OÖ. Heimatblätter 2011 Heft 1/2

48 unfallbedingte Menschenverlust während der Tätigkeitsausübung durchaus zu, denn es heißt bei Gruber „der bestand des waldsteirers läßt im gegenteil noch mehr nach als der waldbestand!“7 Was Gruber möglicherweise verborgen blieb oder von diesem nur am Rande beachtet wurde, das reizte jedoch schon Konrad Mautner und Hans Gielge. Ersterer gibt in seinem Sammelband Alte Lieder und Weisen Verständigungsrufe und Beschreibungen zur Arbeit an der Holzriese wieder, die ihm Von den Salzkammergütlern aus Deutsch-Mokra haben sich ebenfalls Beschreibungen erhalten, die ob ihres Jodlers besonderes Interesse verdienen.5 Arbeitstechnisch erklangen sie in folgendem Zusammenhang: Sechs Männer zogen mithilfe von Sappeln6 den Stamm das erste Stück einer steilen Bergwiese hinunter. Einer gab dabei das Kommando zum Auftakt, die anderen antworteten (Abb. 3a, b). Nachdem das Holz nun von selbst den Hang hinunterzurutschen begann, jodelte man dem Stamm hinterher (Abb. 3c). Auch in der waldreichen Steiermark ging man natürlich ins Holz. In Reinhard P. Grubers Definition der unterschiedlichen Steirer-Typen vermisst man zwar einen zu vermutenden „Holzsteirer“, doch könnte ein solcher etwa mit dem dort angeführten „Waldsteirer“ identisch sein. Diese Überlegung ließe der hohe, 5 Johannes Künzig/WaltraudWerner-Künzig (Hg.): Volkslieder aus Deutsch-Mokra, Waldarbeitersiedlung in der Karpaten-Ukraine. Freiburg 1978, S. 52–55. 6 Sappel = Spitzhaue von Holzknechten zum Drehen, Heben und Wenden von Blochen und Langholz. 7 Vgl. Reinhard P. Gruber, Aus dem Leben Hödlmosers. Ein steirischer Roman mit Regie. Salzburg 1973, S. 9.

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