175 rige Michael Blümelhuber27 erkrankte und trug als Folge eine Kiefersperre davon, die seine Entwicklung auf das Nachhaltigste beeinflusste, da er sich ab nun nur noch erschwert verständigen und zeitweise ausschließlich flüssige Nahrung zu sich nehmen konnte. Ein Besuch der Realschule, der für den begabten Schüler naheliegend gewesen vereins „Kränzchen“.19 Seit seiner Berufung nach Steyr fertigte Zimpel zudem Prägestempel für eine Verdienstmedaille des Landeskulturrates,20 für Medaillen zum fünfzigjährigen Weihejubiläum der Linzer Martin-Luther-Kirche (1894),21 für eine Portraitmedaille des Erfinders der Stenographie Franz Xaver Gabelsberger (um 1895)22 oder für Medaillen zur Feier des fünfzigjährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Joseph I. in der Stadt Steyr. Es entstanden Medaillen zum 50. Hochzeitstag von Leo Zimpels Eltern (1901) sowie – im Auftrag der Bank für Oberösterreich und Salzburg – Firm- und Taufmedaillen in unterschiedlichen Motivvarianten (mit den Portraits der Bischöfe Franz von Sales Maria Doppelbauer und Rudolf Hittmair, Tauf- bzw. Firmszenen23 und Darstellungen des Linzer Neuen Domes, mit der Apotheose des heiligen Hippolyt im Dom zu St. Pölten bzw. mit einer Salzburg-Vedute).24 1909 erhielt Zimpel von Musikdirektor Franz Bayer den Auftrag für eine Medaille zu Ehren Anton Bruckners, welche der Auftraggeber dem Männergesangsverein „Kränzchen“ als nachträgliches Festgeschenk zu dessen fünfzigjährigem Bestehen widmete.25 1899 schuf Zimpel ein gegossenes, ziseliertes und graviertes Medaillon mit einer Portraitdarstellung von Anton Petermandl im Profil, das die Aufschrift „Anton Petermandl // Begründer/ der Anton / Petermandlschen / Messer = / Sammlung / in Steyr“ trägt und mit „Fecit Leo Zimpel“ signiert ist.26 Michael Blümelhuber 1873 breitete sich in Steyr eine Typhusepidemie aus; auch der siebenjäh19 Diese Gedenktafel ist durch eine historische Fotoaufnahme im Museum der Stadt Steyr, Fotosammlung Weberndorfer, Album 3, S. 104 dokumentiert. 20 Vgl. Hippmann (1999), Kat.-Nr. 0171 und 0172 auf S. 54 (mit Abb.). 21 Vgl. Hippmann (2007), Kat.-Nr. 178-460 und 178461 auf S. 123 (mit Abb.). 22 Vgl. die Beschriftung auf dem Unterlagszettel im Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums („um 1895“) und auf der Basis dieser Angabe Koch (1988), S. 63 (mit Abb.). Eine Datierung in das Jahr des 100. Geburtstages von Franz Xaver Gabelsberger, 1889, wäre aber allenfalls in Erwägung zu ziehen. 23 Vgl. Hippmann (2007), Kat.-Nr. 178-476, 178-477 und 178-478 (Anstecknadel) auf S. 128 (mit Abb.). 24 Prokisch (2001), bes. S. 180–189. Zu den Portraitmedaillen der Bischöfe Doppelbauer und Hittmair vgl. künftig Prokisch (in Vorbereitung). 25 Illustrierter Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1910. Vgl. künftig Prokisch (inVorbereitung). 26 Vgl. künftig Prokisch (in Vorbereitung). 27 Die Persönlichkeit Michael Blümelhubers ist – zum Teil auch durch dessen eigenes Zutun – bis heute von Mythen umgeben. Die Bücher von Franz Xaver Maria Lugmayer [Lugmayer (1959) und in erweiterte Form Lugmayer (1991)] sowie von Carl Hans Watzinger und Richard Kutschera [Watzinger – Kutschera (1965)] stellen eine wichtige, zu einem wesentlichen Teil noch auf Zeitzeugenberichten beruhende Basis der Blümelhuberforschung dar. Ich danke Konsulent OSR Franz Xaver Maria Lugmayer in diesem Zusammenhang ganz herzlich. Er hat mich in der für ihn kennzeichnenden Uneigennützigkeit und Begeisterung unterstützt und ermutigt, meine bisherige Beschäftigung mit dem Thema [(Red.) Stieber (1998), S. 585–593, Loidol (1998a), Loidol (1998b) und Loidol (2004)] fortzusetzen.
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