159 den v. a. für Betriebsangehörige fließen; Martha buk z. B. Weihnachtsgebäck und sorgte dafür, dass jedes Mitarbeiterkind stets sein „Weihnachtssackerl“ bekam.33 Schon zum Christfest 1908 stellten die „Dambachwerke“ für Buben und Mädchen der „Kinderbewahranstalt“ Windischgarsten Schultaschen zur Verfügung.34 Zur „Schulchristbaumfeier“ der Volksschule Rosenau am 26. Dezember 1910 spendete Emil Lederer 8 Schultaschen und 6 Paar Schier. Weiter heißt es in der Schulchronik: „Das alte Fabrikgebäude wurde um einen schönen Neubau vergrößert … Nach Vollendung der neuen Fabrik soll die Arbeiterschaft auf das Doppelte steigen. Auch mit der Vermehrung der Schülerzahl ist durch die Zunahme der Arbeiterschaft zu rechnen.“35 Das kulturelle Angebot in Rosenau wurde durch die Lederers desgleichen verbessert; auf Emils Initiative bildete sich eine Ortsgruppe des OÖ. Volksbildungsvereins, der binnen Kürze 28 Mitglieder zählte und am 22. Jänner 1911 zu seinem ersten Lichtbildvortrag lud.36 Am 5. März 1912 wurde Emil und Martha Lederer in Rosenau Spross Josef geboren. Da das Paar jüdischen Glaubens war, ist der Familienzuwachs als ein wichtiger Faktor für die innerösterreichische Vermarktung der in Rosenau erzeugten Sportgeräte. Um Maria Langer-Kauba, Besitzerin des ältesten, 1896 gegründeten Wiener Sportartikelgeschäfts,31 sammelte sich im letzten Dezennium des 19. Jahrhunderts eine Gruppe von Alpinisten, die im ehemaligen Rodauner Steinbruch laufend Kletterübungen abhielten. Die Felswand des Steinbruchs wurde schon bald „MizziLanger-Wand“ genannt und dient noch heute unter diesem Namen als Klettergarten. Mizzi verfügte über ausgezeichnete bergsteigerische Kenntnisse und tat sich ebenso im Skisport hervor (siehe u. a. ihre geschilderte Teilnahme an dem von Mathias Zdarsky 1905 veranstalteten ersten Torlauf der Welt). Noch lange nach dem 1. Weltkrieg war das Sportgeschäft Langer-Kauba in Wien bestens bekannt, auch der Vater und selbst der Großvater des Verfassers kauften dort des Öfteren Artikel und Geräte.32 Lederer hatte zusammen mit seiner Frau Martha einige Jahre direkt in Rosenau/Nr. 48 gewohnt und in der Gemeinde das „Heimatrecht“ erworben. Bruder Wilhelm lebte, mit Gattin Else, ebenfalls in Rosenau. Die Lederers waren von überaus sozialer Gesinnung und ließen bei vielen Gelegenheiten Spen31 Internet-Recherche (http://www.bergfuchs.at/ bergfuchs). 32 Mitteilung meines Vaters Arch. Dipl.-Ing. Walter Strohmann, geb. am 29. 6. 1915 in Wien, wo er bis 1945 lebte. 33 Chronik der Gemeinde Rosenau a. H., verfasst ca. 1984 von SR Rudolf Kusché. 34 Siebenter Bericht über die Kinderbewahranstalt Windischgarsten, Jahrgang 1909, Selbstverlag 1910 (Kopie im Archiv des Heimat- u. Museumsvereins Windischgarsten). 35 Schulchronik der Volksschule Rosenau a. H., Schuljahr 1910/11. 36 Schulchronik der Volksschule Rosenau a. H., S. 114. Werbeeinschaltung des „Sporthauses Mizzi LangerKauba“. Aus: Wiener Sportzeitung, ÖNB
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