Heimatland Nr. 52 - 1932

Heimatland Wort und Bild aus Heimat und Ferne Das Spiel ist aus. Ein Bild aus dem alten Steyrer Kripperl Nr. 52

Und im Zuschauerraum. Die Krippenszenen sind oft voll köstlichen Humors, der ein Lächeln in die Gesichter der Zuschauer lockt DAS STEYRER KRIPPERI Eine oberösterreichische Berühmtheit Von Professor Gregor Goldbacher Nur ein halbes Hundert Schritte voneinander entfernt locken zwei Schaubühnen von denkbar größter Gegensätzlichkeit die Jugend an, hier mit riesigen, schreienden Bildern der „Spiegel der Gegenwart, das Kino, und dort in der bescheidenen Ecke des alten „Innerbergerspei¬ chers", durch ein gemütliches Nachtwächterbild und zwei kleine Fähn¬ chen gekennzeichnet, der Eingang zum ehrwürdigen „Steyrer Kripperl“. Und doch stauen sich hier jeden Samstag nachmittags von Allerheiligen bis Mariä=Lichtmeß die Kinder, um ein Plätzchen zu erhaschen, von dem aus sie dem uralten Spiele mit lachendem Munde und leuchtenden Augen folgen können. 818 Und wenn dort im Kino der Unternehmer seine größte Sorge darin sieht, allwöchentlich oder noch öfter Neues zu bringen, so ist die¬ ser Sorge der Verein „Hei¬ matschutz, als Eigentümer des Krippers, gänzlich ent¬ hoben, denn so seltsam es klingen mag, die Kinder ver¬ langen immer wieder die alten Spiele, Schnurren und Lieder und wenn wir manch¬ mal versucht haben, Neues einzuschmuggeln, so wurde dies prompt und „einstim¬ mig“ von der Kinderschar ab¬ gelehnt. Man darf eben nicht vergessen, daß seit dem ein¬ undeinhalbhundertjährigen Be¬ stande des Krippers in allen Steyrer Familien von den Kin¬ dern daheim die beliebtesten Stücke des Krippelspieles nach¬ geahmt werden und die klein¬ sten Knipse die Geschichten vom „Bäckernal", „Lichtlan¬ zünder“ und vielen anderen nachahmen. Vor Jahresfrist führte ich den ältesten Bür¬ ger Steyrs ins Krippert, wo der Vierundneunzigjährige mit Hinter den Kulissen Die Spieler und Sänger des Steyrer Krippers (Bild oben) Schon um die Mittagsstunde stellen sich die Kinder an den Spiel¬ tagen vor dem Eingang zum Kripperl auf

tränenfreudiger Rührung zu mir sagte: „Es ist alles noch gerade so, wie ich es als sechsjähriger Bub ge¬ sehen und gehört habe. In unserer Heimat gab es in früheren Zeiten viele derartige Krippenspiele, allein sie sind bis auf wenige verschwunden, die Figuren modern auf Dach¬ böden oder schlummern in Museen, erst in den letzten Jahrzehnten haben die Volkskundler) auf den großen Wert dieser Krippendarstellungen aufmerksam ge¬ macht und sich bemüht, die alten Spiele wieder leben¬ dig werden zu lassen; so wird gegenwärtig das Sankt Pöltner Krippenspiel in Wien wieder aufgeführt. In Oberösterreich ist wohl das Steyrer Kripperl das ein¬ zige, das in ununterbrochener Spielfolge seit alter Zeit bis auf den heutigen Tag diese naive, aber bodenständige Volkskunst groß und klein vermittelt. In früheren Jahren in verschiedenen Gasthäusern der Vorstädte Ennsdorf und Steyrdorf beheimatet, ist das Kripperl durch den Verein „Heimatschutz" erwor¬ ben und in dem berühmten Renaissancebau des alten Innerbergerspeichers, der auch das städtische Museum birgt, in einem äußerst stimmungs¬ vollen Raume untergebracht wor¬ den. Der Bühnenvorhang zeigt ein etwas verblaßtes Bild des Golfes von Neapel, vielleicht als Erinne¬ rung an die berühmten italienischen Krippen, die noch heute auf dem Hügel San Martino den Beschauer entzücken. Erwartungsvoll drängen sich die Kinder in den niedrigen Bän= ken, endlich ertönt ein Glockenzei¬ chen, der Raum wird finster, aus dem Innern des streng verschlosse¬ nen Heiligtumes erklingt ein Lied, dann rauscht der Vorhang in die Höhe, in feierlichen Tönen schlägt es Mitternacht, über die Bühne ver¬ breitet sich magisch blaues Licht und der Nachtwächter mit Laterne und Hellebarde singt sein Wächter¬ lied: „Alle meine lieben Herren und Frauen, laßt euch sag'n, Der Hammer, der hat zwölfi g'schlagen! Gebts acht aufs Feuer und aufs Licht, Daß heut Nacht koan Unglück g'schacht. Hat zwölfi g'schlagen." Da kommt aber schon ein lusti¬ ger Hanswurst, der seinen Hals willkürlich verlängern kann, erschreckt damit den Nachtwächter und narrt ihn auf alle mögliche Weise, bis er richtig arretiert und ins Gefängnis am „Fisolenberg“ geführt wird. Drei Figurengruppen aus dem Steyrer Kripper Die Hirten (oben), die Bergknappen (Mitte) und die Schiffleute (unten) Ein Teil der folgenden Szenen ist nun je nach der Spielzeit verschieden und lehnt sich eng an die be¬ treffende Kirchenzeit an. Es würde hier zu weit füh¬ ren, den Aufbau der Bühne, die Einrichtung und die Beschaffenheit der meist holzgeschnitzten Figuren, de¬ ren Zahl vierhundert überschreitet, eingehend zu schil¬ dern. Nur eigene Anschauung kann hier wirklich rich¬ tigen Einblick in das alte Spiel vermitteln und es mehren sich erfreulicherweise die Besuche Erwachsener von auswärts, um dieses Überbleibsel guter alter Volkskunst auf sich wirken zu lassen. Im Aufbau des Steyrer Krippers können wir nach doppelter Hin¬ sicht eine Dreistufigkeit feststellen: Räumlich in der Unterbühne mit dem religiösen Kern, in der Mittel¬ bühne mit den Handwerkerszenen und in der Ober¬ bühne, typische Steyrer Bürgerhäuser darstellen, mit den städtisch=bürgerlichen Puppenspielszenen, zu der als eine Art Anhang noch die Rückbühne für die ländlichen Szenen tritt. Zeitlich zeigt sich uns die Dreistufigkeit im religiösen Beginn des Spieles, im darauffolgenden mechanischen Handwerkertreiben und 819

