Rudolf Hittmair - Der josefinische Klostersturm

315 Rekreationszimmer, ein Behältnis, worin ein Cimelium mit vielen Papst- und Kaisermün- zen (10 fl.), ein Kompaß (1 fl.), ein großer Tubus (3 fl.), verschiedene mathematische In- strumente (10 fl.), endlich die Regentorei. Zu ebener Erde befand sich das Kapitelzimmer, darin ein „Schlafsessel von rotem Sammt" (1 fl.), eine hölzerne Bank (30 kr.); die Totenka- pelle, das Kommunitätszimmer mit einer Hausbibliothek (1 fl.) und einem Positiv (1 fl. 30 kr.); das Refektorium, darin 5 Speistafeln von hartem Holz (3 fl. 20 kr.); dann wieder Vor- ratsräume. Auch die Bibliothek scheint zu ebener Erde gewesen zu sein, darin ein großes Bild von Kupfer (10 fl.). Im alten Haus wohnten im 1. Stock Organist, Schreiber und die größeren Stiftskna- ben; im 2. Stock war ein unbewohntes Zimmer, worin ein Fass mit alten Akten (7 kr.). Die Einrichtung der Mönchszellen und der Abtwohnung war nicht geschätzt, die an- dere Zimmereinrichtung auf 1533 fl. 49 kr., die Gerätschaften im Binderstall auf 458 fl. 3 kr., irrt Bräuhaus auf 1090 fl. 44 kr., die Gerätschaften unter dem Tor bei der Schmiede auf 534 fl. 58 kr., die Gartengerätschaften auf 53 fl. 55 kr., die in der Pfisterei auf 67 fl. 15 kr. Archiv, Bibliothek, Kanzlei waren in Ordnung, Kataloge und Repertorien vorhanden. Die Gerätschaften im Linzer Stiftshaus inklusive Silber waren geschätzt auf 530 fl. 291/2 kr. An Preziosen und Silber fanden sich in der Kirche: eine große silberne vergoldete Monstranz mit Brillantrauten, Granatschalen, Saphiren, guten Perlen und böhmischen Steinen, wovon die Lunula mit Brillanten, Rubinen und Smaragden geziert, 1027 fl.; eine silberne vergoldete Monstranz mit böhmischen Steinen 140 fl. 48 kr.; 2 silberne vergol- dete Kelche mit böhmischen Steinen ä 66 fl. Erwähnt werden auch ein uralter, mit un- brauchbaren Perlen besetzter Kelch 77 fl., ein Kelch mit Diamanten, Smaragden und Ru- binen 104 fl. 36 kr., dann noch mehrere minder wertvolle; eine große Lampe 1192 fl. 48 kr. etc. Silber und Preziosen sind geschätzt auf 8389 fl. 43 kr. Unter den Ornaten wird erwähnt der sogenannte Grammastettner Ornat 50 fl., ein blauer silberreicher Ornat vom Brautkleid der Herzogin von Lothringenmit roten Blumen auf weißem Grund 200 fl.; ein anderer, geschützt auf 100 fl., einer von Goldstoff auf 200 fl. u. s. f. Einzelne Messkleider sind geschätzt auf 1 fl., auch 45 kr., andere auf 12 fl., 40 fl., 36 fl., 30 fl. Es waren vorhanden 10 Inseln, teils mit Silber, teils mit Gold gestickt, von ver- schiedenen Farben à 10 fl., 8 ordinäre Inseln à 3 fl., 20 Choralbücher, geschätzt zusammen auf 6 fl. 4 kr. Genau aufgezählt werden die vielen Instrumente auf demMusikchor. DieMusikalien wurden auch spezifiziert und das Überflüssige gleich nach Linz mitgenommen, weil das Konsistoriumgebeten hatte umÜberlassung einigerMusikalien undmusikalischer Instru- mente von den aufgehobenen Stiften für die Domkirche, worauf ein Auftrag an Eybel ge- geben wurde bei Gelegenheit der Stiftsinventuren dafür Sorge zu tragen (16. Mai 1787). Unter dem7. August 1787wurde demPrälaten aufgetragen die vomDomkapellmeis- ter erbetenen, in Wilhering überflüssigen Instrumente einzusenden. Auf demLandgut inMühldorf wurden inventiert: Bargeld 1514 fl. 8 kr. 2 ₰ , Ausstände 3867 fl. 21 kr. 1 ₰ , Kastenvorräte 168 fl. 46 kr., Vieh und Fahrnisse 4051 fl. 20 kr. 2 ₰ . Zu Mühllacken: Kirchenparamente, dann ein silberner Kelch (18 fl.), ein Kupferkelch

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