Rudolf Hittmair - Der josefinische Klostersturm

358 Beide Lieferungen zusammen repräsentierten nach der Zerschlagung 3973 fl. 192/. kr. Davon kam an das Münzamt um 3587 fl. 492/4 kr., an die Dobruska um 385 fl. 30 kr. Von Engelszell überbrachte der Abt von Wilhering am 19. April Kirchensachen im Wert von 435 fl. 43 kr. Und zwar: einen Pontifikalornat um 200 fl., einen zweiten um 100 fl., 3 silberne ver- goldete Kelche, 5 einschichtige Inseln, ein Paar Pontifikal-Handschuhe, eine zerrissene Tunizella, ein Bild von silberner Auszierung und überdies noch Gerätschaften aus dem Linzer Stiftshaus im Gesamtwert von 195 fl. 47 kr., worunter auch einiges Tafelsilber war. Die Gesamtsumme der von Engelszell ans eingelieferten Gerätschaften inklusive der des Linzer Stiftshauses betrug 2915 fl. 58 kr. 2 ₰ . Davon wurben um 72 fl. 27 kr. an Religionsfonds-Gotteshäuser gegeben (die Ka- thedralkirche bekam einen Kelch um 108 fl., der hier offenbar nicht mit in Rechnung gebracht erscheint), lizitanbo verkauft um 2168 fl. 92/4 kr., an das Münzamt abgegeben um 675 fl. 22 kr. Die an die Gotteshäuser hintangegebenen Kirchensachen wurden dem Stift nicht ersetzt. Durch Verkauf würben für wie aus 2168 fl. 92/4 kr. geschätzten Sachen nur 1817 fl. 17 kr. erzielt, für das an das Münzamt abgegebene Silber wurben gezahlt 660 fl. 13 kr. Der Pfarrvikar von Niederwaldkirchen kaufte einen Ornat ans Goldbrokat, der als ein Privateigentum nach dem Absterben des Pfarrers an das Stift St. Florian kam. Die Niederwaldkirchner verschmerzten den Verlust nicht leicht und bis auf den heutigen Tag geben einige nichts „auf die Tafel" (beim Opfergang in der Kirche), weil das Stift den Ornat nicht bei ihnen belassen hat. Von Reichersberg wurden eingesendet: 12 große silberne inwendig vergoldete Becher, 71 kleinere, 3 Pokale, 8 Kandeln, da- runter 2 mit Elfenbeinreifen und „Figürln", 2 silberne Johannisbecher, 2 Pokale mit einer Muskatnuss, 2 silberne Kaffeekandeln, 1 kleines Aufsatzl mit 2 Karafindeln, 2 ovale Scha- len mit 6 Kaffee- und Zuckerlöffeln, 2 ovale Tassen, 2 Lavoirs samt Tassen, 1 Dutzend Messer, Gabeln und Löffel, 3 Bestecke mit je 12 Messern und Gabeln, 6 Messer, Gabeln und Löffel, 4 silberne vergoldete Bestecke, 1 silbernes Besteck und ein anderes samt einem Kaffeelöffel, 1 silbernes vergoldetes Schwimmerl, 1 Salzfaßl, 2 Vorleglöffel, 7 Löf- fel, 7 Messer, 6 Gabeln mit Schalen, 3 Zurken, 2 Kaffee- und 1 Eierlöffel, 1 silbernes Löfferl, 16 Lot gebranntes Fadensilber, 11 Lot Silberborten; zusammen 78 Pfund 25 Lot im Wert von 2731 fl. 22 kr. 2 ₰ . An Kirchensilber wurde eingesendet: 3 silberne Kronen, verschiedenes altes Bruch- silber, 3 Paar silberne Leuchter, 2 silberne Statuen aus Holzpostamenten, den hl. Augus- tin und hl. Ambros vorstellend (1760 fl.) die Perlen, womit die dabei befindlichen Reli- quien gefasst waren im Wert von 60 fl., 3 Paar versilberte Opferkandeln; zusammen 78 Pfund 17 Lot, 2547 fl. 58 kr. Die gesamten Preziosen wurden im Kirchendepositorium geschätzt auf 5191 fl. 59 2/4 kr., nach der Zerschlagung auf 5359 fl. 25 2/4 kr.; davon wurden 63 fl. 19 2/4 kr. im Schätzungswert verkauft um 64 fl. 40 2/4 kr., um 4251 fl. 1 fl. 2 ₰ an das Münzamt ge- schickt und von diesem hiefür bezahlt 4769 fl. 56 kr., an die Dobruska-Kompagnie um

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