OÖ. Heimatblätter 2011 Heft 1/2

64 Anton Kaiser7 besuchte er an der Staatsgewerbeschule in der Schellinggasse 13 (Erster Wiener Gemeindebezirk) auch die Kurse für Modellieren, Treiben und Ziselieren sowie Anatomie. Sein Gesellenstück, den Avers einer Medaille mit einer allegorischen Darstellung und der Aufschrift „per industria opes“,8 fertigte Hans Gerstmayr 1899, und unmittelbar darauf sollte ihm seine Gesamtleistung an der Fachschule für Graveure und Goldschmiede die ‚Silberne Medaille der niederösterreichischen Handels- und Gewerbekammer‘ als erste offizielle Auszeichnung eintragen. Bereits im nächsten Jahr wurde ein von Gerstmayr in Stahl geschnittener Prägestempel mit einem Ersten Preis, der ‚Genossenbeschule. Die Denkmäler für den Alpinisten und Geographen Richter in Salzburg, für den Apotheker Franz Xaver von der Linde und für Abt Alexander Karl (Gedenktafel mit Reliefbüste), beide in Melk, für den Politiker Franz von Schmeykal in Česká Lípa (Böhmisch-Leipa), für den Komponisten Franz Schubert in Gablonz und für den Alpinisten Grohmann in Sankt Ulrich, die Statuen der vier Evangelisten in Laxenburg und die Giebelgruppe am Kaiserbad in Most (Brüx / Tschechien) sind von seinen Arbeiten als Bildhauer vor allem zu nennen. 7 Anton Kaiser (* 5. 11. 1863 Wien, † 24. 5. 1944), der hauptsächlich als reproduzierender Radierer in Erscheinung trat, hatte die Kunstgewerbeschule in Wien besucht und studierte bei William Unger. Später wurde er dessen Assistent an der Akademie der bildenden Künste und unterrichtete auch an der Fachschule für Gold- und Silberschmiede inWien. 8 Lettner (1985), S. 7 (mit Abb.). Ein Abguss befindet sich in der Schulsammlung der AbteilungMetalldesign der HTL in Steyr. Familie Gerstmayr. Hintere Reihe (von rechts): Hans und seine Schwestern Maria und Theresia. Vordere Reihe: Vater Johann, Mutter Theresia, geborene Steffelbauer. Aufnahme: 1. Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts.

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