Eine Gruppe aus dem Steyrer Kripperl: Die Hohenpriester mit der Bundeslade und den Hirten erhebt sich ein recht altertümlich klin¬ endlich im lustigen Figurenspiel. Zu dieser Dreistufig¬ gender Wechselgesang, der so beginnt: keit kommt auch eine dreifache Art der Figuren (un¬ beweglich, mechanisch bewegt und mit der Hand be¬ Engel: wegt) und läßt zweifellos einen Schluß auf die Alter¬ tümlichkeit des ganzen Spieles zu, dessen Bühne an .- die mittelalterlichen Volks, aber auch an die bayri¬ schen Passionsspielbühnen erinnert. Die Spieler dieser Gloria, Gloria in excelsis de - o. Krippentheater waren niemals gelernte Schauspieler, Ein Hirte: sondern schlichte Leute aus dem Volke, schalkhaft und mit Mutterwitz begabt, die den toten Puppen Sprache . und Bewegung einhauchen. Was is das für a Ju-bl und für a Gschroa? So ist es auch im Steyrer Kripperl, dessen Seele Frau Josefa Mohr ist, die in prächtigem Zusammen¬ An diese liebliche Verkündigungsszene spiel mit Herrn Ferdinand Schmiedinger, einem schließt sich das Krippenlied: „Geht's Buama, seid's mit dem Theater wohlvertrauten Manne, unterstützt munta, erwachet vom Schlaf“... Nun erstrahlt die von einigen Buben, das alte Kulturgut unermüdlich ganze Krippe in magischem Lichte und unter feier¬ und mit Begeisterung allwöchentlich in drei Nach lichem Glockengeläute erklingt hinter der Szene das mittagsvorstellungen jung und alt vorführt. Das „Re¬ traute Weihnachtslied: „Stille Nacht, heilige Nacht. pertoire“ umfaßt 21 Szenen, aus denen jeweils je Es ist der erhebendste Augenblick des ganzen Spieles. nach der Spielzeit ausgewählt wird, jedoch so, daß Den übergang zu den Handwerkerszenen gewisse Szenen, welche die Jugend immer wieder ver¬ bildet der „Bergknappen=Einzug" und die „Erschei¬ langt, gleich bleiben. nung des Berggeistes". Die Knappen erscheinen in Nach dieser kleinen Abschweifung kehren wir zum alter Bergmannstracht, mit Grubenlichtern und sin¬ Spiel zurück. Über dem Krippenberg erscheint heller gen das alte Bergmannslied: „Frisch auf, frisch auf, Lichtglanz, ein Engel schwebt herab und zwischen ihm 820

der Bergmann kommt usw. Nun beginnt es in den vielen Werkstätten lebendig zu werden. Alles ist hier mechanisch bewegt und die Meister singen oder sagen zu ihrer handwerklichen Tätigkeit einen passenden originellen Spruch Der „Boanstampf" beginnt, ihm folgt der „Müller weckt sein Hanserl auf, freilich vergeblich, denn der kecke Bursche sagt schlaftrunken: „Ich bin der kloan Hanserl von der Mühl, Kann aufstehn, kann schlafen, kann mahln, wann i will. Geht der Moaster selber außi Ha¬ bermahln. Guati Nacht, Moaster! Ihm folgt der „Schleifer“, der „Bäcker, der „Drechsler“, der „Zweckschmied“, der „We¬ ber“, der „Binder“, der „Flei¬ scher“, der „Wagner“, der „Hufschmied“ und der „Tisch¬ ler“. Das Herzstück der Krippe: Die Heilige Bild oben Familie Gruppe der Landleute Bild Mitte Der charakteristische Aufbau des Kripperls: die alte deutsche Stadt Der „Schuster" singt: Und a netter Stiefl oder Schuach von -.meiner festen Hand, sei er aus Le- der - oder Tuch, geht durch das ganze Land. Der „Seilermeister" wird von seinem Lehrling zum besten gehalten, die „Schlögler“ be¬ ginnen ihre Tätigkeit und singen dabei das Lied: „Zu zu Straßburg, eine wunderschöne Straßburg, Schließlich singen die „Zimmer¬ Stadt leute“ einen originellen Spottgesang auf die Maurer. Man muß die leuchtenden Augen der Kinder ge¬ sehen haben, wenn angesagt wird: Der „Licht¬ anzünder“. Ein dröhnendes Gelächter geht durch das „Haus“, wenn die Laternen immer wieder durch den schlimmen Buben ausgeblasen werden und der Lichtlanzünder schließlich die „Budlhaubn“ des Misse¬ täters anzündet. Ebenso stürmisch verlangt wird von der Jugend immer wieder der „Bäckernal", der die schlim¬ men Streiche des Bäckerlehrlings und des „Schu¬

ster=Wenzels“ vor Augen führt, die diese Schlin¬ die unbeliebteste Figur von allen, weil sie unter Dan¬ gel mit der „Tramperlirtin", wie sie der boshafte kesworten das Ende des Spieles verkündet. Nazi statt „Traubenwirtin“ nennt, und mit dem Auf Grund aller bisherigen Forschungen müssen Bäckermeister treiben. wir mit Dr. Geramb sagen: Das Steyrer Krippen¬ Einen großen Aufwand von Figuren erfordert spiel ist keine Einzelerscheinung, sondern es geht un¬ der „Einzug der Heiligen Drei Könige zweideutig auf die schon im 14. Jahrhundert nach¬ aus dem Morgenland“ und auch die „Fronleich¬ weisbaren Marionetten=Krippenspiele zurück. Seine namsprozession", sowie der „Einzug des Einrichtung und szenische Belebung aber gründet auf Königs David mit der Bundeslade“. die in der Renaissance ausgekommenen reichlich aus¬ Unter den vielen Szenen mögen noch Erwähnung gestatteten Schaukrippen und auf die in der Barock¬ finden „Der alte Steyrer Schiffzug", der „Jonas und Rokokozeit hinzugetretenen Volksszenen. In seiner und der Walfisch", der „Hans von Wallisch¬ jetzigen Form ist das Steyrer Kripperl zweifellos ein land“, die „Bauernhochzeit", die „Wild¬ Kind des 18. Jahrhunderts, das zahlreiche Einzelzüge bratschützen", welche ein altes Wildschützenlied aus späterer Zeit hinzugefügt hat, in seinen Wurzeln zum besten geben, der „Herr Expreß, der von aber in viel frühere Zeiten zurückgreift. Sicher ist es, sich sagt, er habe einen baumwollenen Bauch und daß das Steyrer Kripperl eine Schöpfung verschie¬ einen silbernen Haarbeutel“, womit das dener Kultureinflüsse darstellt, wie schließlich der Alter dieser Figur gekennzeichnet ist und aus dessen Christbaum, das Volkslied und das Volksmärchen Kiste ein „leibhaftiger Geist“ einen durchreisenden auch. Aber wie diese hat es all das, was ihm seinen Berliner beschäftigt. besonderen Reiz verleiht, die bodenständige Orts¬ Das „Abtreiben von der Alm“ wird mit farbe, die deutsche Seele doch erst in der Heimat er¬ einem uralten Lied begleitet und wenn es draußen zu halten. Und wie die Krippe überhaupt ein Spiegel schneien beginnt, dann beginnt im Kripperl drinnen des Volkslebens in den einzelnen christlichen Ländern das lustige „Gasselfahren, das die Spieler ist, wie der Sizilianer, der Neapolitaner, der Römer, schwitzen macht, denn sie müssen hinter der Szene mit der Tiroler und der Bayer, der Rheinländer und der Windeseile hin= und herlaufen, um den Zuschauern Deutschböhme, wie sie alle sich selbst darstellen wollen eine große Anzahl wettfahrender Gasselschlitten vor¬ in ihren Krippen, so ist auch das Steyrer Kripperl, zutäuschen. Den besten Besuch weist aber das „Haus soweit auch seine Wurzeln zeitlich und räumlich aus¬ auf, wenn der fürchterlich wütende Krampus sein einander reichen mögen, doch der deutschen und der Unwesen treibt und nach bösen Buben fahndet. Er¬ österreichischen Volkskunde und Volkskunst dadurch von besonderem Wert, daß es ein so anmutiger Zau¬ wähnen wir noch die „Lotterie“, den „Baum¬ kraxler“ und den Bauer zu „Enzengaden", der berspiegel des Volkslebens in Alt=Steyr geworden ist. sich einen eingeschlagenen Zahn beim „Bader Möge es stets einsichtige Männer geben, die es „anfördern und sein naives Spiel auch unseren Kindes¬ nageln" lassen will, endlich den „Rauchfangkeh¬ kindern erhalten! rer", der bei der „Traubenwirtin“ das Geschirr zer¬ schlägt und dafür noch Bezahlung verlangt, „Kindstauf", den „Kohlbauernbuam mit seinem schönen alten Lied und endlich die „Mords¬ *) Dr. Georg Hager, Die Weihnachtskrippe, München, geschichte", so haben wir in der Fülle des naiven Gesellschaft für christliche Kunst 1902. Spieles ein wenig gewühlt. Am Schlusse des Spie¬ 2) Dr. Viktor Geramb und Direktor Viktor Zack, Das les erscheint der Herr „Direktor“, bei den Kindern Steyrer Kripperl, „Wiener Zeitschrift für Volkskunde“, 1919. Ohne Begrüstung an der Arbeit auf Kirchturmen! Links und rechts im Bilde Herr Spenglermeister Jgnaz Dunst aus Steyr, auf der Spitze der Türme 15 Kirchtürme und Kirchendächer, so zum Bei¬ spiel in Weichstetten, Steyr (Marienkirche), Christkindl bei Steyr, Sierning, Garsten, Hof¬ kirchen, Niederwaldkirchen, St. Peter am Wim¬ berg, St. Pankraz, Wolfern u. a. wurden von ihm bereits neu eingedeckt, umgedeckt oder aus¬ gebessert, und zwar stets ohne Begrüstung, was naturgemäß die Kosten bedeutend verringert. Offerte kostenlos und unverbindlich! 822

