Rudolf Hittmair - Der josefinische Klostersturm

164 Wie viele Konventualen zur Zeit der Aufhebung im Stift waren, konnte nicht mit Si- cherheit festgestellt werden. Pritz im Archiv für Kunde österr. Geschichtsqu. (XII. 51) gibt an: 12; der Generalschematismus von Dannerbauer: 12 Kapitularen und 1 Laien- bruder und außerdem den auf der inkorporierten Pfarre Pergkirchen exponierten Vikar. Der von der k. k. Stift- und Stadt-Hofbuchhaltung verfasste Ausweis dd. Wien 20. No- vember 1783 (S. 142) führt an 20 „mit Ausnahme der Exponierten"; die „Konsignation über die in den im Mühlviertel liegenden Stiften und Klöstern zur Seelsorge tauglichen und untauglichen Religiösen" dd. 21. Juli 1784 nennt „im aufgehobenen Kloster Baum- gartenberg": 17 (ohne den Pfarrvikar zu Pergkirchen) u. zw. 8 taugliche, 5 teilweise taug- liche, darunter den Subprior Niward Pfeffer (?) und den Verwalter zu Krems Thomas Voglhuber, endlich 4 unbrauchbare . 31 Die Inventur ergab folgendes: Bargeld 2891 fl. 33 kr. 2 ₰ , an eigentümlichen Kapita- lien Obligationen in fundo publico 24.100 fl., bei Privaten 9999 fl., zusammen 34.099 fl., an Gülten in Werten nach dem rektifizierten Anschlag 221.924 fl. 59 kr. 1 ₰ , an Häusern 6368 fl., an Weinen 21.330 fl. 36 kr., an Vieh 2180 fl., an Körnern 2148 fl. 3 kr., an ver- schiedenen Geräten 1602 fl. 7 kr., an verschiedenen Ausständen 10.652 fl. 48 kr., zu- sammen 303.197 fl. 6 kr. 3 ₰ , dazu Stiftungskapitalien 1529 fl. (nach einem späteren Bericht 1531 fl.), Gesamtsumme 304.726 fl. 6 kr. 3 ₰ . Werden davon die Passiven mit 156.488 fl. 4 kr. 3 ₰ abgezogen, so ergibt sich ein reines Vermögen von 148.238 fl. 2 kr. Davon mussten allerdings in Abzug gebracht werden 6 alte Hofobligationen im Be- trag von 16.300 fl., nämlich 1200 fl. von Ferdinand I. dd. Wien ex anno 1541 mit Hypo- thek auf die Engelszeller Maut, 300 fl. von demselben dd. Innsbruck 30. September 1543; 4000 fl. von demselben dd. Prag 1. April 1561; 3000 fl. von Kaiser Maximilian II. dd. Wien 17. Dezember 1564; 2000 fl. von Kaiser Ferdinand III. dd. Wien 20. Februar 1643; 5800 fl. von Erzherzog Wilhelm zu Österreich dd. Wien 21, Juni 1645, versichert auf die Maut zu Tarvis. Im Jahr 1786 wurde von der Hofkanzlei der oberösterreichischen Landesstelle bedeutet, dass für diese Schuldverschreibungen kein Ersatz geleistet werde. Die Vertilgung der 6 Obligationen wurde angeordnet dd. Wien 12. November 1822. An Depositen-Waisengeldern fanden sich 70.474 fl. 29 kr. 1 wovon 7444 fl. 31 kr. 1 ₰ (nach anderer Berechnung 7488 fl. 2 kr. 2 ₰ ) beim Stift selbst anlagen. Die jährlichen Einnahmen der Herrschaft waren berechnet auf 26.589 fl. 7 kr. 3 ₰ , die sämtlichen onera auf 14.647 fl. 9 kr. 3 ₰ , der jährliche Überschuss demnach auf 11.941 fl. 58 kr. Das Dienstpersonal wurde beschränkt. An Pensionen, Löhnungen u. dgl. sollten künftig nur noch 3094 fl. 8 kr. 1 ₰ verausgabt werden gegen frühere 5085 fl. 18 kr. 32 31 Diese Auseinandersetzung soll auch zeigen, wie widersprechend die Angaben, selbst in amtlichen Be- richten, sind; mögen derartige Widersprüche nicht dem Buch zur Last gelegt werden, getreuliche Wie- dergabe nicht als Irrtumoder Übersehen betrachtetwerden: Entwirrung und Lösungwar oft (wenigstens moralisch) unmöglich. 32 Benötigt wurden bei der Herrschaft an Wirtschaftspersonal und an Gehalt sollten erhalten: der Hof- richter 825 fl. 34 kr. 2 ₰ (früher 500 fl. und Naturaldeputate im Betrag von 325 fl. 34 kr. 2 ₰), der

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