Hintergebirge - Beschreibung eines Kampfes

Mittwoch,20,Juni,6.30 Uhr früh; Alarm. Der Vorposten plärrt ins Funkge rät: „Baumaschinen im Anzug, zwei Arbeiter busse!Roger."Es scheint ernst zu werden. Der Besetzerhaufen formiert sich, in der Zwischen zeit weiß jeder, was zu tun ist. Die Arbeiter springen aus den Fahrzeugen, einer, vermutlich der Polier,ruft markig:,3aut muaß werdn!"(...) Mittwoch,20.Juni,High noon: Wieder einmal Alarmrufe durchs Megafon. Ein Reichraminger Transportunternehmer schiebt seinen Unimog durch die Menge, hängt einen Kompressor ab und vollfuhrt mit seinem bulligen Fahrzeug mitten im kreischenden Besets zerhaufen temporeiche Geschicklichkeitsübun gen. Ein paar grüne Spinner wird er schon er wischt haben... Donnerstag(Feiertag),21.Juni; Von überallher kommen Schaulustige, „Gemma Besetzer schaun" war für viele das Motto. Einige bringen Essen mit, Kleidung, Decken, andere wiederum Schimpfwor te: lieber orbeitn, ihr Hascher!" Ein Forstarbeiter begutachtet fachmännisch einen Langhaarigen und formuliert eine politische Grundsatzerklärung:„Da Hitler g'hört her, Ar beitslager!" Angesprochen auf die Millionen Opfer seines Idols antwortet er mit sauberer Logik:„Na und, gengcm's ab?"Einzelne Besu cher nicken. Einige der Besetzer fühlen sich wie im Zoo.Ein Spaßvogel malt eine Tafel: "Füttern und Streicheln verboten!"(...) Mittwoch,27.Juni: Gefuhrt von honorigen EKW-Managem müssen Bauarbeiter Wut und Empörung zeigen und sich auf die Besetzer stürzen, um sie von den Baumaschinen wegzuzerren. Trotz aller Anfeuerungsrufe seitens der EKW-Leute scheint nichts zu gelingen. Nach einer halben Stunde ist der Spuk vorbei.

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