ersehnte Mittelschule nach Salzburg zu gehen. Er Unsere Mitarbeite muß an die Bauernarbeit, sich eingliedern in das Ar¬ beitsleben des Heimathofes. Aber daneben liest er viel, unheimlich viel, alles, was er erreichen kann. Mit sechzehn Jahren schreibt er seine ersten Gedichte. Er ist mit einer reichen, überquellenden Phantasie be¬ gabt: die malt ihm Bilder vor, „daß daraus die schönsten Geschichten geworden wären und ich selber hatte dabei nichts zu tun, als nur zuzusehen und mich an ihnen zu freuen.“ Naive Gedichte reimen sich mühelos dazu. Der Bub schreibt nichts auf, nur sei¬ nem jüngeren Bruder erzählt er manchmal, wenn sie abends in ihrer Kammer in den Betten liegen, wilde und liebliche Mären, von denen manche drei, vier Abende in Anspruch nahmen... Dann kommen heiße Jahre des Ringens um den dichterischen Beruf. Un¬ nennbares drängt zum Licht, zur Form, Philosophie und Romantik werden rege in dem jungen Hirn und damit neuer Lerndrang. Braumann kauft sich Un¬ terrichtsbriefe — zuerst sollte natürlich „Deutsch darankommen. Aber das kostete beinahe 100 Schilling und erst als sich Franzl einmal den Erlös von sechs Wochen Taglöhnerarbeit, 150 Schilling, selber behal¬ ten kann, kann er sich im Jahre 1929 die heißersehnten Lehrhefte kaufen. Und eine alte Schreibmaschine dazu. Mit eisernem Fleiß wurde nun folgende Tagesord¬ nung eingeführt und getreulich festgehalten: Halb fünf bis sieben Uhr früh lernen, von sieben Uhr bis zum Dunkelwerden Bauernarbeit, von sechs bis zehn Uhr abends „Dichten“. Es reifen die ersten Geschichten, die 1928 niedergeschrieben wurden, und ein Roman. Die Hoffnung, die ersehnte Schule noch besuchen zu kön¬ nen, hatte Braumann trüben Herzens fast ganz auf¬ Franz Braumann gegeben. Eine Veröffentlichung des Obmannes des Reichs¬ Ein junger, bauernblütiger Dichter! bundes deutscher Mundartdichter Österreichs, Dr. Ba¬ Im April dieses Jahres erschienen zum ersten¬ cher, machte auf den jungen Bauernknecht, der zu¬ mal in unserem Blatte Gedichte und Prosabeiträge gleich ein ernster Dichter war, aufmerksam. Nun er¬ von Franz Braumann. Ihre Titel wiesen sogleich Roman schien zu Anfang 1932 der erwähnte auf die Eigenart des Dichters und seines Stoffkreises: „Friedl und Vroni“ und in weiterer Folge ein „Der Weg in die Heimat“, „Der versunkene Pflug" paar Dutzend Erzählungen und Novellen. Jetzt kam „Die erste Furche“, „Wir sen", „Heimkehr“, „Suna Braumann auch in die Lage, dem heißersehnten Ziel wend“. Leben und Gestalten auf der Bauernscholle seiner Jugendträume zuzustreben. Der Zweiundzwan¬ waren es, die da ein junger Dichter in schlichter, aber zigjährige bereitet sich gegenwärtig an der Lehrer¬ so ganz zu tiefst aus den Brunnen der Heimat quel¬ bildungsanstalt Salzburg auf den Lehrberuf vor. lender Sprache voll tiefer Hingabe an die Heima¬ Wir machen die Leser des Volksblattes mit dem innig und wahrhaft zu gestalten wußte. Wer ist dieser Franz Braumann? jungen Dichter, den sie aus mehreren Beiträgen be¬ Bis zum September 1931 war er ein einfacher reits kennen, nun auch durch die Veröffentlichung Bauernknecht im Salzburgischen. In Huttich bei See¬ seines Romanes bekannt. Es ist eine einfache, schlichte kirchen ist seine Heimat, als Bauerssohn ist er dort Liebesgeschichte aus dem Dorfe, nicht neu dem Stoffe in einer kinderreichen Familie geboren. Aber schon nach, wohl aber in ihrer urwüchsigen, schlichten Art der Darstellung, in der Braumann Meister ist. Ein in dem Bauernbuben steckt die Sehnsucht, ja Gier, immer Neues zu lernen. Als er mit vierzehn Jahren Jugendwerk, dem noch die abgeklärte Reise fehlt, aber ein Werk, mit dem Herzblut eines wahren Dichters aus der Seekirchener Schule kommt, versagen es ihm die geringen Geldmittel der Eltern, an die hei߬ und Fabulierers geschrieben. Wir lenken nicht ohne 823

Aufnahme: Ernst Honisch, Mauer bei Wien Alter Bauer Aus der Zeitschrift „Photo= und Kinosport“ 17. Jahrhundert verfolgt und auch das Familienwap¬ Stolz die Aufmerksamkeit auf Franz Braumann, denn pen entdeckt. Braumanns Vater noch ist ein geborener der Dichter ist ja uns Oberösterreichern auch dem Innviertler und Braumann selber ist stolz auf seine Blute nach nicht fremd. Ein Zufall, daß seine Wiege Stammheimat, deren großer Dichtergenius Stelz¬ auf salzburgischen Boden stand in den heurigen Ferien hat Braumann der Geschichte seiner Familie hamer ja auch seinen ersten dichterischen Versuchen nachgeforscht und in der Umgebung von Ried im Pate gestanden ist. Innkreis seinen Stammbaum lückenlos bis ins Dr. F. Pfeffer. 824

