Heimatland Nr. 52 - 1932

der Bergmann kommt usw. Nun beginnt es in den vielen Werkstätten lebendig zu werden. Alles ist hier mechanisch bewegt und die Meister singen oder sagen zu ihrer handwerklichen Tätigkeit einen passenden originellen Spruch Der „Boanstampf" beginnt, ihm folgt der „Müller weckt sein Hanserl auf, freilich vergeblich, denn der kecke Bursche sagt schlaftrunken: „Ich bin der kloan Hanserl von der Mühl, Kann aufstehn, kann schlafen, kann mahln, wann i will. Geht der Moaster selber außi Ha¬ bermahln. Guati Nacht, Moaster! Ihm folgt der „Schleifer“, der „Bäcker, der „Drechsler“, der „Zweckschmied“, der „We¬ ber“, der „Binder“, der „Flei¬ scher“, der „Wagner“, der „Hufschmied“ und der „Tisch¬ ler“. Das Herzstück der Krippe: Die Heilige Bild oben Familie Gruppe der Landleute Bild Mitte Der charakteristische Aufbau des Kripperls: die alte deutsche Stadt Der „Schuster" singt: Und a netter Stiefl oder Schuach von -.meiner festen Hand, sei er aus Le- der - oder Tuch, geht durch das ganze Land. Der „Seilermeister" wird von seinem Lehrling zum besten gehalten, die „Schlögler“ be¬ ginnen ihre Tätigkeit und singen dabei das Lied: „Zu zu Straßburg, eine wunderschöne Straßburg, Schließlich singen die „Zimmer¬ Stadt leute“ einen originellen Spottgesang auf die Maurer. Man muß die leuchtenden Augen der Kinder ge¬ sehen haben, wenn angesagt wird: Der „Licht¬ anzünder“. Ein dröhnendes Gelächter geht durch das „Haus“, wenn die Laternen immer wieder durch den schlimmen Buben ausgeblasen werden und der Lichtlanzünder schließlich die „Budlhaubn“ des Misse¬ täters anzündet. Ebenso stürmisch verlangt wird von der Jugend immer wieder der „Bäckernal", der die schlim¬ men Streiche des Bäckerlehrlings und des „Schu¬

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