182 nisteriums für öffentliche Arbeiten, Dr. Albert Geßmann, empfangen worden war, erklärte sich die k. k. Regierung in Wien bereit, eine angemessene Summe hätten die Studie mit größter Aufmerksamkeit gelesen, weil sie „das Interessanteste“ sei, das man auf dem Gebiet der Verwaltungs-Organisation seit langem zu Gesicht bekommen habe.54 Ende des Jahres 1908 kam es tatsächlich zur Schaffung eines Ressorts für öffentliche Arbeiten in Österreich. Da im staatlichen Budgetvoranschlag 1907 ein Betrag von 555.706 Kronen für die Ausgestaltung der gewerblichen Schulen bzw. die Anhebung bereits bewilligter Subventionen vorgesehen waren, wurde die k. k. Regierung durch einen erneuten Landtagsbeschluss vom 21. März 1907 aufgefordert, die Subvention von 2.000 Kronen entweder auf die ursprünglich avisierten 4.250 Kronen zu erhöhen oder die Übernahme der Kosten für die technische Ausstattung, Arbeitsbehelfe und für die „Stipendierung“ möglicher weiterer talentierter Schüler des Meisters in adäquatem Umfang zuzusichern. (Insbesondere der Handelskammerpräsident und Landtagsabgeordnete Karl Reininger,55 die Landtagsabgeordneten Viktor Stigler,56 Professor Leopold Erb,57 Josef Böheim58 und Konrad Paul Johann Felix Ungnad Graf von Weißenwolff59 engagierten sich für die Einbringung, Durchsetzung und weitere Vertretung dieser Landtagsbeschlüsse. Landtagsabgeordneter und Landesausschuss [Regierungsmitglied] Abt Theobald Grasböck60 setzte sich für das Zustandekommen der Finanzierung ein, wobei ihn bereits Landtagsabgeordneter Karl Wiesner,61 der ihm als Landesausschuss in dieser Funktion nachfolgen sollte, unterstützte). Nachdem Michael Blümelhuber Mitte Jänner 1908 auch vom ersten Ressortinhaber des neugeschaffenen Mi54 Steyr, Museum der Stadt Steyr, Inv.-Nr. VII 18.067/14. 55 Karl Reininger (* 15. 7. 1852 Linz, † 29. 7. 1911 Karlsbad) war ab 1900 als Kammervertreter Abgeordneter zum OÖ. Landtag und von 1905 bis zu seinem Tod Präsident der Handels- und Gewerbekammer Oberösterreich. Er ist der Onkel des Philosophen Robert Reininger. Vgl. Slapnicka (1983), S. 181 f. 56 Der Buchhändler und Präsident der Steyrtalbahn sowie der Sparkasse Viktor Stigler (* 30. 5. 1844 Steyr, † 11. 11. 1914 Steyr) war von 1896 bis 1912 Abgeordneter zum OÖ. Landtag und von 1902 bis 1907 Bürgermeister von Steyr. Vgl. Slapnicka (1983), S. 203 f. 57 Der Lehrer Leopold Erb (* 1. 4. 1861 Steyr, † 22. 11. 1946 Steyr) war Landtagsabgeordneter von 1896 bis 1914 und Reichsratsabgeordneter von 1896 bis 1900 sowie von 1902 bis 1908. Vgl. Slapnicka (1983), S. 76. 58 Der Uhrmacher Josef Böheim (* 21. 7. 1846 München, † 17. 4. 1919 Linz) war von 1896 bis 1909 Landtagsabgeordneter, bis 1907 Reichsratsabgeordneter und von 1895 bis 1905 Linzer Gemeinderat. Vgl. Slapnicka (1983), S. 43 f. 59 Der Großgrundbesitzer (Luftenberg, Lustenfelden, Parz, Spielberg und Steyregg) Konrad Paul Johann Felix Ungnad Graf von Weißenwolff (* 14. 1. 1855 Dubicko / Mähren, † 24. 12. 1912 Schloss Steyregg) war von 1902 bis 1909 Landtagsabgeordneter und von 1899 bis 1912 „erbliches Mitglied“ des Herrenhauses. Vgl. Slapnicka (1983), S. 211. 60 Theobald (Matthias) Grasböck OCist (* 16. 9. 1846 Leonfelden, † 27. 9. 1915 Wilhering) war von 1892 bis zu seinem Tod Abt des Stiftes Wilhering und Landtagsabgeordneter. Er war von 1897 bis 1909 Obmann des Finanzausschusses und seit 1899 Mitglied des Herrenhauses auf Lebenszeit. Vgl. Slapnicka (1983), S. 94 f. 61 Der Gastwirt Karl Wiesner (* 11. 12. 1864 Steyr, † 17. 3. 1914 Linz) war von 1905 bis 1911 Bürgermeister von Sierning, von 1902 bis zu seinem Tod Landtagsabgeordneter und ab 1909 auch Obmann des Finanzausschusses. Vgl. Slapnicka (1983), S. 211.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2