Heinz Rosenau=Eferding: Der „Heampel“ Eine Kindheitserinnerung Es geht doch jedem Menschen so: Bisweilen tau¬ chen aus dem Gewirr der unrastigen Gegenwarts¬ dinge die bunten Träume der Kindheit auf, beleben sich mit Gestalten, Gesichtern und Ereignissen und gehen so wie einst an uns vorbei, uns beglückend oder erschreckend. Da sind nicht nur die Wesen aus der Märchenwelt, sondern auch Menschen, die ein¬ mal mit uns lebten, gute und böse, schöne und häßliche. Und verbanden wir nicht vordem gut mit schöne, und häßlich mit böse? Glück¬ lich, wer einmal so wie ich und die Gefährten meiner Kindheit erfahren durften, daß auch in einem hä߬ lichen, verschrumpften und kaum menschenähnlichen Körper eine schöne, gute und mitleidige Seele wohnt... Denn so einer war der „Heampel“! Kein Mensch in meiner kleinen Stadt wußte recht, wie er mit sei¬ nem bürgerlichen Namen hieß. Was tat es auch zur Sache? Ich glaube, sogar auf dem Stadtamt, von wo er sich allwöchentlich eine kleine Unterstützung holte, hatte man seinen richtigen Namen seit Jahren nicht mehr genannt. Heute weiß ich wohl, warum er der „Heampel“ hieß! Seiner kleinen, verschrumpften Ge¬ stalt und seinem humpelnden Gang nach! Im Dialekt klang es ungefähr wie „Heampel“. Und dabei blieb es. Als ich ihm das erstemal begegnete, ging ich eben das dritte Jahr in die Schule. Ich weiß noch genau, wie mich und meine Kameraden, die wir eben auf der Straße eine lebhafte Debatte über das richtige Kugel¬ scheiben abführten, gewaltiger Schreck durchfuhr, als der Hempel, den ein großer Buckelkorb noch hä߬ licher und zwergenhafter machte, vor uns auftauchte. Jeder von uns hatte schon allerlei über den Heampel gehört. War es das Gerede eines törichten Kinder¬ mädchens, das einem von uns erzählt hatte, daß der Hempel die bösen Kinder um Mitternacht aus dem Schlafe hole und sie im Stadtgrabenbach ertränke, oder war es unser ständig schlechtes Gewissen; kurz um, wir standen erst einen Augenblick lang mit offe¬ nen Mäulern und schlotternden Knien da und stoben dann wie der Wirbelwind auseinander und ver¬ schwanden in einer Haustür der Nachbarschaft. Vorsichtig und scheu lugten wir von dort aus auf die Straße. Keiner von uns aber sah, wie müde der Hempel an uns vorbeitrottete und wie traurig seine Augen waren, als er uns so plötzlich verschwin¬ den sah. Der lange Franz vom Fleischhauer aber machte seinem zurückkehrenden Mut Luft und schrie über¬ laut: „Hempel, Kinderfresser, pfui, pfui! Da drehte sich der Verhöhnte um und drohte zu unserem größten Schrecken mit seinem derben Kno¬ tenstock. Erst als er schon lange außer Sicht war, wagten wir uns wieder auf die Straße. Das war unsere erste Begegnung mit dem Heampel. Seit jenem Tage aber war es bei uns eine abgemachte Sache, daß der Heampel wirklich das war, wofür er galt, als Kindermörder und böser Geist, der allen Menschen Schlechtes antat, und es war für uns selbst¬ verständlich, daß wir ihn ärgerten und höhnten, wo immer wir ihn antrafen. Natürlich nur, wenn wir in genügender Anzahl beisammen waren. Allein hätte es ja keiner gewagt, ihn auch nur schief anzusehen. Jeder ging ihm aus dem Weg, wenn er ihn von wei¬ tem kommen sah, und erst, wenn er wieder außer Hörweite war, geschah es zumeist, daß plötzlich der häßliche Ruf: „Hempel, pfui, Hempel, pfui!" ihm nachklang. Damit sei nicht gesagt, daß wir der Ausbund von Schlechtigkeit waren; wir waren eben nicht anders, wie alle Buben, die, irregeleitet, irgend etwas, das nach ihrer Ansicht als hassenswert erschien, mit dem konsequenten Eifer der Jugend verfolgten und belä¬ stigten. Galt denn nicht von jeher alles das für schlecht und böse, was häßlich und unschön war? Die Mehr¬ zahl von uns hatte nun einen fixen Begriff vom Schönen, das nur gut sein konnte, und vom Hä߬ lichen, das nicht anders als schlecht sein konnte! Und war der Heampel nicht abscheulich häßlich? Er hatte ein Gesicht, das aussah wie eine Krampus¬ larve auf einem Vogelgesicht, einen herabhängenden Schnauzbart, lange, schlotternde Hände, krumme, dürre Beine und einen aufgeschobenen Rücken? Und dazu sein Buckelkorb, ohne den man ihn nie sah, und einen derben Stock, mit dem er in der Luft herum¬ fuchtelte, wenn wir ihn ärgerten? So kam es, daß wir seit jener ersten Begegnung den Hempel zu den Teufeln in Menschengestalt zählten, den man verfolgen und unschädlich machen müsse. Diese Stimmung gegen ihn verdichtete sich, als einige von uns zu Nikolo des darauffolgenden Jahres vom Krampus arg mitgenommen worden waren. Der wilde Sinn, denn die Häßlichkeit des Krampus in uns aufstachelte, anstatt beschwichtigte, übertrug sich auf unserer Abneigung gegen den Heampel. Mich wundert es heute, daß damals von unseren Eltern niemand aufmerksam wurde, wie hartnäckig und systematisch wir dem Heampel das bißchen Leben er war ein armer Einleger — schwer machten. Nach Weihnachten verfolgten wir ihn sogar unter dem Schutze der frühen Dunkelheit bis an sein kleines Häuschen, das an der äußersten Stadtgrenze, in der Nähe des alten Stadtgrabens lag. Nur der Umstand, daß wir uns doch ein wenig zu fürchten begannen, hielt uns vor Gewalttätigkeiten ab. Aber unser Rache¬ geist — wir glaubten mit einer Überzeugung, über die ich noch heute staune, die Kinder rächen zu müssen, die dem Hempel zum Opfer gefallen waren — schlief nicht. So kam das neue Jahr. An einem kalten Jänner¬ nachmittag waren meine Kameraden und ich am Eis¬ lausplatz, der vom altem Stadtgrabenbach mit Wasser versorgt wird, versammelt. Ach, was war das für eine wundervolle Eisbahn! Daneben lief die Stadtgraben¬ allee und die hohen Mauern der alten Stadtbefesti¬ gung schlossen den Teich gegen die Stadt hin ab. An jenem Tage waren alle anwesend, die sich zur Gruppe des „schnellen Hirsches“ — wir lasen bereits India¬ nergeschichten —, des langen Franz vom Nachbar¬ Fleischhauer, rechneten. Wir warteten nur noch auf Fortsetzung des Artikels auf Seite 828 825

