Hintergebirge - Beschreibung eines Kampfes

NACHDEM SCHOCK Auch nach dem Ausfür Zwentendorftrommelte die E-Wirtschaft unaufhaltsam weiter für Atom. "Insbesondere im Hinblick auf die Auslandsabhängigkeit muß von der österreichischen Elektrizitätswirtschaft wieder daraufhingewiesen werden, daß auch in Österreich langfristig der Einsatz der Kernenergie unerläßlich und die Aufhebung des Inbetriebnahmeverbotes für das fertiggestellte Kernkraftwerk Tullnerfeld zur Sicherung der Stromversorgung und auch aus ökonomischen Gründen dringend geboten wäre. Das heimische Wasserkraßpotential nähert sich allmählich dem Endausbau und inländische Kohle steht nur mehr in geringem Ausmaß zur Verfügung. Im nächsten Jahrzehnt ist auch mit der Möglichkeit des großtechnischen Einsatzes neuer Technologien für die Stromversorgung kaum zu rechnen. Die Nutzung der Kernenergie zur Stromerzeugung könnte in Österreich, wie in vielen anderen Ländern, einen wichtigen Beitrag zur sicheren und wirtschaftlichen Stromversorgung leisten. Die Inbetriebnahme des Gemeinschaftskraftwerkes Tullnerfeld würde eine Verminderung der konventionellen kalorischen Stomerzeugung, insbesondere in Altanlagen, und damit eine weitere Reduzierung der Umweltbelastung bringen und zusätzlich zu einer Entlastung der Handeslbilanz sowiezu einer Erhöhung der Versorgungssicherheitführen." Erst nach dem Tschernobyl- Desaster besteht in Österreich ein Konsens darüber, daß die Atomenergie keine Option zur Ersetzung fossiler Energieträger sein kann. So sagte etwa Bundeskanzler Vranitzky auf der UNCED (UNO-Konferenz für Umwelt und Entwicklung )in Rio de Janeiro: "Aus unserer Sicht stellt sich der Einsatz der Nuklearenergie als Symbolfür riskante und potentiell sehr teure Technologien dar, die nicht mit den Prinzipien und Prioritäten der nachhaltigen Entwicklung vereinbar sind." Die Glaubwürdigkeit dieser Anti-Atompolitik wird jedoch dadurch erschüttert, daß gerade Österreich zunehmend Importverträge mit Ländern abschließt, die selbst Atomkraftwerke betreiben und daher auch selbst Atomstrom importiert. Das eine umweltorientierte, zukunftsweisende Energiepolitik auf den strategischen Ziele der Senkung des -Primärenergieverbrauchs(durch Effizienzsteigerung und Energiesparen)und -einer verstärkten Nutzung umweltfreundlicher, C02-neutraler, regenerativer Energiequellen(Sonne,Biomasse,Biogas, Wind...), welche in Österreich ausreichend zur Verfiigung stehen, bestehen sollte, hat sich weder bei der E-Wirtschaft noch bei unseren Gemeinde,Landes- und Bundespolitikem durchgesprochen. Dies ist auch darin zu sehen, daß nach wie vor Millionen für die Atomforschung genehmigt werden,obwohl die Bevölkerung dafür kein Verständnis hat. 80

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