NSDAP Kreisleitung Steyr, Heimatgrüße, April 1941

Ortsgruppe Skeyr-Ennsleike Unser Parkeiheim Inmitten -unserer Ortsgruppe auf -der Ennsleite steht das ehemalige Kinderheim. Das einzige Gebäude in der ganzen Ortsgruppe mit einem größeren Saal. 1938, bei der Machtübernahme, hatten wir schon den Wunsch, aus diesem Haus etwas zu gestalten. Wer noch mußten wir warten. Erst im Herbst 1939, nach Kriegsaus ­ bruch. mit den vielen einschneidenden Veränderungen war die Möglichkeit gegeben, die nicht a-us-genützten Räume einer besseren Verwendung zuzusühren. Durch Vermittlung der Kreisleitung wurde uns damals das Gebäude überantwortet. Ein MTV.-Kindergarten sollte errichtet, weitere Räume zur Dienststelle und der Saal für Herbst 1939. Das Gebäude ein gelber Kasten, verwahrlost, ohne Umzäunung Gemeinschafts,zwecke ausgestaltet -werden. Das war nun keine leichte Aufgabe für uns, denn alles sah ein bißchen hergenommen aus. Der freie Platz vor dem Haus ver ­ wahrlost, ohne Umzäunung. Das Haus ein -gelber Kasten; quer über die Stirnwand ein breiter weißer Streifen. Weißer Sqstemkalk. der seine Aufgabe nicht mehr ganz er ­ füllt. Leichl durchschimmernd, kann man es schon wieder sehen. Ein großes Hakenkreuz und Heil Hiilsr. Die Er ­ innerung an nächtliche Malkolonnen in der Kampfzeit. Und der Saal erst! Ein kalter, nüchterner Raum, ver ­ schmutzt und verdreckt. An der Stirnwand eine gemalte Landschaft als Theaterhintergr-und mit grell hervorleuchten ­ den weihen Flecken. Verschmierte Löcher, entstanden durch die Fleißarbeit waffenfuchender Heim-wehrmänner im Jahre 1934. Und das alles so lassen, mit all diesen Zeichen des Verfalles in Benützung nehmen? Kommt ja -gar nicht in -Frage. Aber verdammt noch einmal, es ist ja Krieg mit allen einschneiden-den Maßnahmen, mit Kontingent ­ scheinen, Verordnungen, lauter Notwendigkeiten. Werden wir das schaffen? Es muß einfach gehen. „Alle Mann an ­ getreten. So, da hast du Krampen und Schaufel. Gehsteig und Platz Herrichten! Los!" Und da sind unsere Maurer, unsere Tischler, lauter Politische Leiter, und auf geht's. Ein Klopsen, ein Hämmern, Graben -und Betonieren be- Bühnengestaltung für eine Kundgebung ginnt. Hunderte und taufende Arbeitsstunden werden nach -schwerem Werktag freiwillig in der kargen Freizeit ge ­ opfert, und langsam ändert sich das Bild. Das Haus steht in reinlichem Weiß da. Rote Umrahmung -umgibt sauber gestrichene Fenster und Türen. Grünanlagen entstehen, der Platz wird -geebnet und in groben Umrissen zeichnet sich die endgültige Gestaltung ab. Der Sommer kommt, in Strömen fließt der Schweiß. In ­ zwischen hat der Stoßtrupp „Tischler", Politische Leiter mit hervorragenden handwerklichen Tischlerferti-gkeiten, die Innenausstattung vorw-ärtsgetrieben. Die kahlen, nackten Mauern verschwinden, Holzverschalungen bedecken -die Wände. Der Raum wird auf einmal gemütlich -und wär ­ mer und bietet mit der glatten Bllhn-en-umrahmunq einen netten, sauberen Anblick. Das dunkelbraune Holz, die roten Kanten -und Leisten in Verbindung mit dem dunkelgrünen Vorhang der Bühne und den weißen, in Edelputz gehalte ­ nen Mauerflächen, bilden einen harmonischen Zusammen- klang der Farben. Über jedes Stück Holz, jede Elle Stoff, jeden Sack Zement wäre eine Geschichte zu erzählen, wie es gelang, inmitten des Krieges dies alles zu beschaffen. In normalen -Friedens ­ zeiten, mit genügend Geld ist ja weiter nichts dabei. Aber im Kriea-e wird das ein Kampf mit scheinbaren Unmöglich ­ keiten. Aber ausgeben? Ach wo, es ist im Grund ein Ge- d-uldspiel, erfüllt' von Plänen, Besprechungen, Verhand ­ lungen, ergebnislosen Laufereien, platzendem Ärger und am Ende doch von Erfolg gekrönt. Wenn ich nur daran denke, wie lange es gedauert hat, den schweren Plüschvorhang für die Bühne zu erhalten. Wie ­ viel Anstrengung ist da im leeren Raum verpufft, bis end ­ lich auf lächerlich einfache Weise, ohne Geld und ohne Be ­ zugschein, der abgelegte Vorhang vom Kino Einzug hielt. Aber auch viel Entgegenkommen war dabei. 1940, Südseite des Heinis mit Grünanlagen Die Betriebsleitung der Steyr-W-er-ke hat -viel geholfen durch die Verstellung von Abfallholz und Erlaubnis der Maschinenbenützung für unsere Tischler. Von einem naheliegenden Bauplatz weg wurde uns freund ­ lichst gestattet, für -unsere Zwecke eine Betonmischmaschine leihweise zu entführen. Ein paarmal am Samstag und Sonntag rasselt und hustet der -kleine -Motor und mischt uns Material. Über kurz ist ein sauberer Betonplattenweg rund um das Heim fertig. Und eines Tages ist es so weil. Der Dienstbetrieb wird in den neuen Räumen ausgenommen. Mancher, der da kommt und weiß, wie das Heim früher ausgesehen hat, er sieht und vergleicht, er staunt und es bleibt ihm sozusagen der „Spirzerling" weg. Und nun ist jeden Tag irgendwas los. SA., HJ., BDM., NSW., NSF., D-AF. halten ihre Dienstappelle und Be ­ sprechungen ab. Ein klein bißchen stolz sind wir an dem Tag, da Reichs- hauptamtsleiter Friedrich vom Sta-be Heß und unser Gau ­ leiter zur Besichtigung kamen und Worte -der Anerkennung fanden. Die Ortsgruppe hat nun endlich ein Heim mit einem wür ­ digen Raum für Gem-einschaftsappelle. Die Partei eine ordentliche Dienststelle und die Mütter -Gewähr, daß ihre 8

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