20 Anzeichen einer Burgstelle. Wie schon Josef Reitinger32 seinerzeit bemerkte, wurde offensichtlich eine natürliche Terrainformung falsifizierend interpretiert. (Brosch hatte als passionierter Heimatforscher eine Reihe wertvoller Abhandlungen veröffentlicht; seine Kompetenz auf dem Gebiet der Bodendenkmale war jedoch begrenzt.)33 Nach Abwägung aller Fakten ist davon auszugehen, dass beim Mayerhofer-Gut in Friesenegg eine Burg namens Lützlburg nie bestand. KG. Holzheim, SG. Leonding, VB. LinzLand IV. Burgen undWehranlagen imMühlviertel: Burgstall Alt-Hagenberg C/3/2 Burgstall: Auf einem Hangsporn gegenüber Schloss Hagenberg, O. und KG. Hagendes Institutes für Ur- und Frühgeschichte an der UniversitätWien (– die Grabungsleitung vor Ort hatte Peter Trebsche inne –) ermöglichte ab Sommer 1999 die schon lange erwünschte archäologische Untersuchung der Wallburg. Neben vielen anderen, bedeutsamen Aufschlüssen29 kamen die Wissenschafter zu dem vorläufigen Resultat, dass die Wallburg bereits in der frühen Bronzezeit entstanden ist und im Frühmittelalter wiederverwendet bzw. ausgebaut wurde. Die Stadt Ansfelden ließ inzwischen dankenswerterweise einen Kulturwanderweg mit Hinweistafeln zur Geschichte der jahrtausendealten „Burgwiese“ und deren wissenschaftlicher Untersuchung30 anlegen. (Das geborgene Fundgut befindet sich zur Restaurierung und Auswertung in der Archäologischen Studiensammlung des Linzer Stadtmuseums). KG. Kremsdorf, SG. Ansfelden, VB. Linz-Land Lützlburg (Litzlberg, Aichberg) H/11/2 Lützlburg: Auf der dem Mayerhofergute zunächst gelegenen Grundparzelle Nr. 686, anstoßend an denHirschgraben, befindet sich die noch gut erkennbare Erdsubstruktion eines Sitzes, KG. Holzheim. 1376 XII.4 Thomas Aczpekch von Holczhaim; 1455 Anton Aczpekch hat zu Lehen ainen Hof zu Obernhoczhaim mitsambt dem Purkstal an der Luclburg. (Originaler Datensatz nach N. Grabherr). N. Grabherrs beim Anwesen vlg. Mayerhofer in Friesenegg vermutete Existenz eines „Sitzes namens Lützlburg“ basiert auf einem älteren, wohl unzutreffenden Bericht von Franz Brosch.31 Die Geländemerkmale am fraglichen Ort neben dem Hirschgraben zeigen keinerlei 29 Als kleine archäologische Sensation wäre etwa der Fund einer neolithischen Feuerstein-Klinge zu nennen, die aufgrund ihrer Herkunft aus einer Mine in Südtirol mit der Gletschermumie „Ötzi“ in Zusammenhang gebracht werden kann. 30 Die umfangreichen Grabungsergebnisse können mittlerweile auch auf einer Website der Universität Wien eingesehen werden: homepage.univie. ac.at/peter.trebsche/ (Stand 2010). 31 Franz Brosch, Litzlberg und Lützlburg. OÖ. Heimatblätter, Heft 4, Linz 1947, 299 ff. 32 Die Lokalität war dem Landesarchäologen gut bekannt, da er seinen Wohnsitz in unmittelbarer Nähe hatte. 33 In diesem Zusammenhang sei auch auf seine falsifizierende Lokalisierung der Burg Rotenfels verwiesen (vgl. Franz Brosch, Der Rotenfels, Jahrbuch des OÖ. Musealvereins, 109. Band, Linz 1964, 245 ff). Die von Brosch genannte Lagestelle auf einer Kuppe am orografisch rechten Ufer der Großen Rodl (KG. Geng, OG. Eidenberg) birgt überhaupt keine Hinweise auf eine ehem. Burgstelle.
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