67 milie Kemetmüller (beides auf dem Taborfriedhof in Steyr).15 Während Blümelhuber bis zum ErstenWeltkrieg – ausschließlich in der Tradition des Historismus – auf Formen der Gotik und der Renaissance zurückgegriffen hatte, war bei Hans Gerstmayr das Formenrepertoire des Sezessionismus von Anbeginn Bestandteil der künstlerischen Auseinandersetzung.16 Die Herstellung von Originalschmuck aus Stahl, auch unter der Bezeichnung „Steyrer Volksschmuck“ geläufig, brachte er während seiner Mitarbeiterzeit im MeisterAtelier als seine ureigenste Schöpfung und künstlerische Errungenschaft ein:17 Im Auftrag Michael Blümelhubers schuf er gemeinsam mit Ferdinand Anders ein Armband als Hochzeitsgeschenk für die Kaiserin Zita von Österreich-Ungarn,18 es folgte ein dreiteiliger StahlschnittAnhänger für Sophie von Hohenberg, bestehend aus einer Aureole, einem geflügelten Puttoköpfchen und dem Herzen Jesu mit der Dornenkrone (offenbar nach dem Vorbild des Haupt15 Vgl. Watzinger (1982a), S. 80 (mit Abbildung des Grabmals der Familie Herzig) und S. 125. 16 Vgl. in diesem Zusammenhang die Bemerkungen Helmuth Gsöllpointners in: Gsöllpointner (1996), S. 179. 17 Watzinger – Kutschera (1965), S. 105. Hans Gerstmayr hat wahrscheinlich die Herstellung von Schmuck aus Stahl gewissermaßen in das Meister-Atelier eingeführt. Wie aus Pudor (1915), S. 163 (mit Abb.) hervorgeht, hat Michael Blümelhuber der Publikation von manchen Objekten des so genannten „Steyrer Stahlschmucks“ wie des Colliers für Adele Döttlinger, da diese gewissermaßen unter seiner Ägide in dem von ihm geleiteten Meister-Atelier entstanden, als Arbeiten von eigener Hand offenbar zugestimmt. Vgl. auch Gross – Lettner (2008), besonders den Abschnitt Ausstellungsobjekte Nr. 1–26 auf S. 18–28. 18 Watzinger (1982a), S. 92 f. (mit Abb. auf S. 92). Hans Gerstmayr: Jagdmesser fürMaximilianWalzel Ritter von Wiesentreu. Detail: Jagdgöttin Diana mit dem Bogen. Vor 1910.
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