 1 Paar Opferkandeln mit Tasse, 1 silberne Monstranz, 1 mit Silber beschlagenes Messbuch, 1 silbernes Ziborium; 1 weiß-silberner Ornat, „so nur Messkleider" (?), 4 dtto dtto, 4 neue Messkleider 62 Maurer, gewesener Bräuhausverwalter, verkaufte das Haus 1802 um 18.000 fl. an Heinrich Graf von Starhemberg. Gegenwärtiger Besitzer Ernst Rüdiger Fürst Starhemberg.

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