Ein Welser Bauernkriegsroman Die Bauernstadt von L. Nowak A4. Fortsetzung Ja, es wäre vielleicht recht gut, wenn die Vero¬ Veronika geht gern da hinaus zu ihrer Nandl. nika einen braven Stiefvater bekäme, das sah sie ein. Aufgenommen wird sie im Bolzer=Haus immer freund¬ Aber sie konnte sich noch nicht recht vorstellen, wie sie lich, so auch heute. Da sitzen sie dann in der großen, wieder mit einem anderen Mann leben sollte. schönen Wohnstube und nähen und sticken mit der hatte nur einmal geliebt in ihrem Leben, und zwar Frau Bolzerin oder sie spielen ein bisserl mit der ihren Gatten. Er war ein seltsamer Mensch gewesen, großen Docken und dem schwarzen Kater. weich, und mehr Freund als Beherrscher, nur Ge¬ Die Docken ist ein Meisterwerk ihrer Zeit und hat fährte, nicht Befehlshaber. Er war auch ein Jahr viel Geld gekostet. Sie ist fast zwei Ellen hoch, hat jünger gewesen als sie; die Tatkraft war bei ihr ge¬ einen dauerhaften Lederkörper, einen Kopf aus Holz wesen — aber sie hatten so gut zueinander gepaßt geschnitzt und macht ein Gesicht „wie eine Dam sie hatten so schön miteinander gelebt und er war in Wie eine Dame ziehen sie auch die Mädchen an. allem so ganz der Rechte für sie gewesen. Staatskleider hat sie in allen Farben und prächtige Sabina war sich über sich selbst nicht so recht im Schürzen, die man jetzt immer mehr auch zum Putz Klaren. Eben weil sie eine selbständige Natur war trägt. Es sind freilich manch kostbare alte Reste für war sie nicht ungern unverheiratet und so unum¬ diese kleinen Prunkgewänder verarbeitet worden schränkte Herrin in ihrem Haus. Es mußte erst ein Frau Bolzerin gehört zu den Sparsamen, Wirtschaft¬ drohendes Ereignis kommen, das sie wieder an die lichen — aber was macht einer Docke das! Das ver¬ Seite des Mannes trieb. steht sie gar nicht. Sie sieht doch sehr vornehm drein. Ihre Ruhe und ihr Nachsinnen über die Vergan¬ Heißen tut sie „Anna Veronika", wie die zwei Freun¬ genheit konnten übrigens nicht lange dauern. Die dinnen zusammen. rückwärtige Geschäftstür ging wieder auf und das Der „Kadl“ ist kohlrabenschwarz und hat gelbe Töchterl trat herein, das gegenwärtige und zukünf¬ Augen mit gefühlvollem Blick. Er ist noch jung und tige Leben. spielt noch manchmal setzt er sich ans Fenster und „Mutter, darf ich jetzt zu meiner Nandl gehen?" blinzelt in die Februarsonne hinaus und macht ein Die Stimme klang so ähnlich der zarten Rede des ver¬ richtiges Katzenspitzbubengesicht. storbenen Gatten und Vaters und die Mutter sagte An diesem Nachmittag kam auch der alte Herr mild und freundlich „ja". „Aber geh' recht sittsam Bolzer, Anna Dorotheas Großvater, wieder zu ihnen und eingezogen auf der Straße, besonders, wenn du hinaus. Er kam oft, der alte Herr. Er hatte sich zur den jungen See siehst“, fügte sie noch bei und dachte Ruhe gesetzt, lebte vergnügt in seiner Austragsstube dazu, daß das Kind ja ohnedies brav und tugend¬ in der Traungasse und besuchte seine Kinder in der haft sei, freilich auch schön. „Und erzähle ja nichts von Vorstadt. Er ging gern in den Gassen der Stadt dem jungen See! Nit einmal der Nandl! Hörst du! herum, auch auf einen Schluck Wein in die Gasthäuser „Ja. und erfuhr viele Neuigkeiten. Geredet wurde jetzt „Draußen in der schönen, weiten Welser Vorstadt überall genug. hat Heinrich Bolzer, der Vater der lustigen Anna Der alte Bolzer setzte sich in die warme Wohn¬ Dorothea, ein schönes Haus und darin ein Korn= und stube zu den Frauen; Veronika lief nicht davon vor Mehlgeschäft. Manche Bürger haben sich schon da ihm; sie stand sich gut mit ihm und er neckte sie gern. draußen angebaut. Es ist hier lichter und freier, frei¬ Er mochte sie leiden, hatte sie doch seine Enkelin da¬ lich, wenn ein Feind kommt, liegt die Vorstadt offen mals halb aus dem Wasser gezogen. „Alsdann, vor deinem Fenster gibt's eine Nacht¬ Aber hell ist sie und lustig. Das Bolzer=Haus hat musika, schöne Jungfer“, begann er jetzt, „bis zu uns einen großen Garten. Andere Häuser grenzen noch an in die Traungasse hat man's gehört. Wiesen und Felder. Die Luft ist hier gut, die Stuben Das Mädel lachte. sind voll Sonne. Manch einer der Vorstädter hat auch „Was, was?“ fragte jetzt die Frau Bolzerin inter¬ einen Stall und Kühe darin. Es ist ein angenehmes, essiert. Bis zum Vorstadtplatz hinaus war die Mär halb ländliches Leben. derweil noch nicht gedrungen und von selbst wollte sie Veronika auch nicht erzählen. „Ah, es war nit so arg“, wehrte sie, „die Haupt¬ Für Weihnachten! sach ist, daß sie ordentlich gespielt haben! Das haben Mit wenig Geld Freude machen! Dabei gut, praktisch und vornehm golla * * * * * * * * * * * * * * * * * * gette * * * * * * * * * „Na, alsdann! Sixt, gefreut hat's dich halt doch! Fleurette für Tanzkleider....... 160 und 190 Bemberg impr................ Von wem's wohl gewesen sein mag, das Standerl .. 1.20 Schafwollstoffe und Strickware aller Art, Cuchar-Schals, Selbstbinder Wer wohl der große, junge Herr war?" zu staunend billigen Preisen. Veronika schwieg. Die Mutter hatte ihr's aufge¬ Seidenhaus Witt, Linz, Mozartstraße 4, nur im Halbstock Filiale Wels, Bismarckstraße 8. tragen. Das Stillsein der Herzensfreundin gegenüber 826

fiel ihr eigentlich schwer, aber sie hatte der Mutter Wort zu befolgen! Der Großvater erzählte nun die Ständchenge¬ schichte. Die Nandl sicherte übermütig dazu. „Das möcht' ich wissen, wer das gewesen ist! Dann kam Heinrich Bolzer, der Sohn und Vater, vom Geschäft herauf und die Männer redeten anderes, ernsteres. „Man hört jetzt auch Geschichten, die nicht gut klingen, berichtete der Alte dem Sohn. „Leuteln, seid's gescheit! Da in der Vorstadt heraußen, da kann's auf einmal was geben! Fahrt's ab mit dem Geld! Bringt's es in einer eisernen Truhen zu mir hinein! Ich stehl euch's nit und es hat gut stehn bei mir in meiner Stuben. Nur s Geld gut verwahren, ihr werdet's noch brauchen! Da in der Vorstadt is's nim¬ mer sicher! Ja, es kann so kommen, daß es nicht ein¬ mal mehr in meiner Stuben sicher is! — Dann in den Keller damit! „Das können wir ja tun", gab der Sohn zu „Wir können das Geld ja zu Euch bringen, Vater. Freilich, ich hab' keine solche Angst. Es kann ja doch wieder alles ruhig bleiben. „Acht geben! Gescheit sein! Sich vorsehen! Der Ferdinand geht's scharf an. Und wann man's recht be¬ tracht, kann man's ihm nit einmal gar so übel neh¬ men. Er hat schon was durchmachen müssen und er hat's jetzt auch nit leicht. Feindselig stehen ihm viele gegenüber. „Sollt' halt duldsamer sein gegen die Evangeli¬ schen!" meint der Sohn. „Ist leicht gesagt! Er hat hart raufen müssen um das Seine! — Ich bin evangelisch — aber sagen muß ich's doch: eine feste Hand hat er, der Ferdl, das muß man ihm lassen. Seinen Willen setzt er durch ist ein Mann! „Aber das Verpfänden, Vater!“ „Ja, der bayrisch Max! — Widerwillig haben ihm die Welser gehuldigt; es hat allerhand gegeben. Aber wenn man's recht betracht, ist er ein kluger, pflichtgetreuer Regent. Die Zeit ist schuld an vielem, die ist hart und fürchterlich. Wird wohl auch wieder anders wer'n. „Wär' wohl Zeit, daß's anders würde. „Die bayrischen Soldaten sind eine Landplag. Aber was kannst machen? — Der Kaiser selbsten ist dann bei uns gewest. Hat viel gekostet, der Empfang. Aber mir hat er nit schlecht gefallen, der Kaiser.“ „Aber der Herberstorf! „Der Herberstorf? Der hat auch wieder seine gu¬ ten Seiten! Hat er nit bisher sein Amt ordentlich ver¬ waltet? Hat er nit getan, was möglich war, uns die Sach erträglich zu machen? Und insbesondere den Bauern, den gemeinen Mann, hat er gelten lassen, hat gleiches Recht gewährt für alle! Dann ist's frei¬ lich anders kommen. Aber der Kaiser und der Kur¬ fürst wollen: mir sollen katholisch wer'n. Der Her¬ berstorf hat einen schweren Stand. Er ist ein geschei¬ ter Mensch, aber jähzornig. Der schlechteste noch lang „Abziehen sollen s', die Bayern.“ „Wern sie auch einmal. Alles geht vorüber. Is schon so viel vorübergangen, Gut's und Schlechts. Das beste wär' halt, es blieb ruhig!“ - Ruhe wollen alle Alten. Auch die Schwiegertoch¬ ter stimmt bei, die noch gar nicht alt ist, die Frau Margarete. „Ja, Ruh sollt bleiben. Lieber ertrag ich noch die Einquartierung als einen wirklichen Krieg!“ Fortsetzung folgt Hofrat Hans Commenda der bekannte Linzer Schulmann und Heimatforscher, feierte am 23. Dezember seinen 80. Geburtstag. Er wirkte als Professor und Direktor der Realschule in Linz und veröffentlichte eine Reihe von wissenschaftlichen Arbeiten, besonders aus dem Fache der Naturwissenschaften. Seine „Materialien zur lan¬ deskundlichen Bibliographie Oberösterreichs“ sind ein unentbehr¬ liches Nachschlagewerk jedes Heimatforschers geworden 827

