37 ring-Waxenberg stand, die hier bereits ab 1100 schwungvolle Rodungstätigkeit entfaltete und namhafte Burgen wie Ottensheim, Rotenfels oder Waxenberg errichtete. Last, not least befand sich in unmittelbarer Nähe zu Schwarzgrub die bedeutende Herrschaft Ort,81 die in Waltenstein (KG. Lindham) und Eppenberg (KG. Nieder-Ottensheim) Burgen innehatte. Auffällig ist nun jene um 1200 ansetzbare Nennung imWilheringer Stiftsbuch, die einen „Quidam nobiles homo Otto de grubeh“ erwähnt, welcher dem Stift Besitztümer am Kürnberg übergibt. Verschiedene Überlegungen sprechen dafür, dass es sich bei diesem Edelfreien Otto von Grub um den Erbauer oder Besitzer der Burg zu Schwarzgrub gehandelt haben könnte. Seine Erwähnung im Wilheringer Stiftsbuch und die Schenkung lassen jedenfalls auf ein gewisses Naheverhältnis zur Herrschaft Wilhering-Waxenberg schließen. Wie es scheint, war die mittelalterliche Burg zu Schwarzgrub nicht die erste und einzige Anlage an dieser Stelle, denn erst vor wenigen Jahren geborgene urgeschichtliche Keramik indiziert eine bereits frühere Besiedlung des Bergspornes. Vermutlich wurde der mächtige, doppelte Wallgraben schon in der Bronze- oder Eisenzeit errichtet, im Mittelalter wiederbenutzt und ausgebaut. Die dreijährige Kampagne hat zweifelsfrei erwiesen, dass es sich bei den künstlichen Tumuli des Zirkenauerwaldes um frühmittelalterliche Hügelgräber und nicht um Burghügel oder dergleichen handelt. KG. Klendorf, OG. Engerwitzdorf, VB. Urfahr-Umgebung Schwarzgrub (Schlosshügel) P/20/2 Schwarzgrub: In der O. Schwarzgrub, KG. Lindham, ober dem Heim der Barmherzigen Brüder, einer ehemaligen Mühle, sind die Reste einer Burg (Mauerwerk, Erdsubstruktion) auf dem „Schloßhübel“ benannten Rücken vorhanden. Wie die Burg tatsächlich geheißen hat – 1661 Schwarzgrub – muss offen bleiben. (Originaler Datensatz nach N. Grabherr). Die Wehranlage am sogenannten „Schlosshügel“, die im Zeitprofil offenbar aus mehreren Epochen stammt, wurde schon 1911 von Ludwig Benesch80 in einer vorzüglichen Planskizze festgehalten. Sie befindet sich auf einem nach drei Seiten steil abfallenden Sporn, der gegen das Hinterland durch einen doppelten Wallgraben abgesichert ist. Das Vorfeld der Anlage durchzieht ein eigener Abschnittgraben. Die von N. Grabherr erwähnten Mauerreste am Kernwerk lassen sich nicht mehr verifizieren. Dass hier einst tatsächlich eine Burg in Massivbauweise stand, belegt aber eine Abbildung im Hager’schen Schlösserbuch von 1661, die einen viereckigen Turm (Bergfried) mit apsisförmigem Anbau (evtl. Kapelle?) zeigt. Echte urkundliche Nennungen zu dieser ehedem bedeutenden Anlage sind nicht bekannt. Grundsätzlich ist zu sagen, dass das Rodltal im Einflussgebiet der dominanten Herrschaft Wilhe80 Ludwig Benesch, Bilder aus der archäologischen Umgebung von Linz. Jahrbuch des OÖ. Musealvereins, 69. Band, Linz 1911, 155 ff. u. Fig.1. 81 Alois Zauner, Das obere Mühlviertel im Rahmen der Landeswerdung Oberösterreichs. Das Mühlviertel, Linz 1988, 250.
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