7 OÖ. Landesmuseum (Jutta Leskovar) organisiert und finanziert, ermöglichte 2007 die minutiöse Untersuchung mit modernsten Methoden. Vor Grabungsbeginn prospektierte man die Schanze mittels Georadar und Geomagnetik, sodann wurden zwei Grabungsschnitte durch den Erdwall angelegt. Funde und Befunde reichen nicht weiter zurück als ins 17. Jahrhundert. Ein „keltischer Ursprung“ ist damit hinfällig, höchstwahrscheinlich datiert die Schanze aus der Zeit der bayrisch-österreichischen Grenzkonflikte während des Spanischen Erbfolgekrieges (1701–1714).12 KG. undOG. Lochen, VB. Braunau Burgstall Pfaffstätt (Siedelberg) A/31/2 Siedelberg: Auf einer aus dem Hange vorspringenden Zunge befindet sich die Erdsubstruktion einer kleinen Burg (Parz.Nr. 964), KG. Pfaffstätt, Flurname „Burgstall“, aber auch „Schatzgrube“ genannt. Obwohl keine direkte Beurkundung vorliegt, wird nahezu allgemein angenommen, dass dies die Erstanlage von Pfaffstätt gewesen ist. (Originaler Datensatz nach N. Grabherr). Grabherrs Definition dieser Wehranlage als „kleine Burg“ ist unzutreffend. Die Anlage stellt keine kleinflächige, befestigte Burg im Sinne eines hochmittelalterlichen Adelssitzes dar, sondern eine pole einwandfrei der mittleren Bronzezeit zu.9 Mahr nahm seinerzeit auch an der Wehranlage „Ratishof“ eine Probegrabung vor, die ebenfalls bronzezeitliche Funde ergeben hatte. Man kann daher mit einer gewissen Sicherheit davon ausgehen, dass Nekropole und Befestigung in engem Zusammenhang stehen und in der gleichen Epoche, nämlich in der mittleren Bronzezeit, entstanden sind. KG. und OG. Überackern, VB. Braunau (Ratzlburg, Ratishof) KG. Ranshofen, SG. Braunau, VB. Braunau (Rothenbuch) Viereckschanze bei Lochen (Keltenschanze) A/19/2 Schanze: Nächst der O. Stullerding, KG. Lochen, beim Haus Nr. 1 (Hs-Name: Süßpoint) in einerWaldparzelle (942–944) das Erdwerk einer Viereckschanze mit vorgelegtem Spitzgraben; keine Beurkundung. (Originaler Datensatz nach N. Grabherr). Begutachtung und Vermessung des quadratischen Gebildes durch den damaligen Prähistoriker des OÖ. Landesmuseums Josef Reitinger ließen in den 1960er-Jahren sofort eine sogenannte „Keltenschanze“10 vermuten. Es ist das eine volkstümliche Bezeichnung für die vor allem in Bayern und Baden-Württemberg häufig anzutreffenden Reste viereckiger keltischer Wallanlagen. Lange Zeit als Kultbezirke interpretiert, werden sie von der Wissenschaft inzwischen eher als einstige landwirtschaftliche bzw. feudale Objekte (Gutshöfe/ Herrensitze) angesehen.11 Ein Gemeinschaftsprojekt, von den Universitäten Salzburg (Raimund Kastler) und Bangor-Wales (Raimund Karl) sowie dem 9 Heinz Gruber, Die mittelbronzezeitlichen Grabfunde aus Linz und Oberösterreich. Linzer Archäologische Forschungen, Linz 1999, 128 ff. 10 Josef Reitinger, Oberösterreich in ur- und frühgeschichtlicher Zeit. Linz 1969, 234 ff. (mit Vermessungsplan). 11 Vgl. Günther Wieland, Keltische Viereckschanzen – einem Rätsel auf der Spur. Stuttgart 1999. 12 Jutta Leskovar, Martina Reitberger, Klaus Löcker, RaimundKarl, FundberichteÖsterreichs, Band 47, 2008, 642.
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