Schlossermeister Georg Gstöttner in Linz, ein aufrechter Katholik, ist am 20. Dezember 90jäh¬ rig gestorben Fortsetzung des Artikels „Der Heampel“ von Seite 825 die kleine Mizzi, der Schwester des dicken, gutmütigen Pepi, die wir alle ins Herz geschlossen hatten und der wir heute die Kunst des Schlittschuhlaufens beibrin¬ gen wollten. Vom Kirchturm schlug es eben vier Uhr. Da entdeckte der blonde Hans vom Gasthof „zur eisernen Hand, den Hempel, der langsam die Allee herabkam. Gespannt schauten wir ihm entgegen Irgend etwas lag in der Luft, das sich nun lösen mußte. Der lange Franz machte Witze, um unsere aufsteigende Angstlichkeit zu verdrängen und wir scharten uns wie eine Herde aufgeregter Schafe um ihn. Mit einer Kaltblütigkeit, die wir alle anstaunten und die unsere Bewunderung für ihn ins Unge¬ messene hob, befahl er: „Angriff zuerst mit Schnee¬ ballen, dann nach Notwendigkeit mit Eisbrocken Uns schauderte gelind. Das prickelnde Gefühl der Angriffslust aber gewann über unser Gewissen die Herrschaft, dazu kam noch die Erkenntnis, daß es ja gewissermaßen ein Gericht für die unschuldig durch den Hempel dahingeopferten Kinder galt, von denen wir freilich nur unbestimmte Vorstellungen hatten. Denn selbst der lange Franz hatte uns noch keine be¬ stimmte Namen nennen können. Immer näher kam der Ahnungslose. Schon hoben sich unsere Hände, um die vorbereiteten Wurfwaffen auf ihn loszulassen, da geschah etwas Unerwartetes. Von der anderen Seite der Allee lief in diesem Augenblick die kleine Mizzi auf den Eisplatz zu. Jetzt mußte sie mit dem Heampel zusammentreffen. Und sie fürchtete ihn doch so sehr, denn wir hatten sie in 828 das teuflische Vorleben des Heampels eingeweiht. Das mußte verhindert werden, daß er sie erschreckte. „Los!“ befahl der lange Franz. Acht feste Buben¬ hände schleuderten festgefrorene Schneekrusten auf das herankommende Männlein. Klatschend fielen die Brocken auf den Buckelkorb und einer davon traf den Hempel an den Kopf. Er schien zu bluten. Aber was war mit der Mizzi? Furchtbarer Schreck lähmte uns. Ein Eisstück hatte sich anscheinend bis zu ihr ver¬ irrt und sie am Kopf getroffen. Sie war lautlos auf den hartgefrorenen Alleeweg hingefallen. Ehe wir noch wußten, was jetzt geschehen sollte, war der Heampel schon bei dem kleinen Mädchen. Nahm seinen Buckelkorb ab und kniete nieder. Un¬ schlüssig sahen wir zu. Mühsam hob der Heampel die kleine Mizzi auf und legte sie behutsam in seinen großen Korb, nahm ihn wieder auf den Rücken und stapfte keuchend davon, ohne uns nur eines Blickes zu würdigen. Ihm selber tropfte langsam das Blut von der Stirne. Um Gottes Willen, wohin ging der Heampel mit unserer kleinen Freundin? Hatte er Böses mit ihr vor? Wir glaubten noch immer nicht den hilfreichen Gesten und sorgenden Blicken, die wir eben am Hempel beobachtet hatten. „Nachkommen!“ sagte der lange Franz. Nun wußten wir auch schon, wohin der Heampel mit sei¬ ner kleinen Last ging. Zu seinem Häuschen, das nicht weit vom Eislaufplatz lag. Wir folgten ängstlich und aufgeregt etwa hundert Schritte entfernt nach. Kein Mensch hatte außer uns den Vorgang bemerkt, denn alles hatte sich lautlos abgespielt. Da sperrte schon der Heampel die Haustür auf und verschwand im Häuschen. Nun eilten wir rasch nach und belagerten vorsichtig die zwei kleinen Fen¬ ster. Doch, was wir jetzt sahen, warf alles über den Haufen, was sich in uns an eingeredetem Hasse und bösen Vorurteilen gebildet hatte. Der Heampel hatte Klein=Mizzi auf sein armseli¬ ges Bett gelegt und rieb mit einer Flüssigkeit ihre Stirn. Da schlug sie die Augen auf. Erst waren sie groß und erschreckt, als sie den Heampel über sich gebeugt sah, dann aber sagte der Heampel etwas, was wir nicht verstanden und ein frohes Lächeln glitt über ihr blasses Gesicht. Und wie in plötzlicher Eingebung schlang sie ihre Armchen um seinen Hals und küßte seinen struppigen Kopf. Der Heampel aber weinte leise. Wir sahen den langen Franz, unseren Anführer, böse an. Stumm stand der bei uns am Fenster und schlug die Augen nieder. Etwas Schweres kämpfte in ihm! Das erkannten wir an seinem zuckenden Gesicht. Dann sagte er barsch: „Wer noch etwas gegen den Heampel hat, kriegt es mit mir zu tun! Da löste sich der böse Bann von unserer Seele. Der lange Franz und ich nahmen uns an der Hand und betraten das Häuschen des Heampel. Er hörte uns nicht, als wir eintraten. Wir wollten reden, brachten aber keinen Laut heraus. Er aber verstand die bittende, stumme Sprache unserer Augen: „Gehts heim, Kinder“, sagte er, „und glaubts

