OÖ. Heimatblätter 2011 Heft 1/2

6 deutet Verschiedenes darauf hin, dass es sich bei der namenlosen Anlage um Burg Rothenbuch handelt. Etwa 1,5 km flussaufwärts wiederum findet sich auf einer Schotterterrasse oberhalb des Inn eine weiträumige Abschnittsbefestigung, genannt „Ratishof“. In unmittelbarer Nähe der schon von der Struktur her wohl als urgeschichtlich interpretierbaren Befestigung erstreckt sich eine Nekropole von etwa 20 Hügelgräbern, die bereits 1917 durch Adolf Mahr archäologisch untersucht worden war. Seine Resultate weisen die Nekroso ein ansprechendes Freilichtdenkmal, das kulturell interessierte Wanderer und Radfahrer gern besuchen. Eine weitere Anlage des Hochmittelalters, die mit den Herren von Rohr in Verbindung zu bringen ist, liegt etwa 2 km flussabwärts der Ratzlburg zwischen den Ortschaften Ober- und Unterrothenbuch. Hier wurde aus der Hochterrasse des Inn durch Ausheben von Gräben das Kernwerk einer Burg herausgeschnitten. Eigenartigerweise waren die Bauarbeiten nach Errichtung der Hauptburg zum Stillstand gekommen, denn eine Vorburg oder ein Wirtschaftsbereich lassen sich nicht ermitteln.8 Trotz des „unfertigen“ Zustands und fehlender archäologischer Belege 8 Marianne Pollak, Mittelalterliche Wehranlagen und Herrensitze im VB Braunau am Inn. Bundwerk, Heft 14, Ried 1999, 39. Ratzlburg: Fundamentreste des achteckigen Turmes. Foto: Wolfgang Klimesch

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