Rudolf Hittmair - Der josefinische Klostersturm

203 ergebende Dekreszenz ist im nächsten Quartal in Abschlag zu bringen, die Klös- ter müssen ja ohnedies ihre Veränderungsfälle allmonatlich anzeigen. Besetzungsvorschläge auf neue Exposituren, Riss- oder Bauüberschläge über die herzustellenden Pfarr- und Kirchengebäude, soweit deren Bau den Religions- fond trifft, sind nach so viel Monaten noch nicht eingelangt, es mangeln alle In- ventare von den aufgehobenen Klöstern zu Wels, Enns, Münzbach und Thalheim, sowie auch von den 3 Stiften St. Florian, Lambach und Mondsee, ebenso Präli- minarausweise von diesen. Alles dieses hat die Regierung auf das schleunigste einzuleiten, auch selbst Hand ans Werk zu legen, nicht alles an die Buchhalterei zu schieben. Büttner beschäftigt sich zunächst mit der Versorgung der Minoriten aus den aufgehobenen Klöstern Wels und Enns; in der Konsignation vom 1. Feb- ruar sind noch 5 Minoritenpriester inklusive Guardian zu Enns angeführt und 4 Laienbrüder, welche die Pension zu beziehen haben, vom Welser Kloster ebenfalls 5 Priester inklusive Guardian und 4 Laienbrüder. Noch während der Anwesenheit Büttners wurde das Minoritenkloster zu Linz aufgehoben (5. März); davon später. Sodann überreichte Büttner unter dem 17. März 1785 den Ausweis über die Mendikanten primae classis. Es sollen verbleiben: im Kapuzinerkloster zu Linz 17 Priester; zu reduzieren kommen 15 Priester und 10 Laienbrüder, zusammen 25; im ganzen sind es 42; jedem 200, macht 8400 fl.; davon waren bedeckt durch eigene Stiftungen 669 fl.; die rückständigen 7731 müssten aus dem Religionsfond bestritten werden u. zw. aus Religionsfondsstiftungen 2731 fl., aus dessen freiem Vermögen 5000 fl. In Gmunden bleiben 10 Priester; zu reduzieren kommen 6 Priester, 6 Laien; zusammen 22. Bedarf 4400 fl., eigene Stiftungen 410, aus dem Religionsfond: Stiftungen 1590, freies Vermögen 2400 fl. In Schärding: 14 bleiben, zu reduzieren kommen 5 Priester, 7 Laien; zusam- men 26. Bedarf 5200 fl. Eigene Stiftungen 12 fl. 30 kr., aus Religionsfondsstiftun- gen 2787 fl. 30 kr., aus dessen freiem Vermögen 2400 fl. Zu reduzieren kommen die Kapuziner: in Urfahr-Linz 10 Patres, 6 Laien, in Wels 11 Priester, 6 Laien, in Freistadt 13 Priester, 7 Laien, in Braunau 16 Priester, 8 Laien, in Ried 13 + 6, in Steyr 16 -f- 8, zusammen 79 Priester, 41 Laien mit einem Erfordernis von 24.000 fl. Da nur die Steyrer Kapuziner sichere Einkünfte per 36 fl. haben, so treffen den Religionsfond 23.964 fl. Sodann die Franziskaner: zu Puppiug 13 Priester, 14 Laien, zu Grein 10 Pries- ter, 2 Laien , 40 zusammen 39 mit 7800 fl. Erfordernis, welche der Religionsfond zu bestreiten hat. Gesamtergebnis: bei den Kapuzinern ist der numerus fixus mit 41 Köpfen be- deckt durch ausgewiesene eigene Stiftungen mit 1091 fl. 30 kr., durch zugeteilte 40 Es scheint, dass eine Anzahl von Laienbrüdern von Grein schon in andere Klöster übersetzt worden war, wohl auch nach Pupping.

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