Im Jahre 1893 kam Hermann Schmid nach einer dreijährigen Dienstleistung als Aushilfslehrer in Ober-Meidling/Wien als Lehrer an die Volksschule in der Selzergasse des dortigen 14 . Bezirkes. Im Jahre 1894 heiratete Hermann Schmid die aus Wien stammende Josefine Hoppet und gründete eine Familie . Damals verfaßte er mehr als einhundert Gedichte , wählte die besten davon aus , brachte sie mit Bleistift fein säuberlich geschrieben aufs Papier , illustrierte sie meisterhaft und ließ diese kostbaren Blätter vom Steyrer Buchbinder Alois Stiasny binden und überreichte diese seiner Braut als Hochzeitsgabe. Am 13 . Juni 1895 wurde der Sohn Hermann geboren. Wie Zeitungsmeldungen künden, hat Hermann Schmid bereits in den Jahren 1905 und 1906 im Atelier der Steyrer Künstlerin Therese Kratky und im Jahre 1908 bei der Kaiser-Jubiläumsausstellung seine Aquarelle präsentiert. Im März 1913 wurde Hermann Schmid Mitglied des Wiener Albrecht-Dürer-Bundes und später auch dessen langjähriger Mitarbeiter und Schriftführer . Bei Ausstellungen des Albrecht -Dürer-Bundes waren von dieser Zeit an auch Schmid 'sche Aquarelle zu bewundern . Hermann Schmid kam durch die Vermittlung des Landesschulinspektors Rieger im Jahre 1917 al s Zeichenprofessor an die Lehrerinnenbildungsanstalt in Wien/ Döbling, wo er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1922 vorbildlich wirkte . Dann war es ihm möglich , sich ganz seiner geliebten Kunst zu widmen . Hermann Schmid war sehr naturverbunden , seine Liebe zur Natur war schon äußerlich erkennbar , da er stets im Knopfloch seines braunen Samtrockes eine kleine Glasvase mit einer Blume als Sinnbild seiner frohen Laune trug. Seine Maimappe begleitete ihn auf jede seiner Wanderungen . Damals entstanden viele kleinere Bilder . Für die Bilder des Stephansdomes wählte er dagegen das große Format . Er malte seine Motive immer an Ort und Stelle - nie daheim . Zu Hause fand er dann noch täglich die Zeit , im Tagebuch, das er von Jugend an führte , die Ereignisse des Tages stenografisch niederzuschreiben . Leider ist nur das letzte Tagebuch erhalten , das die Jahre 1940 bis 1945 bis knapp vor seinem Tode zum Inhalt hat. Er starb in Neumarkt im Hausruck , dem Geburtsort seines Vaters, nachdem er noch einige Tage vorher eine Ausstellung seiner zuletzt geschaffenen Werke veranstaltet hatte. Seine letzte Ruhe fand er im Grabe seines Vaters im "alten" Friedhof zu Steyr. Hermann Schmid erhielt viele Auszeichnungen, so das Goldene Verdienstkreuz , die Silberne Dürer-Medaille , den Goldenen Dürer-Ring . Vom Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand bekam er für das Aquarell "Das Gasthaus zum Goldenen Löwen " (Bummerlhaus) eine silberne Tabatiere .
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