OÖ. Heimatblätter 2011 Heft 1/2

61 Anna Niebauer, geb. Mozart, verstarb am 26. Dezember 1873.37 Johann Michael Mozarts Sohn Josef wurde am 11. April 1805 geboren. Sein Schwager Ernst Niebauer ebnete ihm den Weg zum Beamtentum. Josef erhielt eine vielseitige Ausbildung, studierte Philosophie, Theologie, Medizin und Jus, trat 1834 als Praktikant in das Staatsarchiv ein, wurde 1837 in die Staatskanzlei versetzt und kam nach der Revolution 1848 ins Unterrichtsministerium, wo er an der Mittelschulreform und an der Herausgabe von Lehrbüchern beteiligt war. Am17. Jänner 1892 starb er hochbetagt in der Pfarre Josefstadt in Wien. Unverheiratet geblieben, war er der letzte männliche Spross dieses aus der Augsburger Gegend bzw. aus dem Innviertel gekommenen Mozart’schen Familienzweigs.38 Ein Enkel des Sektionsrates Ernst v. Niebauer war Georg Niebauer (geb. 7. April 1844, gest. 7. Juni 190939), Cafetier im Augarten-Cafe in Wien. Er hatte zwei Söhne: Georg Niebauer (geb. 19. September 1877) und Gustav Niebauer (geb. 25. Mai 1872, gest. 3. März 1938). Gustav Niebauer hatte mehrere Kinder, deren Familien viele Mediziner und Akademiker hervorbrachten. Sohn Gustav (geb. 14. Februar 1924,40 gest. Weihnachten 1988 in Innsbruck) war als Arzt zuerst in Innsbruck, dann in Wien tätig und Vorstand der dortigen Universitätsklinik für Hautkrankheiten. Familien des NamensMozart inWien41 1. Der kaiserliche Hofmaler Gallus Mozart (geb. ca. 1586 in Tölz, gest. in Wien 18. Jänner 1653), verheiratet seit 1635 mit Sabina Traudtnersdorff, 32 Adelsstand 1841, Ritterstand 1856, Freiherrenstand 1892, Genealogisches Handbuch des Adels, Band 116 der Gesamtreihe, Adelslexikon Bd. IX, Hauptbearbeiter Walter von Hueck, Limburg an der Lahn 1998, S. 412. 33 Die Presse, 12. Februar 1857, S. 5. – Wiener Zeitung am 13. Februar 1857, S. 440: „wohnhaft in der Schwertgasse Nr. 357, er starb an Tuberkulose“. 34 Dr. Ernst v. Niebauer, Hof- und Gerichtsadvokat, verheiratet mit Karoline Losert. Seine Tochter Mary – eine Enkeltochter des Sektionsrates Ernst v. Niebauer – ehelichte den Chirurgen Viktor v. Hacker (geb. 1852, gest. 1933), die Ehe blieb kinderlos. V. Hacker war ein Schüler des berühmten Chirurgen Theodor Billroth (geb. 1829, gest. 1894), Marlene Jantsch „Hacker, Viktor Ritter von“, in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 409 (Onlinefassung). 35 Anton Freiherr v. Niebauer, Geheimer Rat und Mitglied des Herrenhauses, Freiherrnstand 1893; Hueck, Genealogisches Handbuch des Adels (wie Anm. 33), S. 412. – ÖBL 7, S. 115. Seine Ehe mit Cäcilie, geb. Freiin v. Heider, blieb kinderlos. Ein Nachruf findet sich in der „Badener Zeitung“ vom 25. Juli 1914, Nr. 59, S. 5 f., eine Todesanzeige in „Neue Freie Presse“, 23. Juli 1914, S. 6. In dieser Todesanzeige ist bei den Verwandten Georg Lotheissen (geb. 1868, gest. 1941), verheiratet mit Bertha v. Niebauer – eine Enkelin des Ernst v. Niebauer des Älteren –, angeführt. Lotheissen war ebenfalls ein Billroth-Schüler, ÖBL 5, S. 330. 36 Der Parte des Ernest v. Niebauer entnommen. 37 WStLA, Totenbeschauprotokoll. 38 Eine Todesanzeige findet sich am 18. Jänner 1892, ein ausführlicher Nachruf in „Neue Freie Presse“ vom 23. Jänner 1892, S. 5. – Eine Beschreibung seiner Tätigkeit in: Ludwig Bittner, Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs, Bd. 1, S. 94 f., im gleichen Band, S. 582, findet sich ein Hinweis auf den Nachlass Mozarts, jetzt aufbewahrt im Staatsarchiv. 39 WStLA, Meldeunterlagen. 40 Geburts- und Taufschein der Pfarre St. Leopold II, Wien, tom. 92, fol. 10, Nr. 299. 41 Ev. war bereits 1588 ein Mozart in Wien ansässig. Martinus Mor[z]hardt, geb. in Ingelburg (ev. Immelstetten, Markt Wald, früher zu Vorderösterreich gehörend. Schuler, Vorfahren und Verwandte, wie Anm. 1, S. 167, in Schwaben; er heiratete Anna, die Witwe des Franz Schenk. Herbert August Mansfeld, Wiener Kirchenbücher des 16. Jahrhunderts, Trauungsmatriken der Pfarren St. Ulrich, St. Michael, Schotten und St. Stephan, NachdruckWien 1953, S. 30.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2