Nach vielstündigem Hungern 2 bis 3 Kaffeelöffel voll in eine Tasse trinkwarmer soll uns das Frühstück für die erste, meist schwerere Milch, setzt nach Belieben Zucker zu und ein kraft¬ Hälfte des Arbeitstages stärken. Nährwertlose und spendendes Frühstück von höchstem Gesundheitswert minderwertige Getränke vermögen diese Aufgabe nicht ist fertig. Probieren Sie eine Zeitlang eine Tasse zu erfüllen. Das kann nur ein Nährgetränk, das wohlschmeckende Ovomaltine zum Frühstück und Sie sämtliche Aufbau=, Kraft= und Ergänzungsstoffe im werden den Forderungen des Tages besser Herr als richtigen Verhältnis und in hochkonzentrierter, aber zuvor. 1 Portion Ovomaltine (= zirka 2 Kaffeelöffel) dennoch leicht verdaulicher Form enthält, wie Ovo¬ kostet aus der Familienpackung nur 15 Groschen. maltine. Ovomaltine ist rasch zubereitet. Man streut schwarzes Tier über unser Herz und machte uns un¬ von heut an, daß auch der Heampel nur ein Mensch glücklich und froh zugleich. Wir ahnten dunkel von ist, ein armer Mensch den Schönheiten einer Seele, die in einen häßlichen, Dann hob er die Mizzi, die schon pumperlgesund verkrüppelten Körper gebannt ist. war, vom Bett und übergab sie uns. Von draußen Der Heampel blieb uns Offenbarung und Sym¬ starrten die Gesichter der Kameraden durch die Fen¬ bol unserer Kindheit seit jenem Tage. sterscheiben. Wir konnten noch immer nicht reden, Heute ist der Hempel schon lange tot, aber zu¬ aber wir weinten leise und gaben dem Heampel die weilen glaube ich zu sehen, wie sein kranker, ver¬ Hand. schrumpfter Körper durch die Stadt meiner Jugend Es war schon fast dunkel, als wir alle heimzu¬ humpelt. In solchen Augenblicken erlebe ich wieder schlichen, Keiner sprach ein Wort. Nur die Mizzi meine Kindheit. schwärmte vom Heampel. Beschämung kroch wie ein GRÖSSERE HEIMATKUNDLICHE BEITRAGE DES JAHRGANGES 1932 Die Ziffern geben die Seitenzahl an Leinölgewinnung. Die Verwertung des Lein¬ Das Volkskundemuseum in St. Pantaleon im samens. Franz Frühwirth Innviertel. Pfarrer Johann Veicht¬ 2, 34, 146, 178, 242 bauer 232 Schloß Klamm bei Grein. Martin Kurz Sprüche in den Herbergsbüchern des Handwerks Wie die Karmeliten an die Linzer Landstraße der Buchbinder in Steyr. Dr. Gustav Gu¬ kamen. Interessante Einzelheiten aus der 246 genbauer Klosterchronik. Dr. Franz Pfeffer. Zur Erneuerung der Kirche in Kirchschlag bei Papstfahrt durch Oberösterreich. Vor 150 Jahren: Linz Der einzige Besuch eines Papstes in unserer 175 Jahre Barmherzige Brüder in Linz. Inter¬ 258 Heimat. Dr. Franz Linninger essantes aus der Klosterchronik Von der Ritterordenskommende zum Priester¬ Reportage aus Steyr vor 90 Jahren seminar. 5 Bilder aus der Baugeschichte des Die Quelle am Seegrund Zur Einweihung des Linzer Seminar. Aus dem Leben eines Bergsteigers. Zum 70. Ge¬ Neubaues am 21. April. Dr. Fr. Pfeffer 262 burtstag Hans Hernlers, Gmunden Die große Orgel im Stift St. Florian. Zur Voll¬ Wie eine Zeitung entsteht. Bildbericht aus der endung des Umbaues der Bruckner=Orgel. Dr. Franz Linzer Preßvereinsdruckerei. 274 Dr. Franz Linninger 84, 102, 118, 133, 150 Pfeffer Anton Bruckner und die große Orgel zu Sankt Lichtmeßzeit — Wanderzeit. Bilder vom Dienst¬ Florian. Anton Riegl botenumzug im Innviertel. Hans Wei¬ Hundert Jahre Kinderbewahranstalt in Linz. Ein rathmüller zweifaches Jubiläum der ältesten Linzer dem Volkslied durchs Jahr. Annemarie Mit Kinderbewahranstalten Commenda 120.000 Kilogramm Samen werden in den Bo¬ Der Kornenne wird gebrannt. Bilder vom Schnaps¬ den gesenkt... Zuckerrübenanbau in Ober¬ brennen im oberösterreichischen Bauernhaus. 304 162 österreich Hans Weirathmüller Maibaumsetzen. Ein oberösterreichischer Das Weißenwolffhaus auf dem Linzer Haupt¬ Das Volksbrauch. Dr. Adalbert Depiny platz Ein Mühlviertler Maibaum. Neun Bilder aus Palmsonntag im Mühlviertel. Dr. Adalbert De¬ Loibersdorf bei Hagenberg. Dr. Franz piny Pfeffer Nach Feierabend. Bilder aus einem Innviertler Zur Geschichte der Post in Enns. Ein Beitrag 210 Bauernhaus. Hans Weirathmüller zur Geschichte des Postwesens in Oberöster¬ Das Steyrer „Kidl“=Quarteil. Carl Watzinger 219 312 reich. Konrad Rauch Der „Mühlviertler Weizen.“ Bilder von der Ein Dorf spielt. Besuch beim Christophorusspiel Flachsarbeit im Mühlviertel. Franz Früh¬ in Lacken. Tina Pfeffer. 226 wirth

Weitersfelden in Geschichte und Sage. Franz Merkwürdige Fels- und Bergformen in Ober¬ Frühwirth 328, 344, 354 österreich. Josef Pöttinger 466, 485 Die von der Scholle. Schöne Bilder von Bauern Ein oberösterreichischer Wallfahrtsort jubiliert. und Bäuerinnen. Dr. Franz Pfeffer 339 Am 14. und 15. August wird das 300jährige Ein Alt=Urfahrer erzählt... (Michael Achleitner) Kirchenjubiläum von Maria Scharten ge¬ Dr. Franz Pfeffer. feiert. Josef Leitner Der katholische Gesellenverein in Wels. Geschicht¬ Der Totenwagen. Aus dem Leben berichtet von licher Rückblick anläßlich der Weihe des Dr. Schröckeneder neuen Kolpinghauses in Wels. Karl Hackl 370 Das Kriegergedächtnisfresko in Vöcklabruck. Die Ent¬ Goldene Hochzeit. Bild und Wort von einem stehung eines monumentalen heimischen Feste in einer kleinen Stadt. Heinz Ro¬ Kunstwerkes. Dr. Hans Würtz 498. senau Biedermeier-Eisenbahn. Acht Bilder von der Johannistrunk ... Zur Sonnwendzeit erwacht ältesten österreichischen Eisenbahn. Zur Hun¬ der Eferdinger Metkeller Ein alter dertjahrfeier der Eröffnung der Pferdebahn Volksbrauch feiert Auferstehung. Heinz Ro¬ Linz-Budweis. Dr. Franz Pfeffer 501 senau 386 Mondsee und seine austro-amerikanische Musik¬ „Wer hat dich, du schöner Wald, aufgebaut...?“ hochschule. Ludwig Hagetswallner 520 Bilder von der Waldpflanzenabgabe in den Sonntagsausflug nach „Amerika“. Besuch in der Forstgärten des Bezirkes Braunau. Ernst Wilheringer Auen. Dr. Franz Pfeffer. 530 402 Fraydenegg Wanderung durch Alt=Linz. Annemarie Com¬ Eine alte Braunauer Industrie. Zum 150jährigen menda 534 Bestand der Spritzenfabrik und Glocken¬ Wiedererweckter Barock: Der Kreuzaltar in Haag gießerei Gugg. Anton Bayer. 537 am Hausruck. Leopold Böck Bischofsbesuch und Firmung. Bildbericht über Erntezeit — heiße Zeit. Eine Bilderfolge aus einen oberösterreichischen Firmungstag. Tina dem Innviertel. Hans Weirathmüller 546 Pfeffer Pöstlingberg-Bilderbuch. Zehn Bilder aus der Das Schießwesen in Enns. Zum 17. oberöster¬ Lebensgeschichte unseres volkstümlichsten reichischen Landesverbands= und Jubiläums¬ Heimatberges. Dr. Franz Pfeffer. 562 425 schießen. Konrad Rauch Die elf Abwehrschlachten am Isonzo. Mit beson¬ Vom Werden einer Brücke. Zur Vollendung der derer Berücksichtigung der Kämpfe um den Ennser Straßenbrücke. Ingenieur Rudolf Monte San Gabriele im August und Sep¬ Brameshuber tember 1917 — Zum 15. Jahrestag. Inge¬ Beim Turmuhrmacher. Dr. Franz Pfeffer nieur Rudolf Brameshuber 578 Aus der Brandchronik von Hofkirchen im Mühl Oberösterreichs jüngster Markt. Bilder von der kreis. Dr. Karl Kundrath Markterhebungsfeier in Ried in der Ried¬ Primiz. Elf Heimatbilder aus Zell bei Zellhof mark. Dr. Franz Pfeffer 594 Tina Pfeffer Piberstein bei Helfenberg. Martin Kurz 610 Die Goldpfandbriefe Oberösterreichischen Landes=Hypothekenanstalt bieten sichere Geldanlage nn und durch günstigen Kurs dauernd gute Verzinsung Auskünfte am Schalter und durch die Direktion, Linz, Steingasse 4 Werben Sie für das „Heimatland“ bei Bekannten und Heimattreunden! 830

