Rudolf Hittmair - Der josefinische Klostersturm

197 bloß auf 20 Kaseln und das oben angegebene Kirchensilber, von den übrigen Ornaten und Gerätschaften geschieht keine Erwähnung. Dachziegel und ein Grabstein der Familie Schütter kamen von der Kirche zu Münzbach in die Pfarrkirche Rechberg. Die Weingärten (aber wie sich herausstellte, nicht 12 Tagwerk, sondern Weingär- ten nur 8 Tagwerk 1070 Klafter) wurden geschätzt auf 304 fl., 1786 um 341 fl. verkauft. Die Versetzung der Mönche erfolgte ziemlich rasch; ein Teil kam in die Seelsorge, ein anderer in noch bestehende Klöster des Ordens, so auch nach Steyr. Der ehemalige Prior wurde als Pfarrer in Münzbach belassen. Der Alumnatstrakt wurde zum Pfarrhof genommen. Da Münzbach eine alte Pfarre war und der Pfarrer daher bei seinen alten Bezügen zu verbleiben hatte, musste erhoben werden (Hofdekret vom 5. Juli 1785), wie viel Pfarreinkünfte betragen. Diese, 455 fl. 22 3/4 kr., wurden ihm belassen, auch der Ge- nuss des Drittelzehents aus der Pfarre und diese Pfarrdotation wurde aus dem Klos- tervermögen exszindiert. Dabei sollte der Pfarrer auch in Hinkunft verbleiben (Hofdek- ret vom 21. September 1785). Nach der Hand zeigte es sich, dass vermöge des bei der Herrschaft Windhag unter dem 20. August 1636 errichteten Originalurbars noch vor Errichtung des Klosters nicht nur Meierhof und Garten, für welch letzteren dermalen der Pfarrer einen Bestand ent- richten musste, sondern auch das sogenannte Pfaffenholz zur PfarreMünzbach gehört hatte, wovon dem Pfarrer die jährliche Holznotdurft von den Zöchleuten ausgezeigt wurde. Aus dem inzwischen um 800 fl. verkauften Meierhof bezog der Religionsfond 32 fl. Interessen und von dem bedungenen Getreidedienst ohne Zurechnung des Pro- tokollgefälls 58 fl. 30 kr., sohin jährlich 90 fl. 30 kr., welches Erträgnis in dem über- reichten Ausweis über die Proventen (855 fl. 22 3/4 kr.) nur mit 13 fl. 30 kr. angesetzt wurde. Über Antrag der Buchhalterei wurden dem Pfarrer noch 45 fl. angewiesen gegen dem, dass er die ihm zugeteilten 111 Religionsfondsmessen persolviere und allen fer- neren Ansprüchen auf die zur Pfarre vormals gehörigen Realitäten gänzlich entsage (Linz 7. Juli 1789). Ziemliche Schwierigkeiten hatte es mit der Versorgung der anderen Dominikaner; die Pension war nur auf 6 Wochen, vom 9. Oktober bis 19. November 1784, bezahlt worden. Am 19. November verließen die letzten der Münzbacher Dominikaner das Kloster, 3 Patres und 1 Bruder, und traten ins Steyrer Kloster über. Am 22. Oktober war Eybel im Dominikanerkloster zu Steyr gewesen und hatte ver- kündet, dass die Kirche zur Filialkirche ausersehen sei und verbleibe, das Kloster je- doch binnen 6 Wochen decretaliter werde aufgehoben werden; die älteren Geistli- chen sollten in die übrigen Klöster verteilt, die jüngeren zur Seelsorge an den beiden Pfarren zu Steyr beibehalten werden. Eybel bemerkte überdies, er wolle dahin arbei- ten, dass die Stadtpfarrkirche, welche wegen ihrer hohen Lage besonders zur Winters- zeit sehr unbequem sei, ganz kassiert und die Klosterkirche zur Pfarrkirche erhoben werde.

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