Hintergebirge - Beschreibung eines Kampfes

Nationalpark - erste Erfolge Die Sache schien &r die Betonfront gelaufen, als im Jänner 1983 die Basisgruppe mit einem völlig unkonventionellen Vorschlag an die Öffentlichkeit trat: ein Nationalpari( als wirtschaftliche Alternative zum Kraftwerk. Seriöse, auf wissenschaftliche Er gebnisse angebaute Argu mentationsgrundlagen, so z. B. eine Arbeit über die „Wirtschaftliche Bedeutung von Nationalparken" wurden präsentiert. Die Medien zoll ten Bei&ll, die Politiker zeig ten sich im ersten Moment verwirrt,die B-Wirtschaft half ihnen aus der Patsche imd kaufte sich ein Gegengutach ten von einem Juristen, der versicherte, daß im Hinterge birge niemals ein National park entstehen könne. Ihre Idee fand in einer hübschen Farbbroschüre Ausdruck: Tausche Nationalpark gegen Kraftwerk und Naturpark. Doch der Slogan „Nationalpark oder Schlammwüste" verbun den mit einer intensiven Kam pagne mit Broschüren, Flug blättern, Aufklebern, Diavor trägen, Unterschriftenaktionen verhalf der Bürgerin itiative zu einem großen Echo in der Öffentlichkeit. Eine entscheidende Rolle kam dabei dem österr. Naturschutzbund zu: Seine Geschäftsführung in Salzburg übernahm besonders in den Anfangszeiten Koordination xmd Finanzierung. Später konnten alle Kosten für die Informationsarbeit aus Spendengeldem engagierter Bürger beglichen werden. Gerade zu diesem Punkt kursierten die dümmsten Gerüchte, die sich bisjetzt hartnäckig halten: Ein Bürgermeister verstieg sich sogar öffent lich zu der Behauptung, Moskau finanziere die Kraftwerksgegner, eine andere Mär spricht von öberst Gaddhafi, der jedem BausteUenbesetzer ein beträchtliches Stundenhonorar ausbezahlte. Soziales Engagement und Idealismus können gerade diejenigen nicht verstehen, die voll mit Pfriinde- und Freun derlwirtschaftzum eigenen Vorteil beschäftigt sind. Eine Platttform von nahezu 40 Organisationen,dar unter die Weidegenossenschaft Großraming,die GrüATIONAU PARK ne Plattform der FPÖ,der Arbeitkreis Ökologie im Sozialreferat der Diözese Linz,der Alpenverein, Naturschutzbund,WWFetc., schloß sich zur „ArbeitsgemeinschaftHintergebirge"zu sammen Sie machte nun gehörigen Druck auf die Entscheidungs träger imd konnte der Landes regierung im Juni 1983 das Zugeständnis abringen, ein ÖKOLOGISCHES GUT ACHTEN unter der Federfüh rung des Grazer ÜNIV.-PROF. Wolkinger mitzufinanzieren. Die EKW wurde angewie sen, alle Vorarbeiten zur Pro jektverwirklichimg einzustel len. Ein überraschender Teiler folg für die nochjunge ARGE. Ein weiterer negativer Höhepunkt mangelnden De mokratieverständnisses konnte im Juli, in der rauch- und freibierdunstgeschwängertenHöhle des Löwen, in Reichraming studiert werden. Unter dem wohlwollenden Auge des POLIZEIMAJORS UND BÜRGERMEISTERS UDO Block arteten Verbalattacken gegen Kraftwerksgegner in tätliche Angriffe aus, Bernd Lötschs eloquentes Eintreten für das Hinter gebirge wurde von einem Reichraminger entspre chend quittiert: „Istich'n ab!" P-I=LJ=| I 5^-^' / ^ ' .Sr-H iUinnacalBE^'iUaTahutitCIÄ:1983 ÖSl-BEEraCHlSe-H-E\ |. für^'^^iondiire'^WdicnsteTimJlildunCTind'Jnfotniiitiün auI Jeni,:; (JifüicL der Ujuweilv»iMHCt\i«clinfim <!«:» .Nüluraclmtzcn alriiuic,am.22 13

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