Der Kammacher. Ein sterbendes Gewerbe Technische Kulturdenkmale in der Heimat. Doktor Franz Pfeffer. 632 Eine Floßfahrt auf der Enns, Georg Böhm Vom ehemaligen „Mesnerhaus“ in Linz. Ein Beitrag zum Goethe=Jahr. Dr. M. Fank¬ hauser Auch ein technischer Veteran — der alte „Dresch¬ dampfer". Hans Weirathmüller Rund um die Kartoffel. Eine zeitgemäße Plau¬ derei. Tina Pfeffer. „Subiaco“-Kremsmünster. Das neue Mutterhaus 663 der Oblatenschwestern vom hl. Benedikt. Alte Uhren im oberösterreichischen Landes¬ museum. Dr. Hermann Übell. Das „Nichts“. Über ein altes Heilmittel. Alois 680 Topitz Eine Bilderfolge aus der Preßvereinsbuchhand¬ 688, 699, 719, 731. lung. Tina Pfeffer 748, 762, 798, 810 9000 Fische wurden markiert. Wie weit wandern Interessante Arbeiten in unsere Fische? St. Peter, Alkoven und Mitterkirchen. Dok= 690 tor Franz Pfeffer Hirtenleben. Ein Herbstbild aus der oberöster¬ reichischen Dorfheimat. Heinrich Hag¬ 694 leitner Aus der Geschichte des Obstbaues in Oberöster¬ 706, 726, reich. Karl Karning. Der „Buttermann“. Ein aussterbender Beruf. Hans Weirathmüller Ein Dorf wird wieder aufgebaut. Bilder von Nadelbach bei Weitersfelden. Franz Früh¬ wirth O.-O. LANDES BRANDSCHADEN¬ VERSICHERUNG ANSTALT Linz, Herrenstraße 12 Satzungsmäßige Leitung: Die oberösterreichische Landesregierung Wenn Berge stürzen. Eine Salzkammergut=Er¬ 742 innerung. M. P. Hahn Allerlei von der Kranewitten. Adolf Topitz 754 Unsere Mitarbeiter: 756 Leopold Arthofer 776 Wilhelm Auffermann 799 Fritz Müller=Partenkirchen 823 Franz Braumann Ein Wetterkreuz ragt mitten im Feld. Ein Inn¬ viertler Stimmungsbild. Hans Weirath¬ müller Jahre Welser Studentenkongregation. Zum 8. Dezember Ein Bettlerverzeichnis aus der Zeit der Türken¬ kriege. Der Bruder Pfortner von Baumgar¬ tenberg berichtet. P. Dionys Gmeiner 773 sieht moderne Architektur aus. Der Neubau der Linzer Tabakfabrik Arbeit als Heilmittel. Ein Besuch in der ober¬ österreichischen Landesheilanstalt Niedernhart. Dr. Franz Pfeffer Innviertler Sänger. Dr. Josef Haimerl. An der Wiege der Christbaumkerze. Wie entsteht unser schönster Christbaumschmuck? Bild¬ bericht aus einer oberösterreichischen Kerzen¬ fabrik Die Bründlkirche bei Leonfelden. Eine oberöster¬ 806 reichische Wallfahrtsstätte. Franz Jäger Ein interessantes Bild aus dem Hallstätter Salz¬ 809 berg Das Steyrer Kripperl. Eine oberösterreichische 820 Berühmtheit. Dr. G. Goldbacher 66.000 Mitglieder, 3800 Sterbefälle, S 735.000 ausgezahlten Sterbegeld verzeichnet mit 31. Juli 1932 die Caritas-Sterbevorsorge Linz Nach solchen prächtigen Erfolgen gibt es nur eine: Ich trete auch beil Auskunft bei den Pfarrvertretern, bei den hochw. kath. Pfarrämtern und bei der Caritas-Sterbevorsorge Linz, Klammstr. 1, Telephon 7579 831

Aufnahme: Breitwieser=Grieskirchen Alter Weber aus Meggenhofen Der im vergangenen Herbste verstorbene Weber Josef Kroiß („Gstöttenpoit“ in Meggenhofen) Auch eine Bruckner=Orgel Als die Orgel der Pfarrkirche Perg, erbaut vom Orgel¬ bauer Franz Meindl in Ybbs, am 20. Juni 1863 der Pfarrge¬ meinde übergeben wurde und die Einweihung der neuen Orgel statt¬ fand, wurde der Hoforganist und damalige Domorganist Anton Bruckner gebeten, den wußlauischen Festakt, sowie auch die Orgel¬ probe vorzunehmen. Anton Bruckner wird gerne dieser Einladung gefolgt sein, wurde er ja von seinem Freunde, dem damaligen Bürgermeister Karl Terpinitz dazu gebeten. Weiters verband Bruckner mit Perg und somit auch mit der Perger Orgel die innige Freund¬ schaft mit Oberlehrer Franz Kirchberger. Für die Nachwelt von Bedeutung aber ist die Bekanntschaft des großen Tondichters mit dem Perger Lederermeister Josef Dirnhofer. Verdanken wir doch die¬ sem Zusammentreffen die Entstehung des Perger Präludiums im Jahre 1884. Josef Dirnhofer besuchte im vorgenannten Jahre die Bayreuther Festspiele. Auf der Fahrt traf er mit Anton Bruckner, der seine Schüler auch dorthin führte, zusammen. Die Beiden verband nach kurzer Zeit eine rege Unterhaltung und am Schlusse des Zu¬ sammenseins bat Dirnhofer den großen Meister um ein Orgelstück. Bruner versprach, nach den Bayreuther Festspielen etwas zu schicken und so bekam Dirnhofer das Präludium mit einem herzlichen Be¬ gleitschreiben Fritz Heigelmayer, Perg Die Gallia des Mate¬ hat die Hilfe ständig zur Hand und vieles wird zu ihrer Gene¬ sung aufgeboten. „Gegen die Nervosität meiner Frau habe ich viel versucht, schreibt Dr. Karl B., Berlin, aber erst Biomolz brachte Wohlbehagen und Beruhigung. A

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