Hintergebirge - Beschreibung eines Kampfes

Eine unangenehme Überraschung erleb ten die EKW-Bosse, als sie im September bei einem vom Landeshauptmann vermittelten Ge spräch mit 23 detaillierten technischen Fragen konfrontiert waren. Diese konnten nur unzurei chend oder wenig schmeichelhaft für das Kraft werk beantwortet werden. VIELE ProArgumente, die lanciert wurden, LÖSTEN SICH IN LUFT AUF. Die Restwasserfrage für den Reichra ming- und Laussabach, das Problem der Sicher heitspläne und die mangelnde Wirtschaftlichkeit waren auch für die gevivtesten Techniker nicht in den Griffzu bekommen. Gerade die Mischung aus seriöser, fachlich fündierter Recherche und offensiver Argumentation und Aktion erwies sich neben einer absoluten parteipolitischen Ungebundenheit als Erfolgsrezept. Demgemäß wurde die "Basisgruppe- SchütztdasHintergebirge" im Oktober 1983 auch mit dem ÖSTERREICHISCHEN NATURSCHUTZPREIS ausgezeichnet, ein Beweis,daß ihre Arbeit mittlerweile österreichweit Anerkennung fand. E-Wirtschaftschweigt,die Naturschützer wälzen Zukunftspläne Ruhe voi SRjffli in Relchianiing: Guincliien witH als JeHbombe" ff Ruhe vor dem Sturm In Reichraming: Während die „Ennskraftwerke AG"Im wiederaufgeflammten Streit um den Bau der Spei cherseen Im Reichraminger HIntergebIrn bisher behaniich schwelgt, wälzen die NaturschGtzer bereits konkrete Zukunftsplä- .ne.DasCutäChten,das noch Im Jänner offiziell vorgestellt werden drohen die Naturschützer mit mas sivem passiven Widerstand,können aber andererseits für den Fall ihres Erfolges ein Erschließungskonzept für das Hintergebirge vorlegen. O ZL rri Wolkinger Gutachten Falschinterpretation durch Politiker Alles wartete natürlieh gespannt auf die Er gebnisse des Wolkinger-Gutachtens, hatten doch gewisse Vorinformationen in der "Kronen Zeitung" nachdem das Kraftwerk von Wolkinger massiv abgelehnt würde, die Mauerbauer und einige Politker in Panik versetzt. Derart vorgewamt, inszenierten Regierungs- und Parteisekretariate eine geschickte Täuschung der Öffentlichkeit. Nur Stunden nach Eintreffen des Gutachtens im LandeshauptmannBüro wurde der Presse vollmundig bekanntgegeben: "Gutachten nichtgegen Kraftwerksbau!" Begründung: Wolkinger verbiete ja den Bau nicht. Als dann Wolkinger und andere Teilgutachter, empört über die Stellungnahmen von Landeshaupt mann Ratzenböck und dem SP-Naturschutzlandesrat Habringer, mit der Wahrheit an die Öffentlichkeit traten, da wurde vielen Bürgem klar, daß sie der Politik auf den Leim gegangen waren. Ihnen wurde brühwarm serviert, wie Entscheidungsträger mit unangenehmen Entscheidungsgrundlagen umgehen. Maehtargumente hatten scheinbar wieder eimnal gegen Sachargumente gesiegt. Doch die ARGE gab sich nicht geschlagen: Sie veranstaltete im Februar 1984 mit großer Publi kumsbeteiligung eine Aktionswoche in Linz, deren Abschluß eine große Kundgebung im Ursulinenliof bildete. Bemd Lötsch und Günter Nemiing komiten damals Massen bewegen, die dann auch voll aufihre Rechnung kamen. Landespolitiker, obwohl eingela den,waren keine zu sehen - sie befanden sich zufallig fast lückenlos im Ausland. Imfolgenden Ausschnitte aus den Reden von Bernd Lötsch, Günter Nenning vom 27. 2. 1984: 17

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