Rudolf Hittmair - Der josefinische Klostersturm

346 auf 4 kr., Indiane (16 Stück) auf 20 kr. Zwei Pferde wurden dem Prälaten zu seinem Gebrauch belassen und in die Inventierung nicht einbezogen. Wagen und Geschirre waren geschätzt auf 529 fl. 40 kr. Eine Postkalesse 7 fl., ein Wurstwagen 14 fl., 5 Kalessen zusammen 30 fl., ein viersitziger ganz gedeckter Wagen 8 fl., 2 offene Schlitten 14 fl., 5 offene Schlit- ten 15 fl., 5 große vierspännige Leiterwagen 75 fl., 1 Weinwagen 15 fl., 2 kleine zweispännige Leiterwagen 14 fl., 7 Pflüge k 1 fl., 13 einspännige Eggen à 45 kr., 3 zweispännige Eggen à 1 fl. u. s. w. Die Feuerrequisiten, darunter 4 Handspritzen und 2 große Feuerspritzen, verblieben beim Stift ungeschätzt. Die Materialienvorräte waren geschätzt auf 565 fl. 12 kr. Genau wurde nunmehr auch geschätzt die Zimmereinrichtung. Es sei nur ei- niges daraus hervorgehoben: Die Contrefaits Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin in Lebensgröße auf einem Bild in geschnitztem vergoldeten Rahmen 16 fl., das des Kaisers Josef in Lebensgröße 12 fl., die Tapezierung im Kaiserzim- mer 200 fl. Das Baldachinbett von rotem Damast, mit Gold verbrämt und glei- chem Spalier und Borten im Kabinett 300 fl. Ein zweites Bett wurde auch aus 300 fl. geschätzt, andere auf 130 fl., 100 fl., 30 fl.; die geschnitzte Bettstatt im Prinz Eugen-Zimmer aus 30 fl. In dieser Art wurden alle Zimmer durchgenommen. Die 486 Bilder in der Gemäldegalerie waren geschätzt aus 458 fl. Ungeschützt blieb die Einrichtung in der Prälatur, in den Zimmern der Geist- lichen, welche vi instituti deren Eigentum war. Die Zimmereinrichtung im Linzer Stiftshaus war geschätzt auf 125 fl. 41 kr. Im Schloss Hohenbrunn waren 5 Zimmer eingerichtet. Die Gesamteinrichtung war geschätzt auf 3906 fl. 35 kr., die Wäsche aus 895 fl. 19 kr., das Zinngeschirr inklusive des in Tillysburg und im Linzer Haus befind- lichen auf 472 fl. 48 kr., das Porzellan aus 9 fl. 36 kr., das Kupfergeschirr mit dem vom Linzer Stiftshaus auf 47 fl. 36 kr., das Messinggeschirr auf 24 fl. 20 kr.; die Apothekeneinrichtung inklusive der mit 60 fl. 12 kr. bewerteten Einrichtung des Laboratoriums auf 100 fl., die Bräuhauseinrichtung mit den Fässern auf 500 fl. In der Kanzlei fanden sich Protokolle, angefangen vom Jahr 1600, Waisenbü- cher ab 1630, Kriminalprozesse ab 1105, Gerichtsprotokolle ab 1601, alle fort- geführt bis aus die neueste Zeit. Es wurde Auftrag gegeben ein Repertorium dar- über zu verfassen. Die Kommission erhielt das Versprechen, dass die Kataloge über die Manu- skripte der Bibliothek binnen 14 Tagen, ein ordentlicher und vollständiger Kata- log über die Bücher bis Ende August des folgenden Jahres werde geliefert wer- den mit einem besonderen Katalog der libri primi typi. In der Münzensammlung wurden drei Cimelien unterschieden: ein großes in der Bibliothek, wovon ein Katalog mitfolgte; ein kleines, durchaus mit Münzen von Päpsten, katalogisiert; ein mittleres mit verschiedenen Münzen meist aus dem Mittelalter und Denkmünzen aus neuerer Zeit, welche der dermalen

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